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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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Satyr.
Bonae men-
tis Soror
Paupertas
esse solet.
Petron.
Arbit.
Famulat.
& Hospi-
tium libe-
rale Frau-
stad.
Jdoch ließ er sich solche von seinem löblichen Vorhaben nichts
abschrecken/ sondern ging ihr mit Gebete/ Fleiß/ und Vergnüg-
ligkeit tapffer und muttig unter die Augen. Und wiewohl
Er nach einer Zeit daselbst zur Fraustadt/ neben der Schule
die Famulatur, bey Tit. Hn. Johanne Vechnero, Diaco-
no
aldort beym Kriplinn Christi, ergreiffen muste/ war er
damit gar gerne zu frieden: Biß ihm GOtt alldar ein Libe-
rale Hospitium
bescherete/ als er/ auf recommendation
wohl gedachten Hn. M. Rollii, von Tit. Hn. Daniel Rä-
tzen/ einem Vornehmen Kauffmann und Bürger/ zum In-
formatore domestico
seiner Kinder angenommen wurde.
Hier erholete Er sich etwas auf seinen vorigen mühseligen Zu-
stand/ blieb auch alldar beständig/ biß Er/ nach gelegtem guten
Grunde in Humanioribus, sein Gemütte auf eine Acade-
miam
richtete. Ob auch schon die bedürfftigen Mittel aber-
7. In Acad.
Lips. &
Witteberg.
mahls gebrochen/ satzte er doch den einmahl gefaßten Schluß
ins Werck/ zog im Nahmen GOttes Anno 1635. auf Leiptzig
zu/ und ließ sich daselbst/ Academischen brauche nach/ den
20. April. deponiren. Weil aber darzubleiben sein Vor-
satz nicht war/ begab er sich von daraus ferner auf die berühm-
te HoheSchule nach Wittenberg/ allwo Er den 30. April.
desselben Jahres/ von dem ordentlichen Rectore in nume-
rum Studiosorum
angenommen/ und/ nach abgelegtem Ju-
Studium
Theologi-
cum.
ramento, immatriculiret wurde. Erwehlete darauff
alsobald das S[t]udium Theologicum, eine profession da-
von zumachen/ und seinem GOtte/ nach seinem Willen der-
maleins in dem Würdigen Predigt Amte zu dienen: Denn
darzu hatte Jhn sein sel. Hr. Vater auf seinem Tod-Bette
geeignet: Er bey sich empfand auch darzu grosse und sonder-
bahre Neigung. Damit Er aber desto glücklichere pro-
gressus
darinnen machete/ besuchte er/ nebenst andern ordent-
lichen Mitteln/ der damahligen würcklichen Professorum

und

Barelaj. in
Satyr.
Bonæ men-
tis Soror
Paupertas
esſe ſolet.
Petron.
Arbit.
Famulat.
& Hoſpi-
tium libe-
rale Frau-
ſtad.
Jdoch ließ er ſich ſolche von ſeinem loͤblichen Vorhaben nichts
abſchrecken/ ſondern ging ihr mit Gebete/ Fleiß/ und Vergnuͤg-
ligkeit tapffer und muttig unter die Augen. Und wiewohl
Er nach einer Zeit daſelbſt zur Frauſtadt/ neben der Schule
die Famulatur, bey Tit. Hn. Johanne Vechnero, Diaco-
no
aldort beym Kriplinn Chriſti, ergreiffen muſte/ war er
damit gar gerne zu frieden: Biß ihm GOtt alldar ein Libe-
rale Hoſpitium
beſcherete/ als er/ auf recommendation
wohl gedachten Hn. M. Rollii, von Tit. Hn. Daniel Raͤ-
tzen/ einem Vornehmen Kauffmann und Buͤrger/ zum In-
formatore domeſtico
ſeiner Kinder angenommen wurde.
Hier erholete Er ſich etwas auf ſeinen vorigen muͤhſeligen Zu-
ſtand/ blieb auch alldar beſtaͤndig/ biß Er/ nach gelegtem guten
Grunde in Humanioribus, ſein Gemuͤtte auf eine Acade-
miam
richtete. Ob auch ſchon die beduͤrfftigen Mittel aber-
7. In Acad.
Lipſ. &
Witteberg.
mahls gebrochen/ ſatzte er doch den einmahl gefaßten Schluß
ins Werck/ zog im Nahmen GOttes Anno 1635. auf Leiptzig
zu/ und ließ ſich daſelbſt/ Academiſchen brauche nach/ den
20. April. deponiren. Weil aber darzubleiben ſein Vor-
ſatz nicht war/ begab er ſich von daraus ferner auf die beruͤhm-
te HoheSchule nach Wittenberg/ allwo Er den 30. April.
deſſelben Jahres/ von dem ordentlichen Rectore in nume-
rum Studioſorum
angenommen/ und/ nach abgelegtem Ju-
Studium
Theologi-
cum.
ramento, immatriculiret wurde. Erwehlete darauff
alſobald das S[t]udium Theologicum, eine profesſion da-
von zumachen/ und ſeinem GOtte/ nach ſeinem Willen der-
maleins in dem Wuͤrdigen Predigt Amte zu dienen: Denn
darzu hatte Jhn ſein ſel. Hr. Vater auf ſeinem Tod-Bette
geeignet: Er bey ſich empfand auch darzu groſſe und ſonder-
bahre Neigung. Damit Er aber deſto gluͤcklichere pro-
gresſus
darinnen machete/ beſuchte er/ nebenſt andern ordent-
lichen Mitteln/ der damahligen wuͤrcklichen Profesſorum

