Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Abdanckung

Gen. 18, 27.
Hiob. 7, 6. 7.
Psal. 90, 5.
vers. 9.
Psal, 102, 4.
vers. 12.
Esai. 40, 6.
Psal. 103. 15.
Esai. 64, 6.Als da wird es verglichen und gleich geachtet der
Erde/ oder Staub und Aschen/ Jtem einem Win-
de und Weberspuel oder Schifflein/ einem schnel
und geschwinde hin rauschenden Strom oder Flusse/
einem kurtzen Schlaffe/ und Geschwätze/ welches
bald in der Lufft verschwindet/ einem geschwind vergäng-
lichen Rauche/ und Schatten/ einem verwelckten
Gräßlein/ Hew/ und Blümlein/ auf dem Felde/
Jacob. 4,
14.
Sap. 2, 3. 4.
vers. 10.
vers. 11.
vers. 12.einem abfallenden Blätlein auff den Bäumen/ einem
geschwind entstehenden und plötzlich vergehenden
Dampff/ Nebel/ Wolcke/ und dünne Lufft/
ja einem geschwind fürüberfahrenden Schiffe/ einem
in einem hui durch die Lufft fliegenden Vogel/ einem
zum ziel abgeschoßnen Pfeil/ da man überall keine
Spur/ Weg noch Bahn finden und antreffen kan.
Vnd wer wil alle Gleichnisse hie in der kürtze fürbringen
und erzehlen? Der/ nunmehro in Christo Jesu seinem
Heylande/ Erlöser und Seeligmacher seelig entschlaffene
und sanfft ruhende (Titul) Herr Melchior Körner/
hat es uns selber nicht nur allein mit seinem selbst eignen
Exempel/ sondern auch mit seinem edlen Goldgüldnen
Danck- und Denck-Spruche gelehret und bewähret/ welch
Syrac. 40, 1.ein elend jämmerlich Ding es sey umb aller
Menschen leben/ in dem Er immerdar mit dem Hoch-
erleuchteten Apostel S. Paulo (welcher da ist o ton pa-
teron pater, kai eusebeias didaskalos, ein Vater der an-

dern

Abdanckung

Gen. 18, 27.
Hiob. 7, 6. 7.
Pſal. 90, 5.
verſ. 9.
Pſal, 102, 4.
verſ. 12.
Eſai. 40, 6.
Pſal. 103. 15.
Eſai. 64, 6.Als da wird es verglichen und gleich geachtet der
Erde/ oder Staub und Aſchen/ Jtem einem Win-
de und Weberſpuel oder Schifflein/ einem ſchnel
und geſchwinde hin rauſchenden Strom oder Fluſſe/
einem kurtzen Schlaffe/ und Geſchwätze/ welches
bald in der Lufft verſchwindet/ einem geſchwind vergaͤng-
lichen Rauche/ und Schatten/ einem verwelckten
Graͤßlein/ Hew/ und Bluͤmlein/ auf dem Felde/
Jacob. 4,
14.
Sap. 2, 3. 4.
verſ. 10.
verſ. 11.
verſ. 12.einem abfallenden Blaͤtlein auff den Baͤumen/ einem
geſchwind entſtehenden und ploͤtzlich vergehenden
Dampff/ Nebel/ Wolcke/ und duͤnne Lufft/
ja einem geſchwind füruͤberfahrenden Schiffe/ einem
in einem hui durch die Lufft fliegenden Vogel/ einem
zum ziel abgeſchoßnen Pfeil/ da man uͤberall keine
Spur/ Weg noch Bahn finden und antreffen kan.
Vnd wer wil alle Gleichniſſe hie in der kuͤrtze fuͤrbringen
und erzehlen? Der/ nunmehro in Chriſto Jeſu ſeinem
Heylande/ Erloͤſer und Seeligmacher ſeelig entſchlaffene
und ſanfft ruhende (Titul) Herr Melchior Koͤrner/
hat es uns ſelber nicht nur allein mit ſeinem ſelbſt eignen
Exempel/ ſondern auch mit ſeinem edlen Goldguͤldnen
Danck- und Denck-Spruche gelehret uñ bewaͤhret/ welch
Syrac. 40, 1.ein elend jämmerlich Ding es ſey umb aller
Menſchen leben/ in dem Er immerdar mit dem Hoch-
erleuchteten Apoſtel S. Paulo (welcher da iſt ὁ τῶν πα-
τέρων πατὴρ, καὶ ἐυσεβείας διδάσκαλος, ein Vater der an-

