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Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640].

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Christliche Leich-Predigt.
Sie fand den Vorhof des Allerheiligsten/ den Eingang
zur Seeligkeit/ vnd sprach mit Jacob: Gewißlich ist
der Herr an diesem Orth: Wie Heilig ist diese
Stätte: Hie ist nichts anders/ denn GOTTes
Hauß/ vnd hie ist die Pforte des Himmels.
Diß
ist fürwar eine grosse Glückseeligkeit. Alphonsus/ Kö-
nig in Arragonien/ sol GOTT allezeit für dreyerley ge-
dancket haben. Erstlich/ daß er ein Christ: Zum an-
dern/
daß er ein König: Zum dritten/ daß er vber Christ-
liche Vnterthanen zu gebietten hette. Nicht weniger
hat gefrolocket die seelige Fraw/ GOtt für den Beruff
der Christenheit gedancket/ vnnd mit David gesaget:
Mein Leib vnd Seel frewen sich in dem lebendigen
GOtt. Denn der Vogel hat ein Hauß funden/
Psal. 84. 4.
vnd die Schwalbe jhr Nest/ da sie Jungen hecken/
nemlich deinen Altar/ HErr Zebaoth/ mein König
vnd mein GOtt: Wol denen/ die in deinem Hause
wohnen/ die loben dich jmmerdar/ Sela.

Zum fünfften:

DEr Leuchter Mosis war Vnbe-V.
Transporta-
bilis.

ständig: die Lampen musten doch verlöschen:
Er ward auß dem Heiligthumb genommen: Er war
gen Babel geführet/ von Nebucadnezar/ im Jahr nach
Erschaffung der Welt 3360. Vor CHRisti Geburth
588. alß er gestanden in der Stiffts-Hütte vnd im Tem-
pel/ ohne gefehr neun hundert Jahr. Denn der König
der Chaldeer hat alle Gefässe (vnd also auch den Mo-

saischen
F

Chriſtliche Leich-Predigt.
Sie fand den Vorhof des Allerheiligſten/ den Eingang
zur Seeligkeit/ vnd ſprach mit Jacob: Gewißlich iſt
der Herr an dieſem Orth: Wie Heilig iſt dieſe
Staͤtte: Hie iſt nichts anders/ denn GOTTes
Hauß/ vnd hie iſt die Pforte des Himmels.
Diß
iſt fuͤrwar eine groſſe Gluͤckſeeligkeit. Alphonſus/ Koͤ-
nig in Arragonien/ ſol GOTT allezeit fuͤr dreyerley ge-
dancket haben. Erſtlich/ daß er ein Chriſt: Zum an-
dern/
daß er ein Koͤnig: Zum dritten/ daß er vber Chriſt-
liche Vnterthanen zu gebietten hette. Nicht weniger
hat gefrolocket die ſeelige Fraw/ GOtt fuͤr den Beruff
der Chriſtenheit gedancket/ vnnd mit David geſaget:
Mein Leib vnd Seel frewen ſich in dem lebendigen
GOtt. Denn der Vogel hat ein Hauß funden/
Pſal. 84. 4.
vnd die Schwalbe jhr Neſt/ da ſie Jungen hecken/
nemlich deinen Altar/ HErr Zebaoth/ mein Koͤnig
vnd mein GOtt: Wol denen/ die in deinem Hauſe
wohnen/ die loben dich jmmerdar/ Sela.

Zum fuͤnfften:

DEr Leuchter Moſis war Vnbe-V.
Tranſporta-
bilis.

ſtaͤndig: die Lampen muſten doch verloͤſchen:
Er ward auß dem Heiligthumb genommen: Er war
gen Babel gefuͤhret/ von Nebucadnezar/ im Jahr nach
Erſchaffung der Welt 3360. Vor CHRiſti Geburth
588. alß er geſtanden in der Stiffts-Huͤtte vnd im Tem-
pel/ ohne gefehr neun hundert Jahr. Denn der Koͤnig
der Chaldeer hat alle Gefaͤſſe (vnd alſo auch den Mo-

ſaiſchen
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[0041] Chriſtliche Leich-Predigt. Sie fand den Vorhof des Allerheiligſten/ den Eingang zur Seeligkeit/ vnd ſprach mit Jacob: Gewißlich iſt der Herr an dieſem Orth: Wie Heilig iſt dieſe Staͤtte: Hie iſt nichts anders/ denn GOTTes Hauß/ vnd hie iſt die Pforte des Himmels. Diß iſt fuͤrwar eine groſſe Gluͤckſeeligkeit. Alphonſus/ Koͤ- nig in Arragonien/ ſol GOTT allezeit fuͤr dreyerley ge- dancket haben. Erſtlich/ daß er ein Chriſt: Zum an- dern/ daß er ein Koͤnig: Zum dritten/ daß er vber Chriſt- liche Vnterthanen zu gebietten hette. Nicht weniger hat gefrolocket die ſeelige Fraw/ GOtt fuͤr den Beruff der Chriſtenheit gedancket/ vnnd mit David geſaget: Mein Leib vnd Seel frewen ſich in dem lebendigen GOtt. Denn der Vogel hat ein Hauß funden/ vnd die Schwalbe jhr Neſt/ da ſie Jungen hecken/ nemlich deinen Altar/ HErr Zebaoth/ mein Koͤnig vnd mein GOtt: Wol denen/ die in deinem Hauſe wohnen/ die loben dich jmmerdar/ Sela. Pſal. 84. 4. Zum fuͤnfften: DEr Leuchter Moſis war Vnbe- ſtaͤndig: die Lampen muſten doch verloͤſchen: Er ward auß dem Heiligthumb genommen: Er war gen Babel gefuͤhret/ von Nebucadnezar/ im Jahr nach Erſchaffung der Welt 3360. Vor CHRiſti Geburth 588. alß er geſtanden in der Stiffts-Huͤtte vnd im Tem- pel/ ohne gefehr neun hundert Jahr. Denn der Koͤnig der Chaldeer hat alle Gefaͤſſe (vnd alſo auch den Mo- ſaiſchen V. Tranſporta- bilis. F

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Zitationshilfe: Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/361724/41>, abgerufen am 29.03.2024.