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[0076] Jdoch ließ er ſich ſolche von ſeinem loͤblichen Vorhaben nichts abſchrecken/ ſondern ging ihr mit Gebete/ Fleiß/ und Vergnuͤg- ligkeit tapffer und muttig unter die Augen. Und wiewohl Er nach einer Zeit daſelbſt zur Frauſtadt/ neben der Schule die Famulatur, bey Tit. Hn. Johanne Vechnero, Diaco- no aldort beym Kriplinn Chriſti, ergreiffen muſte/ war er damit gar gerne zu frieden: Biß ihm GOtt alldar ein Libe- rale Hoſpitium beſcherete/ als er/ auf recommendation wohl gedachten Hn. M. Rollii, von Tit. Hn. Daniel Raͤ- tzen/ einem Vornehmen Kauffmann und Buͤrger/ zum In- formatore domeſtico ſeiner Kinder angenommen wurde. Hier erholete Er ſich etwas auf ſeinen vorigen muͤhſeligen Zu- ſtand/ blieb auch alldar beſtaͤndig/ biß Er/ nach gelegtem guten Grunde in Humanioribus, ſein Gemuͤtte auf eine Acade- miam richtete. Ob auch ſchon die beduͤrfftigen Mittel aber- mahls gebrochen/ ſatzte er doch den einmahl gefaßten Schluß ins Werck/ zog im Nahmen GOttes Anno 1635. auf Leiptzig zu/ und ließ ſich daſelbſt/ Academiſchen brauche nach/ den 20. April. deponiren. Weil aber darzubleiben ſein Vor- ſatz nicht war/ begab er ſich von daraus ferner auf die beruͤhm- te HoheSchule nach Wittenberg/ allwo Er den 30. April. deſſelben Jahres/ von dem ordentlichen Rectore in nume- rum Studioſorum angenommen/ und/ nach abgelegtem Ju- ramento, immatriculiret wurde. Erwehlete darauff alſobald das Studium Theologicum, eine profesſion da- von zumachen/ und ſeinem GOtte/ nach ſeinem Willen der- maleins in dem Wuͤrdigen Predigt Amte zu dienen: Denn darzu hatte Jhn ſein ſel. Hr. Vater auf ſeinem Tod-Bette geeignet: Er bey ſich empfand auch darzu groſſe und ſonder- bahre Neigung. Damit Er aber deſto gluͤcklichere pro- gresſus darinnen machete/ beſuchte er/ nebenſt andern ordent- lichen Mitteln/ der damahligen wuͤrcklichen Profesſorum und Barelaj. in Satyr. Bonæ men- tis Soror Paupertas esſe ſolet. Petron. Arbit. Famulat. & Hoſpi- tium libe- rale Frau- ſtad. 7. In Acad. Lipſ. & Witteberg. Studium Theologi- cum.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/76>, abgerufen am 29.04.2024.