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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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sprach Er endlich nach vollenter Krönung der Keyserin/ es
käme ihm alle Keyserliche Gloria und Herrligkeit für wie eine
Syr. 10. 11.Comoedie. Es heist/ heute König/ morgen Todt.
Es ist ein elend jämmerlich Ding umb aller Menschen

Syr. 40. 1.Leben von Mutterleibe an/ so wohl bey dem der Sey-
den und Krone träget/ als bey dem/ der einen groben

Joh. 10. 10.Kittel an hat; Diese aber vergehet nimmermehr. Sie
werden das Leben/ und volle gnüge haben.
GOtt
Esa. 28. v. 5.der HERR ist selber eine liebliche Krone/ und herrlicher
Glantz seinen Außerwehlten.
Diese Krone fasset in
sich warhafftige vollkommene Gütter/ vollkommen. Weißheit/
Gerechtigkeit/ Herrligkeit/ Freude und Liebe/ und was nur
irgend mag annehmliches genennet werden. Denn von
Christo dem Fürsten des Lebens haben sie das Leben.
Act. 13 v. 14
Joh. 14. 19.
Ap. 19. v.
11
12.
Jch lebe (spricht Er) und ihr solt auch Leben: Er ist
der HERR treu und warhafftig/ dessen Augen sind wie
Feuerflammen:
Es heisset denn: Isti sunt Triumpha-
tores & amici Dei, qvi contemnentes jussa Princi-
pum, meruerunt praemia aeterna, modo coronantur
& accipiunt palmam.
Ja eine Lebens-Krone ist es/
die nicht mit irdischen Edelgesteinen und Goldschmuck ist aus-
Platin. in
Vita Clem.
V.
Boet. de
Gemmis
Lib. II. c. 13
p.
72.
staffiret/ wie Clemens V. von seiner Krone einen Karfunebel
verlohren 6000. Kronen werth; Oder wie Rudolphus II.
hatte an seiner Krone einen Rubin/ grösser denn ein Hünerey/
ward auf 60000 Kronen geschätzet: Sonder die voll ist him-
lisches Lebens/ Glantzes/ Klarheit/ Weißheit/ Unsterbligkeit/
in Summa der höchsten Vollkommenheit an Leib und Seel.
Wer wil dieser Krone ihre Schönheit gnugsam beschreiben?

Es träget solche allbereit die Seele des numehr in GOtt
1 Pet. 5. v. 4ruhenden Hn. Primarii, dero Herrligkeit uns der jüngste Tag
offenbahren wird/ nach der Zusage Petri, Jhr werdet/
wenn erscheinen wird der Ertz-Hirte die unverwelckli-

che

ſprach Er endlich nach vollenter Kroͤnung der Keyſerin/ es
kaͤme ihm alle Keyſerliche Gloria und Herrligkeit fuͤr wie eine
Syr. 10. 11.Comœdie. Es heiſt/ heute Koͤnig/ morgen Todt.
Es iſt ein elend jaͤmmerlich Ding umb aller Menſchen

Syr. 40. 1.Leben von Mutterleibe an/ ſo wohl bey dem der Sey-
den und Krone traͤget/ als bey dem/ der einen groben

Joh. 10. 10.Kittel an hat; Dieſe aber vergehet nimmermehr. Sie
werden das Leben/ und volle gnuͤge haben.
GOtt
Eſa. 28. v. 5.der HERR iſt ſelber eine liebliche Krone/ und herrlicher
Glantz ſeinen Außerwehlten.
Dieſe Krone faſſet in
ſich warhafftige vollkommene Guͤtter/ vollkommen. Weißheit/
Gerechtigkeit/ Herrligkeit/ Freude und Liebe/ und was nur
irgend mag annehmliches genennet werden. Denn von
Chriſto dem Fuͤrſten des Lebens haben ſie das Leben.
Act. 13 v. 14
Joh. 14. 19.
Ap. 19. v.
11
12.
Jch lebe (ſpricht Er) und ihr ſolt auch Leben: Er iſt
der HERR treu und warhafftig/ deſſen Augen ſind wie
Feuerflammen:
Es heiſſet denn: Iſti ſunt Triumpha-
tores & amici Dei, qvi contemnentes jusſa Princi-
pum, meruerunt præmia æterna, modò coronantur
& accipiunt palmam.
Ja eine Lebens-Krone iſt es/
die nicht mit irdiſchen Edelgeſteinen und Goldſchmuck iſt aus-
Platin. in
Vitâ Clem.
V.
Boët. de
Gemmis
Lib. II. c. 13
p.
72.
ſtaffiret/ wie Clemens V. von ſeiner Krone einen Karfunebel
verlohren 6000. Kronen werth; Oder wie Rudolphus II.
hatte an ſeiner Krone einen Rubin/ groͤſſer denn ein Huͤnerey/
ward auf 60000 Kronen geſchaͤtzet: Sonder die voll iſt him-
liſches Lebens/ Glantzes/ Klarheit/ Weißheit/ Unſterbligkeit/
in Summa der hoͤchſten Vollkommenheit an Leib und Seel.
Wer wil dieſer Krone ihre Schoͤnheit gnugſam beſchreiben?

