Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nerger, Jacob: Christliche LeichPredigt/ Vber dem plötzlichen/ jedoch Christlichen vnd Seligen Abgang. [s. l.], [1621].

Bild:
<< vorherige Seite

wüntschen/ es ereignet sich an der seligen Frawen/
1.
Cor constan-
tiae.
Dann 1. so hatte sie ein recht Jacobs Hertze/ welches
war cor constantiae, ein recht bestendiges Hertze/
das sich nicht bald lies abschrecken/ dann wie Gott
Genes 32.der HErr wolte von jhm weichen/ saget er/ Genes.
32. HErr ich lasse dich nicht/ du segnest mich dann.
Psal. 130.Also sagte auch die selige Fraw aus bestendigem
Hertzen: Ob es gleich werh biß in die Nacht/ vnnd
wieder an den Morgen/ so zweiffele ich nicht an
Gottes Macht. Als wolte sie sagen: Non uno ca-
dit arbor ab ictu,
Der Baum fellt nicht von einem
streich. Sondern wie Gregorius saget: Quod peti-
tioni primae denegatur, hoc secundae perseve-

Jacob inquit
Gen. 49.
Domine ex-
pecto saluta-
re tuum.
rantiae datur. Es ist so viel/ als wann sie gesaget
hette: Jch hoffe aber darauff/ daß Gott so gerne hilf-
fet/ ob es gleich nicht bald geschicht. Auff seine Gött-
liche Macht frewet sich mein Hertze. Auff den HEr-
ren harre ich bestendiglich/ getrost vnnd vnverzaget/
veniens veniet & non tardabit, Er wird gewiß
Hab. 2.
Psal.
9.
kommen/ vnd nicht aussen bleiben/ Hab. 2. Denn er
ist Adjutor in oportunitatibus, Ps. 2. Ein rechter
Nohthelffer.

Er weiß wol wenns am besten ist/
Vnd braucht an vns kein arge list/
Auff den sol man sich festiglich verlassen/ etc.

Item:

Wann sichs anließ als wolt er nicht/
Laß dich es nicht erschrecken/
Denn wo er ist am besten mit/
Da wil ers nicht entdecken/ etc.
Wollen

wuͤntſchen/ es ereignet ſich an der ſeligen Frawen/
1.
Cor conſtan-
tiæ.
Dann 1. ſo hatte ſie ein recht Jacobs Hertze/ welches
war cor conſtantiæ, ein recht beſtendiges Hertze/
das ſich nicht bald lies abſchrecken/ dann wie Gott
Geneſ 32.der HErr wolte von jhm weichen/ ſaget er/ Geneſ.
32. HErr ich laſſe dich nicht/ du ſegneſt mich dann.
Pſal. 130.Alſo ſagte auch die ſelige Fraw aus beſtendigem
Hertzen: Ob es gleich werh biß in die Nacht/ vnnd
wieder an den Morgen/ ſo zweiffele ich nicht an
Gottes Macht. Als wolte ſie ſagen: Non uno ca-
dit arbor ab ictu,
Der Baum fellt nicht von einem
ſtreich. Sondern wie Gregorius ſaget: Quod peti-
tioni primæ denegatur, hoc ſecundæ perſeve-

Jacob inquit
Gen. 49.
Domine ex-
pecto ſaluta-
re tuum.
rantiæ datur. Es iſt ſo viel/ als wann ſie geſaget
hette: Jch hoffe aber darauff/ daß Gott ſo gerne hilf-
fet/ ob es gleich nicht bald geſchicht. Auff ſeine Goͤtt-
liche Macht frewet ſich mein Hertze. Auff den HEr-
ren harre ich beſtendiglich/ getroſt vnnd vnverzaget/
veniens veniet & non tardabit, Er wird gewiß
Hab. 2.
Pſal.
9.
kommen/ vnd nicht auſſen bleiben/ Hab. 2. Denn er
iſt Adjutor in oportunitatibus, Pſ. 2. Ein rechter
Nohthelffer.

Er weiß wol wenns am beſten iſt/
Vnd braucht an vns kein arge liſt/
Auff den ſol man ſich feſtiglich verlaſſen/ ꝛc.

Item:

