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Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

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Geistliche Apotecke.
bet; Oder zum 2. der Leib etwa schwach/ kranck/
krafftloß und matt ist; Oder zum 3. Schmertzen ver-
handen; Oder 4. ein Glied des Leibes verwundet;
Oder auch 5. Pest einreisset/ und sonst Todes-Gefahr
vor Augen schwebet.

Wann derowegen der Heilige Geist von Frew-
de redet/ verstehet er solche Geistliche Artzneyen/ die da
dienen

1. Melaneholia
& Cordis anxi-
etate.
1. Wider Leid/ Angst/ Betrübniß/ Trawten
und Melancholey des Hertzens/ da dasselbe keine Frew-
de empfindet oder fühlen kan.

Sennert. Medi-
ein. Pract. l. 1.
part. 2 c. 8. de
curat. Melanchol
in gen. p.
349.
Jn solchen Fällen/ wenn das Hertz also Noth
leidet/ und betrübet ist/ rathen die Herren Medici,
man solle brauchen Grana Kermes lignum Aloes,
oder Paradieß-Holtz/ Saffran/ Bisam/ Ambra/ und
derogleichen/ die das Hertze pflegen zu erfrischen und
VVecker. in An-
tidot. spec. l. 2.
sect. 21. fol.
759.
760.
zu erfrewen. Deßgleichen schreiben sie für gewisse
Electuariae laetificantia, Lattwerge/ die da erfrewen/ als des
Galeni, Rhaesis, Mesuae, und anderer vornehmer Aertzte/ auß
vielen Stücken zusammen gesetzet. Das lassen wir
nu in seinem Preiß und Werth.

Aber viel bewehrter und köstlicher ist der köstliche
Balsam der Gnade GOttes/ welcher auß dem Her-
tzen des Himlischen Vaters geflossen/ davon er bey
c. 31, 20.dem Propheten Jeremia saget: Jst nicht Ephraim
mein trewer Sohn/ und mein trawtes Kind?
denn ich dencke noch wol daran/ was ich jhm ge-
redt habe/ darumb bricht mir mein Hertz gegen

jhm/

Geiſtliche Apotecke.
bet; Oder zum 2. der Leib etwa ſchwach/ kranck/
krafftloß und matt iſt; Oder zum 3. Schmertzen ver-
handen; Oder 4. ein Glied des Leibes verwundet;
Oder auch 5. Peſt einreiſſet/ und ſonſt Todes-Gefahr
vor Augen ſchwebet.

Wann derowegen der Heilige Geiſt von Frew-
de redet/ verſtehet er ſolche Geiſtliche Artzneyen/ die da
dienen

1. Melaneholia
& Cordis anxi-
etate.
1. Wider Leid/ Angſt/ Betruͤbniß/ Trawten
und Melancholey des Hertzens/ da daſſelbe keine Frew-
de empfindet oder fuͤhlen kan.

Sennert. Medi-
ein. Pract. l. 1.
part. 2 c. 8. de
curat. Melanchol
in gen. p.
349.
Jn ſolchen Faͤllen/ wenn das Hertz alſo Noth
leidet/ und betruͤbet iſt/ rathen die Herren Medici,
man ſolle brauchen Grana Kermes lignum Aloës,
oder Paradieß-Holtz/ Saffran/ Biſam/ Ambra/ und
derogleichen/ die das Hertze pflegen zu erfriſchen und
VVecker. in An-
tidot. ſpec. l. 2.
ſect. 21. fol.
759.
760.
zu erfrewen. Deßgleichen ſchreiben ſie fuͤr gewiſſe
Electuariæ lætificantia, Lattwerge/ die da erfrewen/ als des
Galeni, Rhæſis, Meſuæ, und anderer vornehmer Aertzte/ auß
vielen Stuͤcken zuſammen geſetzet. Das laſſen wir
nu in ſeinem Preiß und Werth.

Aber viel bewehrter und koͤſtlicher iſt der koͤſtliche
Balſam der Gnade GOttes/ welcher auß dem Her-
tzen des Himliſchen Vaters gefloſſen/ davon er bey
c. 31, 20.dem Propheten Jeremia ſaget: Jſt nicht Ephraim
mein trewer Sohn/ und mein trawtes Kind?
denn ich dencke noch wol daran/ was ich jhm ge-
redt habe/ darumb bricht mir mein Hertz gegen

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[[38]/0038] Geiſtliche Apotecke. bet; Oder zum 2. der Leib etwa ſchwach/ kranck/ krafftloß und matt iſt; Oder zum 3. Schmertzen ver- handen; Oder 4. ein Glied des Leibes verwundet; Oder auch 5. Peſt einreiſſet/ und ſonſt Todes-Gefahr vor Augen ſchwebet. Wann derowegen der Heilige Geiſt von Frew- de redet/ verſtehet er ſolche Geiſtliche Artzneyen/ die da dienen 1. Wider Leid/ Angſt/ Betruͤbniß/ Trawten und Melancholey des Hertzens/ da daſſelbe keine Frew- de empfindet oder fuͤhlen kan. 1. Melaneholia & Cordis anxi- etate. Jn ſolchen Faͤllen/ wenn das Hertz alſo Noth leidet/ und betruͤbet iſt/ rathen die Herren Medici, man ſolle brauchen Grana Kermes lignum Aloës, oder Paradieß-Holtz/ Saffran/ Biſam/ Ambra/ und derogleichen/ die das Hertze pflegen zu erfriſchen und zu erfrewen. Deßgleichen ſchreiben ſie fuͤr gewiſſe Electuariæ lætificantia, Lattwerge/ die da erfrewen/ als des Galeni, Rhæſis, Meſuæ, und anderer vornehmer Aertzte/ auß vielen Stuͤcken zuſammen geſetzet. Das laſſen wir nu in ſeinem Preiß und Werth. Sennert. Medi- ein. Pract. l. 1. part. 2 c. 8. de curat. Melanchol in gen. p. 349. VVecker. in An- tidot. ſpec. l. 2. ſect. 21. fol. 759. 760. Aber viel bewehrter und koͤſtlicher iſt der koͤſtliche Balſam der Gnade GOttes/ welcher auß dem Her- tzen des Himliſchen Vaters gefloſſen/ davon er bey dem Propheten Jeremia ſaget: Jſt nicht Ephraim mein trewer Sohn/ und mein trawtes Kind? denn ich dencke noch wol daran/ was ich jhm ge- redt habe/ darumb bricht mir mein Hertz gegen jhm/ c. 31, 20.

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/38>, abgerufen am 25.04.2024.