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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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Zu dieser Erklärung gebe GOTT der HERR seinen
Segen von oben: O HErr hilf/ O HErr laß wohl gelin-Ps. 118. v. 25
gen/ Amen!

'Erga[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]a.

ES ist wohl etwas/ daß der wei-
se Thebanische Philc sophus Cebes, in sei-Cebetis
Tabul.

ner Tugend-Taffel/ die Glückseligkeit mahlet/
als sitze sie auf einem hohen und erhabenen Stu-
le/ sey mit prächtigen Kleidern angethan/ und
habe eine köstlich: Krone auf ihrem Häupt/ welcher theilhaf-
tig würden alle die/ so nach einem Tugendhaften Leben strebeten.
Hiermit hat gedachter weiser Mann den Menschen zur Tugend/
derselben sich zubesleißigen/ eine Anmuth machen wollen.

Wir haben hier vor uns eine viel schönere und prächtigere
Krone/ nehmlich des unvergänglichen/ unbefleckten/ und1. Pet. 1. v. 4.
unverwelcklicher Erbes/ das uns im Himmel wird be-
halten.
Jenes ist eine vergängliche/ diese eine un-1. Cor. 9.
v.
25.

vergängliche; Jn dero Beschreibung gleichsam die H. Apo-
stel certiren. Bald heist sie aphthartos, eine unvergäng-
liche Krone/
denn alles andere Wesen dieser Welt vergehet/1. Cor. 7.
v.
31.

und also alle Kronen mitt: Diese bleibet ewig. Bald amian-
tas, eine unbefleckte Krone: Denn gleich wie der Stein1. Pet. 1. v. 4
Amiantus von dem Feuer nicht versehret/ sondern nur heller
gemacht wird/ so gar/ daß auch die Leinwand daraus gesponnen/
so ins Feuer geworssen/ nicht verzehret/ sondern gereiniget wird/
(wie bey dem Maj[olo,][un]d Pancirollo zusehen:) Also wer-Majol. v.
Dier. Ca-
nic. Tom.
l. p. 400.
452 Panci-
roll. Rer-

den durchs Feuer der Trübsalen dieser Zeit gar helle ge-
macht
zum ewige[n L]eben/ und wird uns nicht ein Härlein vom
Häupte versehret.
Bald wird sie genennet amarantinos,
memorabil. Part. I, Tit. 4. & in eum Salmuth. p. 16. 1. Pet. 1. v. 7.

eine
D ij

Zu dieſer Erklaͤrung gebe GOTT der HERR ſeinen
Segen von oben: O HErr hilf/ O HErr laß wohl gelin-Pſ. 118. v. 25
gen/ Amen!

᾽Εργα[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]α.

ES iſt wohl etwas/ daß der wei-
ſe Thebaniſche Philc ſophus Cebes, in ſei-Cebetis
Tabul.

ner Tugend-Taffel/ die Gluͤckſeligkeit mahlet/
als ſitze ſie auf einem hohen und erhabenen Stu-
le/ ſey mit praͤchtigen Kleidern angethan/ und
habe eine koͤſtlich: Krone auf ihrem Haͤupt/ welcher theilhaf-
tig wuͤrden alle die/ ſo nach einem Tugendhaften Leben ſtrebeten.
Hiermit hat gedachter weiſer Mann den Menſchen zur Tugend/
derſelben ſich zubeſleißigen/ eine Anmuth machen wollen.