Wann ſichs anließ als wolt er nicht/
Laß dich es nicht erſchrecken/
Denn wo er iſt am beſten mit/
Da wil ers nicht entdecken/ ꝛc.
Wollen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0022" n="[22]"/>
wu&#x0364;nt&#x017F;chen/ es ereignet &#x017F;ich an der &#x017F;eligen Frawen/<lb/><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq">Cor con&#x017F;tan-<lb/>
tiæ.</hi></note>Dann 1. &#x017F;o hatte &#x017F;ie ein recht Jacobs Hertze/ welches<lb/>
war <hi rendition="#aq">cor con&#x017F;tantiæ,</hi> ein recht be&#x017F;tendiges Hertze/<lb/>
das &#x017F;ich nicht bald lies ab&#x017F;chrecken/ dann wie Gott<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gene&#x017F;</hi> 32.</note>der HErr wolte von jhm weichen/ &#x017F;aget er/ <hi rendition="#aq">Gene&#x017F;.</hi><lb/>
32. HErr ich la&#x017F;&#x017F;e dich nicht/ du &#x017F;egne&#x017F;t mich dann.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 130.</note>Al&#x017F;o &#x017F;agte auch die &#x017F;elige Fraw aus be&#x017F;tendigem<lb/>
Hertzen: Ob es gleich werh biß in die Nacht/ vnnd<lb/>
wieder an den Morgen/ &#x017F;o zweiffele ich nicht an<lb/>
Gottes Macht. Als wolte &#x017F;ie &#x017F;agen: <hi rendition="#aq">Non uno ca-<lb/>
dit arbor ab ictu,</hi> Der Baum fellt nicht von einem<lb/>
&#x017F;treich. Sondern wie <hi rendition="#aq">Gregorius</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">Quod peti-<lb/>
tioni primæ denegatur, hoc &#x017F;ecundæ per&#x017F;eve-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jacob inquit<lb/>
Gen. 49.<lb/>
Domine ex-<lb/>
pecto &#x017F;aluta-<lb/>
re tuum.</hi></note><hi rendition="#aq">rantiæ datur.</hi> Es i&#x017F;t &#x017F;o viel/ als wann &#x017F;ie ge&#x017F;aget<lb/>
hette: Jch hoffe aber darauff/ daß Gott &#x017F;o gerne hilf-<lb/>
fet/ ob es gleich nicht bald ge&#x017F;chicht. Auff &#x017F;eine Go&#x0364;tt-<lb/>
liche Macht frewet &#x017F;ich mein Hertze. Auff den HEr-<lb/>
ren harre ich be&#x017F;tendiglich/ getro&#x017F;t vnnd vnverzaget/<lb/><hi rendition="#aq">veniens veniet &amp; non tardabit,</hi> Er wird gewiß<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Hab. 2.<lb/>
P&#x017F;al.</hi> 9.</note>kommen/ vnd nicht au&#x017F;&#x017F;en bleiben/ <hi rendition="#aq">Hab.</hi> 2. Denn er<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">Adjutor in oportunitatibus, P&#x017F;.</hi> 2. Ein rechter<lb/>
Nohthelffer.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Er weiß wol wenns am be&#x017F;ten i&#x017F;t/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Vnd braucht an vns kein arge li&#x017F;t/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Auff den &#x017F;ol man &#x017F;ich fe&#x017F;tiglich verla&#x017F;&#x017F;en/ &#xA75B;c.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Item:</hi> </hi> </p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Wann &#x017F;ichs anließ als wolt er nicht/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Laß dich es nicht er&#x017F;chrecken/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Denn wo er i&#x017F;t am be&#x017F;ten mit/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Da wil ers nicht entdecken/ &#xA75B;c.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wollen</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[22]/0022] wuͤntſchen/ es ereignet ſich an der ſeligen Frawen/ Dann 1. ſo hatte ſie ein recht Jacobs Hertze/ welches war cor conſtantiæ, ein recht beſtendiges Hertze/ das ſich nicht bald lies abſchrecken/ dann wie Gott der HErr wolte von jhm weichen/ ſaget er/ Geneſ. 32. HErr ich laſſe dich nicht/ du ſegneſt mich dann. Alſo ſagte auch die ſelige Fraw aus beſtendigem Hertzen: Ob es gleich werh biß in die Nacht/ vnnd wieder an den Morgen/ ſo zweiffele ich nicht an Gottes Macht. Als wolte ſie ſagen: Non uno ca- dit arbor ab ictu, Der Baum fellt nicht von einem ſtreich. Sondern wie Gregorius ſaget: Quod peti- tioni primæ denegatur, hoc ſecundæ perſeve- rantiæ datur. Es iſt ſo viel/ als wann ſie geſaget hette: Jch hoffe aber darauff/ daß Gott ſo gerne hilf- fet/ ob es gleich nicht bald geſchicht. Auff ſeine Goͤtt- liche Macht frewet ſich mein Hertze. Auff den HEr- ren harre ich beſtendiglich/ getroſt vnnd vnverzaget/ veniens veniet & non tardabit, Er wird gewiß kommen/ vnd nicht auſſen bleiben/ Hab. 2. Denn er iſt Adjutor in oportunitatibus, Pſ. 2. Ein rechter Nohthelffer. 1. Cor conſtan- tiæ. Geneſ 32. Pſal. 130. Jacob inquit Gen. 49. Domine ex- pecto ſaluta- re tuum. Hab. 2. Pſal. 9. Er weiß wol wenns am beſten iſt/ Vnd braucht an vns kein arge liſt/ Auff den ſol man ſich feſtiglich verlaſſen/ ꝛc. Item: Wann ſichs anließ als wolt er nicht/ Laß dich es nicht erſchrecken/ Denn wo er iſt am beſten mit/ Da wil ers nicht entdecken/ ꝛc. Wollen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/387513
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/387513/22
Zitationshilfe: Nerger, Jacob: Christliche LeichPredigt/ Vber dem plötzlichen/ jedoch Christlichen vnd Seligen Abgang. [s. l.], [1621], S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/387513/22>, abgerufen am 25.04.2024.