Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hubrig, Johann: Pii studiosi encomium, FIDI PRÆCEPTORIS DIDACTRUM, BONI PASTORIS PRÆMIUM. Oels, 1642.

Bild:
<< vorherige Seite

Abdanckung.
Bücher AEneidos, sind 9765. Verß/ memoriter her-
sagen können/ dann Er schreibet in seinem Tagebuch/
valui tunc admodum memoria, damaln hatte ich ein
sehr gut Gedächtniß: Ist das nicht eine Kopff-Arbeit/
vielmeher aber eine grosse gabe Gottes gewesen/ derglei-
chen hat er mehr mahl praestirt, zu Franckfurt an der
Oder/ zu Wittenberg/ zu Leiptzig auff den Universite-
ten/ zur Olß/ vnd allhier in dieser Schuel/ wo er offt
statliche Orationes mehren theils memoriter gehalten/
vnd solche theils in offenem Druck sind: Dieses ist ein
gehorsamer Sohn seiner Eltern gewesen/ in dem er den
jenigen Reguln vnd warnungen nachkomen/ welche jm
seine Eltern bey seiner Abreyse inculciret vnd fest ein-
Bona ven-
tura Rös-
ler.
gebunden: O rarum Exemplum, & pene dixerim
Phoenice rarius: Hodie enim Liberi sunt vere liberi, &
Parentes jam sunt vere parentes.
Anno
1609 Alß er zu
Wittenberg den Gradum annehmen sollen/ vnd pro
Laurea Philosophica publice disputi
ret/ hat er von
den Herrn Professoribus solche gunst gehabt/ daß jhn
nicht allein M. Jacobus Martini Logices P. P. sondern
auch M. Johannes Wanckelius Histor: PP. deßwegen
angeredet/ vnd certante quasi palma corollam angetra-
gen/ da er dann Herrn Wanckelio alß welchen er fast
täglich gehöret/ gratificirt, vnd den 6. Octob. im 21.
Jahr seines Alters zum Magistro creirt, vnd vnter 29.
Candidatis jhme Locus Septimus adjudicirt wor-
den. Das heisset: Certanti Corona datur: O ein stat-
liches Lob eines fleißigen Studiosi seiner Herren Pro-
fessorum!
O eine grosse Lieb vnd affection welche
der Selig verstorbene damals als ein frembder vnd ar-
mer Studiosus jhme bey vornehmen statlichen Leuten/

durch

Abdanckung.
Buͤcher Æneidos, ſind 9765. Verß/ memoritèr her-
ſagen koͤnnen/ dann Er ſchreibet in ſeinem Tagebuch/
valui tunc admodùm memoriâ, damaln hatte ich ein
ſehr gut Gedaͤchtniß: Iſt das nicht eine Kopff-Arbeit/
vielmeher aber eine groſſe gabe Gottes geweſen/ derglei-
chen hat er mehr mahl præſtirt, zu Franckfurt an der
Oder/ zu Wittenberg/ zu Leiptzig auff den Univerſite-
ten/ zur Olß/ vnd allhier in dieſer Schuel/ wo er offt
ſtatliche Orationes mehren theils memoritèr gehalten/
vnd ſolche theils in offenem Druck ſind: Dieſes iſt ein
gehorſamer Sohn ſeiner Eltern geweſen/ in dem er den
jenigen Reguln vnd warnungen nachkomen/ welche jm
ſeine Eltern bey ſeiner Abreyſe inculciret vnd feſt ein-
Bona ven-
tura Röſ-
ler.
gebunden: O rarum Exemplum, & penè dixerim
Phœnice rariùs: Hodiè enim Liberi ſunt verè liberi, &
Parentes jam ſunt verè parentes.
Anno
1609 Alß er zu
Wittenberg den Gradum annehmen ſollen/ vnd pro
Laureâ Philoſophicâ publicè diſputi
ret/ hat er von
den Herrn Profeſſoribus ſolche gunſt gehabt/ daß jhn
nicht allein M. Jacobus Martini Logices P. P. ſondern
auch M. Johannes Wanckelius Hiſtor: PP. deßwegen
angeredet/ vnd certante quaſi palmâ corollam angetra-
gen/ da er dann Herrn Wanckelio alß welchen er faſt
taͤglich gehoͤret/ gratificirt, vnd den 6. Octob. im 21.
Jahr ſeines Alters zum Magiſtro creirt, vnd vnter 29.
Candidatis jhme Locus Septimus adjudicirt wor-
den. Das heiſſet: Certanti Corona datur: O ein ſtat-
liches Lob eines fleißigen Studioſi ſeiner Herren Pro-
feſſorum!
O eine groſſe Lieb vnd affection welche
der Selig verſtorbene damals als ein frembder vnd ar-
mer Studioſus jhme bey vornehmen ſtatlichen Leuten/

durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0014"/><fw place="top" type="header">Abdanckung.</fw><lb/>
Bu&#x0364;cher <hi rendition="#aq">Æneidos,</hi> &#x017F;ind 9765. <hi rendition="#i">V</hi>erß/ <hi rendition="#aq">memoritèr</hi> her-<lb/>
&#x017F;agen ko&#x0364;nnen/ dann Er &#x017F;chreibet in &#x017F;einem Tagebuch/<lb/><hi rendition="#aq">valui tunc admodùm memoriâ,</hi> damaln hatte ich ein<lb/>
&#x017F;ehr gut Geda&#x0364;chtniß: I&#x017F;t das nicht eine Kopff-Arbeit/<lb/>
vielmeher aber eine gro&#x017F;&#x017F;e gabe Gottes gewe&#x017F;en/ derglei-<lb/>
chen hat er mehr mahl <hi rendition="#aq">præ&#x017F;tirt,</hi> zu Franckfurt an der<lb/>
Oder/ zu Wittenberg/ zu Leiptzig auff den <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;ite-</hi><lb/>
ten/ zur Olß/ vnd allhier in die&#x017F;er Schuel/ wo er offt<lb/>
&#x017F;tatliche <hi rendition="#aq">Orationes</hi> mehren theils <hi rendition="#aq">memoritèr</hi> gehalten/<lb/>
vnd &#x017F;olche theils in offenem Druck &#x017F;ind: Die&#x017F;es i&#x017F;t ein<lb/>
gehor&#x017F;amer Sohn &#x017F;einer Eltern gewe&#x017F;en/ in dem er den<lb/>
jenigen Reguln vnd warnungen nachkomen/ welche jm<lb/>
&#x017F;eine Eltern <choice><sic>hey</sic><corr>bey</corr></choice> &#x017F;einer Abrey&#x017F;e <hi rendition="#aq">inculciret</hi> vnd fe&#x017F;t ein-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Bona ven-<lb/>
tura Rö&#x017F;-<lb/>
ler.</hi></note>gebunden: <hi rendition="#aq">O rarum Exemplum, &amp; penè dixerim<lb/>
Ph&#x0153;nice rariùs: <hi rendition="#i">Hodiè enim Liberi &#x017F;unt verè liberi, &amp;<lb/>
Parentes jam &#x017F;unt verè parentes.</hi> Anno</hi> 1609 Alß er zu<lb/>
Wittenberg den <hi rendition="#aq">Gradum</hi> annehmen &#x017F;ollen/ vnd <hi rendition="#aq">pro<lb/>
Laureâ Philo&#x017F;ophicâ publicè di&#x017F;puti</hi>ret/ hat er von<lb/>
den Herrn <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;oribus</hi> &#x017F;olche gun&#x017F;t gehabt/ daß jhn<lb/>
nicht allein <hi rendition="#aq">M. Jacobus Martini Logices P. P.</hi> &#x017F;ondern<lb/>
auch <hi rendition="#aq">M. Johannes Wanckelius Hi&#x017F;tor: PP.</hi> deßwegen<lb/>
angeredet/ vnd <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">certante qua&#x017F;i palmâ corollam</hi></hi> angetra-<lb/>
gen/ da er dann Herrn <hi rendition="#aq">Wanckelio</hi> alß welchen er fa&#x017F;t<lb/>
ta&#x0364;glich geho&#x0364;ret/ <hi rendition="#aq">gratificirt,</hi> vnd den 6. <hi rendition="#aq">Octob.</hi> im 21.<lb/>
Jahr &#x017F;eines Alters zum <hi rendition="#aq">Magi&#x017F;tro creirt,</hi> vnd vnter 29.<lb/><hi rendition="#aq">Candidatis</hi> jhme <hi rendition="#aq">Locus Septimus adjudicirt</hi> wor-<lb/>