dern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div type="fsThanks" n="1">
              <p><pb facs="#f0052" n="[52]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Abdanckung</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen. 18, 27.<lb/>
Hiob. 7, 6. 7.<lb/>
P&#x017F;al. 90, 5.<lb/>
ver&#x017F;. 9.<lb/>
P&#x017F;al, 102, 4.<lb/>
ver&#x017F;. 12.<lb/>
E&#x017F;ai. 40, 6.<lb/>
P&#x017F;al. 103. 15.<lb/>
E&#x017F;ai.</hi> 64, 6.</note>Als da wird es verglichen und gleich geachtet der<lb/><hi rendition="#fr">Erde/ oder Staub und A&#x017F;chen/</hi> Jtem einem <hi rendition="#fr">Win-<lb/>
de und Weber&#x017F;puel</hi> oder Schifflein/ einem &#x017F;chnel<lb/>
und ge&#x017F;chwinde hin rau&#x017F;chenden <hi rendition="#fr">Strom</hi> oder Flu&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
einem kurtzen <hi rendition="#fr">Schlaffe/ und Ge&#x017F;chwätze/</hi> welches<lb/>
bald in der Lufft ver&#x017F;chwindet/ einem ge&#x017F;chwind verga&#x0364;ng-<lb/>
lichen <hi rendition="#fr">Rauche/ und Schatten/</hi> einem verwelckten<lb/><hi rendition="#fr">Gra&#x0364;ßlein/ Hew/ und Blu&#x0364;mlein/ auf dem Felde/</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jacob. 4,<lb/>
14.<lb/>
Sap. 2, 3. 4.<lb/>
ver&#x017F;. 10.<lb/>
ver&#x017F;. 11.<lb/>
ver&#x017F;.</hi> 12.</note>einem abfallenden <hi rendition="#fr">Bla&#x0364;tlein</hi> auff den Ba&#x0364;umen/ einem<lb/>
ge&#x017F;chwind ent&#x017F;tehenden und plo&#x0364;tzlich vergehenden<lb/><hi rendition="#fr">Dampff/ Nebel/ Wolcke/ und du&#x0364;nne Lufft/</hi><lb/>
ja einem ge&#x017F;chwind füru&#x0364;berfahrenden <hi rendition="#fr">Schiffe/</hi> einem<lb/>
in einem hui durch die Lufft fliegenden <hi rendition="#fr">Vogel/</hi> einem<lb/>
zum ziel abge&#x017F;choßnen <hi rendition="#fr">Pfeil/</hi> da man u&#x0364;berall <hi rendition="#fr">keine<lb/>
Spur/ Weg noch Bahn finden</hi> und antreffen kan.<lb/>
Vnd wer wil alle Gleichni&#x017F;&#x017F;e hie in der ku&#x0364;rtze fu&#x0364;rbringen<lb/>
und erzehlen? Der/ nunmehro in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u &#x017F;einem<lb/>
Heylande/ Erlo&#x0364;&#x017F;er und Seeligmacher &#x017F;eelig ent&#x017F;chlaffene<lb/>
und &#x017F;anfft ruhende <hi rendition="#aq">(Titul)</hi> Herr <hi rendition="#fr">Melchior Ko&#x0364;rner/</hi><lb/>
hat es uns &#x017F;elber nicht nur allein mit &#x017F;einem &#x017F;elb&#x017F;t eignen<lb/>
Exempel/ &#x017F;ondern auch mit &#x017F;einem edlen Goldgu&#x0364;ldnen<lb/>
Danck- und Denck-Spruche gelehret un&#x0303; bewa&#x0364;hret/ welch<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syrac.</hi> 40, 1.</note><hi rendition="#fr">ein elend jämmerlich Ding es &#x017F;ey umb aller<lb/>
Men&#x017F;chen leben/</hi> in dem Er immerdar mit dem Hoch-<lb/>
erleuchteten Apo&#x017F;tel S. Paulo (welcher da i&#x017F;t &#x1F41; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD; &#x03C0;&#x03B1;-<lb/>
&#x03C4;&#x03AD;&#x03C1;&#x03C9;&#x03BD; &#x03C0;&#x03B1;&#x03C4;&#x1F74;&#x03C1;, &#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x1F10;&#x03C5;&#x03C3;&#x03B5;&#x03B2;&#x03B5;&#x03AF;&#x03B1;&#x03C2; &#x03B4;&#x03B9;&#x03B4;&#x03AC;&#x03C3;&#x03BA;&#x03B1;&#x03BB;&#x03BF;&#x03C2;, ein Vater der an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dern</fw><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[52]/0052] Abdanckung Als da wird es verglichen und gleich geachtet der Erde/ oder Staub und Aſchen/ Jtem einem Win- de und Weberſpuel oder Schifflein/ einem ſchnel und geſchwinde hin rauſchenden Strom oder Fluſſe/ einem kurtzen Schlaffe/ und Geſchwätze/ welches bald in der Lufft verſchwindet/ einem geſchwind vergaͤng- lichen Rauche/ und Schatten/ einem verwelckten Graͤßlein/ Hew/ und Bluͤmlein/ auf dem Felde/ einem abfallenden Blaͤtlein auff den Baͤumen/ einem geſchwind entſtehenden und ploͤtzlich vergehenden Dampff/ Nebel/ Wolcke/ und duͤnne Lufft/ ja einem geſchwind füruͤberfahrenden Schiffe/ einem in einem hui durch die Lufft fliegenden Vogel/ einem zum ziel abgeſchoßnen Pfeil/ da man uͤberall keine Spur/ Weg noch Bahn finden und antreffen kan. Vnd wer wil alle Gleichniſſe hie in der kuͤrtze fuͤrbringen und erzehlen? Der/ nunmehro in Chriſto Jeſu ſeinem Heylande/ Erloͤſer und Seeligmacher ſeelig entſchlaffene und ſanfft ruhende (Titul) Herr Melchior Koͤrner/ hat es uns ſelber nicht nur allein mit ſeinem ſelbſt eignen Exempel/ ſondern auch mit ſeinem edlen Goldguͤldnen Danck- und Denck-Spruche gelehret uñ bewaͤhret/ welch ein elend jämmerlich Ding es ſey umb aller Menſchen leben/ in dem Er immerdar mit dem Hoch- erleuchteten Apoſtel S. Paulo (welcher da iſt ὁ τῶν πα- τέρων πατὴρ, καὶ ἐυσεβείας διδάσκαλος, ein Vater der an- dern Gen. 18, 27. Hiob. 7, 6. 7. Pſal. 90, 5. verſ. 9. Pſal, 102, 4. verſ. 12. Eſai. 40, 6. Pſal. 103. 15. Eſai. 64, 6. Jacob. 4, 14. Sap. 2, 3. 4. verſ. 10. verſ. 11. verſ. 12. Syrac. 40, 1.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/360677
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/360677/52
Zitationshilfe:	Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/52>, abgerufen am 25.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.