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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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phales, Obsidionales, Civicae, Murales, die ihren Tri-Polydor.
Vergil. de
invent. rer.
Lib. 2 c. 17.
pag. 135.
Dester. An-
tiqv. Rom.
Lib. X. c. 27
Cardan. de
Variet. rer.
Lib. 7.
Pausan. in
Eliacis.
Salmas, in
Pancirol.
Part. I. Tit.
60 p. 327. b.
V. Marty-
rol. Roman.

umphs Fürsten/ oder denen so eine Stadt von der Belägerung
erlöset/ oder einen Bürger vom Tode errettet/ oder zum ersten
die Mauren der Feinde erstiegen hatten/ gegeben wurden.
Nichts jener Krantz/ den Cardanus rühmet/ daß er ihn gese-
hen zu Edenburg in Schottland/ von 70. außerlesenen Schot-
tischen Perlen. Nichts die so viel Kronen und Kräntze/ die
Theagenes ein Grieche in grosser Anzahl aus den Spielen
davon getragen: Welches alles vergängliche Kronen gewesen/
wie jene Krone Xerxis, dem im Traum vorkam/ als wenn
er dreymahl gekrönet würde mit einer Krone/ so die gantze
Welt beschloß/ aber sie fiel ihm bald vom Haupte.

Unsere Krone ist gar eine andere/ welche Fides eine Jung-
frau von ferne sahe/ als sie in der Marter war/ da erschien ihr
eine Taube/ die ihr einen Krantz aufsetzte/ und mit den nassen
Flügeln die Flamme leschete und Sie erqvickte; Die dem
Nicetae dem Märtyrer ein Engel vorstellete/ der ihm zurief:
Aspicae Caelum, Siehe gen Himmel/ da ward er gewahr ei-
ner Hand aus den Wolcken/ die hielt eine schöne Krone mit
Perlen und Edelgesteinen gezieret. Oder wie von Timo-
theo
erzehlet wird/ daß ihm in seinem Tode zwey Engel zuge-
ruffen: Erige caput in Caelum & vide, Richte dein Haupt
gen Himmel und sihe. Da habe er den HErren JEsum gese-
hen/ der ihm eine schöne Krone gewiesen/ und gesaget: Hanc
accipe de manu mea,
Diese nim von meiner Hand. Hier
im Texte heisset es eine Krone des Lebens/ denn sie ist ewig.
Andere fallen ab/ zeitliche Kronen vergehen/ bald ist Kron und
Zepter verlohren. Saepe momentum interest inter soli-
um, & aliena genua,
saget Seneca, und ist nur Eitelkeit:Seneca.
Wie Ferdinandus II. bey Krönung seiner Gemahlin/ undLamormain
de Virtutib.
Ferdin. II.
cap.
13.

seines Sohnes Ferdinandi III. sagete/ da alles überaus
herrlich und prächtig zugieng/ und es an Majestät nichts fehlete/

sprach
J ij

phales, Obſidionales, Civicæ, Murales, die ihren Tri-Polydor.
Vergil. de
invent. rer.
Lib. 2 c. 17.
pag. 135.
Deſter. An-
tiqv. Rom.
Lib. X. c. 27
Cardan. de
Variet. rer.
Lib. 7.
Pauſan. in
Eliacis.
Salmas, in
Pancirol.
Part. I. Tit.
60 p. 327. b.
V. Marty-
rol. Roman.

umphs Fuͤrſten/ oder denen ſo eine Stadt von der Belaͤgerung
erloͤſet/ oder einen Buͤrger vom Tode errettet/ oder zum erſten
die Mauren der Feinde erſtiegen hatten/ gegeben wurden.
Nichts jener Krantz/ den Cardanus ruͤhmet/ daß er ihn geſe-
hen zu Edenburg in Schottland/ von 70. außerleſenen Schot-
tiſchen Perlen. Nichts die ſo viel Kronen und Kraͤntze/ die
Theagenes ein Grieche in groſſer Anzahl aus den Spielen
davon getragen: Welches alles vergaͤngliche Kronen geweſen/
wie jene Krone Xerxis, dem im Traum vorkam/ als wenn
er dreymahl gekroͤnet wuͤrde mit einer Krone/ ſo die gantze
Welt beſchloß/ aber ſie fiel ihm bald vom Haupte.

Unſere Krone iſt gar eine andere/ welche Fides eine Jung-
frau von ferne ſahe/ als ſie in der Marter war/ da erſchien ihr
eine Taube/ die ihr einen Krantz aufſetzte/ und mit den naſſen
Fluͤgeln die Flamme leſchete und Sie erqvickte; Die dem
Nicetæ dem Maͤrtyrer ein Engel vorſtellete/ der ihm zurief:
Aſpicæ Cælum, Siehe gen Himmel/ da ward er gewahr ei-
ner Hand aus den Wolcken/ die hielt eine ſchoͤne Krone mit
Perlen und Edelgeſteinen gezieret. Oder wie von Timo-
theo
erzehlet wird/ daß ihm in ſeinem Tode zwey Engel zuge-
ruffen: Erige caput in Cælum & vide, Richte dein Haupt
gen Himmel und ſihe. Da habe er den HErren JEſum geſe-
hen/ der ihm eine ſchoͤne Krone gewieſen/ und geſaget: Hanc
accipe de manu meâ,
Dieſe nim von meiner Hand. Hier
im Texte heiſſet es eine Krone des Lebens/ denn ſie iſt ewig.
Andere fallen ab/ zeitliche Kronen vergehen/ bald iſt Kron und
Zepter verlohren. Sæpe momentum intereſt inter ſoli-
um, & aliena genua,
ſaget Seneca, und iſt nur Eitelkeit:Seneca.
Wie Ferdinandus II. bey Kroͤnung ſeiner Gemahlin/ undLamormain
de Virtutib.
Ferdin. II.
cap.
13.

ſeines Sohnes Ferdinandi III. ſagete/ da alles uͤberaus
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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/67>, abgerufen am 29.04.2024.