Wir haben hier vor uns eine viel ſchoͤnere und praͤchtigere
Krone/ nehmlich des unvergaͤnglichen/ unbefleckten/ und1. Pet. 1. v. 4.
unverwelcklicher Erbes/ das uns im Himmel wird be-
halten.
Jenes iſt eine vergaͤngliche/ dieſe eine un-1. Cor. 9.
v.
25.

vergaͤngliche; Jn dero Beſchreibung gleichſam die H. Apo-
ſtel certiren. Bald heiſt ſie ἀφϑαρτος, eine unvergaͤng-
liche Krone/
deñ alles andere Weſen dieſer Welt vergehet/1. Cor. 7.
v.
31.

und alſo alle Kronen mitt: Dieſe bleibet ewig. Bald ἀμίαν-
τας, eine unbefleckte Krone: Denn gleich wie der Stein1. Pet. 1. v. 4
Amiantus von dem Feuer nicht verſehret/ ſondern nur heller
gemacht wird/ ſo gar/ daß auch die Leinwand daraus geſponnen/
ſo ins Feuer geworſſen/ nicht verzehret/ ſondern gereiniget wird/
(wie bey dem Maj[olo,][un]d Pancirollo zuſehen:) Alſo wer-Majol. v.
Dier. Ca-
nic. Tom.
l. p. 400.
452 Panci-
roll. Rer-

den durchs Feuer der Truͤbſalen dieſer Zeit gar helle ge-
macht
zum ewige[n L]eben/ und wird uns nicht ein Haͤrlein vom
Haͤupte verſehret.
Bald wird ſie genennet ἀμαράντινος,
memorabil. Part. I, Tit. 4. & in eum Salmuth. p. 16. 1. Pet. 1. v. 7.

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[0027] Zu dieſer Erklaͤrung gebe GOTT der HERR ſeinen Segen von oben: O HErr hilf/ O HErr laß wohl gelin- gen/ Amen! Pſ. 118. v. 25 ᾽Εργα_α. ES iſt wohl etwas/ daß der wei- ſe Thebaniſche Philc ſophus Cebes, in ſei- ner Tugend-Taffel/ die Gluͤckſeligkeit mahlet/ als ſitze ſie auf einem hohen und erhabenen Stu- le/ ſey mit praͤchtigen Kleidern angethan/ und habe eine koͤſtlich: Krone auf ihrem Haͤupt/ welcher theilhaf- tig wuͤrden alle die/ ſo nach einem Tugendhaften Leben ſtrebeten. Hiermit hat gedachter weiſer Mann den Menſchen zur Tugend/ derſelben ſich zubeſleißigen/ eine Anmuth machen wollen. Cebetis Tabul. Wir haben hier vor uns eine viel ſchoͤnere und praͤchtigere Krone/ nehmlich des unvergaͤnglichen/ unbefleckten/ und unverwelcklicher Erbes/ das uns im Himmel wird be- halten. Jenes iſt eine vergaͤngliche/ dieſe eine un- vergaͤngliche; Jn dero Beſchreibung gleichſam die H. Apo- ſtel certiren. Bald heiſt ſie ἀφϑαρτος, eine unvergaͤng- liche Krone/ deñ alles andere Weſen dieſer Welt vergehet/ und alſo alle Kronen mitt: Dieſe bleibet ewig. Bald ἀμίαν- τας, eine unbefleckte Krone: Denn gleich wie der Stein Amiantus von dem Feuer nicht verſehret/ ſondern nur heller gemacht wird/ ſo gar/ daß auch die Leinwand daraus geſponnen/ ſo ins Feuer geworſſen/ nicht verzehret/ ſondern gereiniget wird/ (wie bey dem Majolo,und Pancirollo zuſehen:) Alſo wer- den durchs Feuer der Truͤbſalen dieſer Zeit gar helle ge- macht zum ewigen Leben/ und wird uns nicht ein Haͤrlein vom Haͤupte verſehret. Bald wird ſie genennet ἀμαράντινος, eine 1. Pet. 1. v. 4. 1. Cor. 9. v. 25. 1. Cor. 7. v. 31. 1. Pet. 1. v. 4 Majol. v. Dier. Ca- nic. Tom. l. p. 400. 452 Panci- roll. Rer- memorabil. Part. I, Tit. 4. & in eum Salmuth. p. 16. 1. Pet. 1. v. 7. D ij

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/27>, abgerufen am 29.03.2024.