den. Das hei&#x017F;&#x017F;et: <hi rendition="#aq">Certanti Corona datur:</hi> O ein &#x017F;tat-<lb/>
liches Lob eines fleißigen <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;i</hi> &#x017F;einer Herren <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;orum!</hi> O eine gro&#x017F;&#x017F;e Lieb vnd <hi rendition="#aq">affection</hi> welche<lb/>
der Selig ver&#x017F;torbene damals als ein frembder vnd ar-<lb/>
mer <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;us</hi> jhme bey vornehmen &#x017F;tatlichen Leuten/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] Abdanckung. Buͤcher Æneidos, ſind 9765. Verß/ memoritèr her- ſagen koͤnnen/ dann Er ſchreibet in ſeinem Tagebuch/ valui tunc admodùm memoriâ, damaln hatte ich ein ſehr gut Gedaͤchtniß: Iſt das nicht eine Kopff-Arbeit/ vielmeher aber eine groſſe gabe Gottes geweſen/ derglei- chen hat er mehr mahl præſtirt, zu Franckfurt an der Oder/ zu Wittenberg/ zu Leiptzig auff den Univerſite- ten/ zur Olß/ vnd allhier in dieſer Schuel/ wo er offt ſtatliche Orationes mehren theils memoritèr gehalten/ vnd ſolche theils in offenem Druck ſind: Dieſes iſt ein gehorſamer Sohn ſeiner Eltern geweſen/ in dem er den jenigen Reguln vnd warnungen nachkomen/ welche jm ſeine Eltern bey ſeiner Abreyſe inculciret vnd feſt ein- gebunden: O rarum Exemplum, & penè dixerim Phœnice rariùs: Hodiè enim Liberi ſunt verè liberi, & Parentes jam ſunt verè parentes. Anno 1609 Alß er zu Wittenberg den Gradum annehmen ſollen/ vnd pro Laureâ Philoſophicâ publicè diſputiret/ hat er von den Herrn Profeſſoribus ſolche gunſt gehabt/ daß jhn nicht allein M. Jacobus Martini Logices P. P. ſondern auch M. Johannes Wanckelius Hiſtor: PP. deßwegen angeredet/ vnd certante quaſi palmâ corollam angetra- gen/ da er dann Herrn Wanckelio alß welchen er faſt taͤglich gehoͤret/ gratificirt, vnd den 6. Octob. im 21. Jahr ſeines Alters zum Magiſtro creirt, vnd vnter 29. Candidatis jhme Locus Septimus adjudicirt wor- den. Das heiſſet: Certanti Corona datur: O ein ſtat- liches Lob eines fleißigen Studioſi ſeiner Herren Pro- feſſorum! O eine groſſe Lieb vnd affection welche der Selig verſtorbene damals als ein frembder vnd ar- mer Studioſus jhme bey vornehmen ſtatlichen Leuten/ durch Bona ven- tura Röſ- ler.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360686/14
Zitationshilfe: Hubrig, Johann: Pii studiosi encomium, FIDI PRÆCEPTORIS DIDACTRUM, BONI PASTORIS PRÆMIUM. Oels, 1642, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360686/14>, abgerufen am 23.04.2024.