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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Leichen-Carmina.
Jhn kan kein Ungemach der Zeiten mehr be-
trüben,

Weil ihn die Ewigkeit mit Himmels-Lust
ergötzt.

Sein Licht, das hier doch noch in Dunckelheit
geschienen,

Jst nun der Sonnen-Glantz und ihrem
Schimmer gleich,

Jmmassen ja die hier der Welt als Lichter die-
nen,

Wie Sonn' und Sternen sind in jenem
Freuden-Reich.

Wie JEsus durch den Tod den Himmel einge-
nommen,

Und durch den Leidens-Weg zur Herrlich-
keit gelangt:

So ist Herr Hencke nun zu gleichem Sitze
kommen,

Jn dem er ewiglich als Uberwinder prangt.
Wir gönnen Jhm sein Glück und hemmen un-
sre Thränen,

Weil unsre Wehmuth ihn doch nicht zurü-
cke zieht.

Wer wolte ferner sich nach solchem Lande sehnen
Da nichts als Sünd und Noth zu früher
Reife blüht?

Laßt uns vielmehr das Hertz zu seinen süssen
Lehren,

Damit er uns so oft den krancken Geist er-
quickt,

Jn
Leichen-Carmina.
Jhn kan kein Ungemach der Zeiten mehr be-
truͤben,

Weil ihn die Ewigkeit mit Himmels-Luſt
ergoͤtzt.

Sein Licht, das hier doch noch in Dunckelheit
geſchienen,

Jſt nun der Sonnen-Glantz und ihrem
Schimmer gleich,

Jmmaſſen ja die hier der Welt als Lichter die-
nen,

Wie Sonn’ und Sternen ſind in jenem
Freuden-Reich.

Wie JEſus durch den Tod den Himmel einge-
nommen,

Und durch den Leidens-Weg zur Herrlich-
keit gelangt:

So iſt Herr Hencke nun zu gleichem Sitze
kommen,

Jn dem er ewiglich als Uberwinder prangt.
Wir goͤnnen Jhm ſein Gluͤck und hemmen un-
ſre Thraͤnen,

Weil unſre Wehmuth ihn doch nicht zuruͤ-
cke zieht.

Weꝛ wolte ferneꝛ ſich nach ſolchem Lande ſehnen
Da nichts als Suͤnd und Noth zu fruͤher
Reife bluͤht?

Laßt uns vielmehr das Hertz zu ſeinen ſuͤſſen
Lehren,

Damit er uns ſo oft den krancken Geiſt er-
quickt,

Jn
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[96/0096] Leichen-Carmina. Jhn kan kein Ungemach der Zeiten mehr be- truͤben, Weil ihn die Ewigkeit mit Himmels-Luſt ergoͤtzt. Sein Licht, das hier doch noch in Dunckelheit geſchienen, Jſt nun der Sonnen-Glantz und ihrem Schimmer gleich, Jmmaſſen ja die hier der Welt als Lichter die- nen, Wie Sonn’ und Sternen ſind in jenem Freuden-Reich. Wie JEſus durch den Tod den Himmel einge- nommen, Und durch den Leidens-Weg zur Herrlich- keit gelangt: So iſt Herr Hencke nun zu gleichem Sitze kommen, Jn dem er ewiglich als Uberwinder prangt. Wir goͤnnen Jhm ſein Gluͤck und hemmen un- ſre Thraͤnen, Weil unſre Wehmuth ihn doch nicht zuruͤ- cke zieht. Weꝛ wolte ferneꝛ ſich nach ſolchem Lande ſehnen Da nichts als Suͤnd und Noth zu fruͤher Reife bluͤht? Laßt uns vielmehr das Hertz zu ſeinen ſuͤſſen Lehren, Damit er uns ſo oft den krancken Geiſt er- quickt, Jn

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/96>, abgerufen am 29.03.2024.