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Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641.

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David thut/ der sich willig in Gottes Zuchthand giebet/
vnd spricht: 2. Sam. 15. . 26. Hie bin ich/ Er machs
mit mir/ wie es jhm wolgefällt.

Es kan doch anders nicht gesein/
Darumb ergeb sich nur darein/
Wer ewige Pein wil meiden.

So müssen wir nun im Creutz vnnd vnter der
Züchtigung Gottes drey stücke üben/ so Er wolge-
fallen an vns haben sol/ wie ein Vater an seinem
Sohne.

Das I. ist Poenitentia. Wir müssen Got-
tes Zucht-Rutte mit gewaschenen Händen angreif-
fen/ vnd für allen dingen im Creutze Gott die Sün-
de abbitten.
Denn wenn keine Sünde wehre/ so
wehre auch kein Creutze: Aber nun wohnet die Sünde in
allen Landen/ daher wohnet auch vberal Noth vnd Tod/
vnd du mustest weit lauffen/ so du an einen Ort kommen
woltest/ da kein Vnglück vnd Hospital zufinden wehre/
wie Mantuanus lib. 5. sylv. schreibt:

-- -- -- Si tristia ferre
Non potes: humanis opus est discedere rebus,
E vita migrare opus est: quia vita dolorum
Est pelagus, fons curarum, sentina laborum.
Wem in der Welt
Das Creutz mißfellt/
Der geh nur fort
An andre Ort/
Denn diese Zeit
Jst voller Leid.
Ich
D ij

David thut/ der ſich willig in Gottes Zuchthand giebet/
vnd ſpricht: 2. Sam. 15. ꝟ. 26. Hie bin ich/ Er machs
mit mir/ wie es jhm wolgefaͤllt.

Es kan doch anders nicht geſein/
Darumb ergeb ſich nur darein/
Wer ewige Pein wil meiden.

So muͤſſen wir nun im Creutz vnnd vnter der
Zuͤchtigung Gottes drey ſtuͤcke uͤben/ ſo Er wolge-
fallen an vns haben ſol/ wie ein Vater an ſeinem
Sohne.

Das I. iſt Pœnitentia. Wir muͤſſen Got-
tes Zucht-Rutte mit gewaſchenen Haͤnden angreif-
fen/ vnd fuͤr allen dingen im Creutze Gott die Suͤn-
de abbitten.
Denn wenn keine Suͤnde wehre/ ſo
wehre auch kein Creutze: Aber nun wohnet die Suͤnde in
allen Landen/ daher wohnet auch vberal Noth vnd Tod/
vnd du muſteſt weit lauffen/ ſo du an einen Ort kommen
wolteſt/ da kein Vngluͤck vnd Hoſpital zufinden wehre/
wie Mantuanus lib. 5. ſylv. ſchreibt:

— — — Si triſtia ferre
Non potes: humanis opus eſt diſcedere rebus,
E vita migrare opus eſt: quia vita dolorum
Eſt pelagus, fons curarum, ſentina laborum.
Wem in der Welt
Das Creutz mißfellt/
Der geh nur fort
An andre Ort/
Denn dieſe Zeit
Jſt voller Leid.
Ich
D ij
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[[27]/0027] David thut/ der ſich willig in Gottes Zuchthand giebet/ vnd ſpricht: 2. Sam. 15. ꝟ. 26. Hie bin ich/ Er machs mit mir/ wie es jhm wolgefaͤllt. Es kan doch anders nicht geſein/ Darumb ergeb ſich nur darein/ Wer ewige Pein wil meiden. So muͤſſen wir nun im Creutz vnnd vnter der Zuͤchtigung Gottes drey ſtuͤcke uͤben/ ſo Er wolge- fallen an vns haben ſol/ wie ein Vater an ſeinem Sohne. Das I. iſt Pœnitentia. Wir muͤſſen Got- tes Zucht-Rutte mit gewaſchenen Haͤnden angreif- fen/ vnd fuͤr allen dingen im Creutze Gott die Suͤn- de abbitten. Denn wenn keine Suͤnde wehre/ ſo wehre auch kein Creutze: Aber nun wohnet die Suͤnde in allen Landen/ daher wohnet auch vberal Noth vnd Tod/ vnd du muſteſt weit lauffen/ ſo du an einen Ort kommen wolteſt/ da kein Vngluͤck vnd Hoſpital zufinden wehre/ wie Mantuanus lib. 5. ſylv. ſchreibt: — — — Si triſtia ferre Non potes: humanis opus eſt diſcedere rebus, E vita migrare opus eſt: quia vita dolorum Eſt pelagus, fons curarum, ſentina laborum. Wem in der Welt Das Creutz mißfellt/ Der geh nur fort An andre Ort/ Denn dieſe Zeit Jſt voller Leid. Ich D ij

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Zitationshilfe: Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386427/27>, abgerufen am 29.03.2024.