Es traͤget ſolche allbereit die Seele des numehr in GOtt
1 Pet. 5. v. 4ruhenden Hn. Primarii, dero Herrligkeit uns der juͤngſte Tag
offenbahren wird/ nach der Zuſage Petri, Jhr werdet/
wenn erſcheinen wird der Ertz-Hirte die unverwelckli-

che
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[0068] ſprach Er endlich nach vollenter Kroͤnung der Keyſerin/ es kaͤme ihm alle Keyſerliche Gloria und Herrligkeit fuͤr wie eine Comœdie. Es heiſt/ heute Koͤnig/ morgen Todt. Es iſt ein elend jaͤmmerlich Ding umb aller Menſchen Leben von Mutterleibe an/ ſo wohl bey dem der Sey- den und Krone traͤget/ als bey dem/ der einen groben Kittel an hat; Dieſe aber vergehet nimmermehr. Sie werden das Leben/ und volle gnuͤge haben. GOtt der HERR iſt ſelber eine liebliche Krone/ und herrlicher Glantz ſeinen Außerwehlten. Dieſe Krone faſſet in ſich warhafftige vollkommene Guͤtter/ vollkommen. Weißheit/ Gerechtigkeit/ Herrligkeit/ Freude und Liebe/ und was nur irgend mag annehmliches genennet werden. Denn von Chriſto dem Fuͤrſten des Lebens haben ſie das Leben. Jch lebe (ſpricht Er) und ihr ſolt auch Leben: Er iſt der HERR treu und warhafftig/ deſſen Augen ſind wie Feuerflammen: Es heiſſet denn: Iſti ſunt Triumpha- tores & amici Dei, qvi contemnentes jusſa Princi- pum, meruerunt præmia æterna, modò coronantur & accipiunt palmam. Ja eine Lebens-Krone iſt es/ die nicht mit irdiſchen Edelgeſteinen und Goldſchmuck iſt aus- ſtaffiret/ wie Clemens V. von ſeiner Krone einen Karfunebel verlohren 6000. Kronen werth; Oder wie Rudolphus II. hatte an ſeiner Krone einen Rubin/ groͤſſer denn ein Huͤnerey/ ward auf 60000 Kronen geſchaͤtzet: Sonder die voll iſt him- liſches Lebens/ Glantzes/ Klarheit/ Weißheit/ Unſterbligkeit/ in Summa der hoͤchſten Vollkommenheit an Leib und Seel. Wer wil dieſer Krone ihre Schoͤnheit gnugſam beſchreiben? Syr. 10. 11. Syr. 40. 1. Joh. 10. 10. Eſa. 28. v. 5. Act. 13 v. 14 Joh. 14. 19. Ap. 19. v. 11 12. Platin. in Vitâ Clem. V. Boët. de Gemmis Lib. II. c. 13 p. 72. Es traͤget ſolche allbereit die Seele des numehr in GOtt ruhenden Hn. Primarii, dero Herrligkeit uns der juͤngſte Tag offenbahren wird/ nach der Zuſage Petri, Jhr werdet/ wenn erſcheinen wird der Ertz-Hirte die unverwelckli- che 1 Pet. 5. v. 4

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/68>, abgerufen am 29.04.2024.