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[N. N.]: Letzte Ehre Zum Seligen Ruhebettlein. Oels, 1659.

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Ach könte dich dein Herr in dieses Leben
Zurücke ziehn/ Er würde Hundert geben
Und noch so viel vor dich/ Du tapffrer Mann/
Du standest Jhm recht wohl und prächtig an.
Bey Höhesten warst du beliebet worden
Und stiegest doch nicht über deinen Orden/
Wie mancher meint/ Er habe viel erfahrn
Und kommet doch nicht gleich so grauen Hahrn.
Es ist allzeit nicht an der Kunst gelegen/
Besonders jtzt/ da man es auff den Degen
Und Kugeln setzt/ da wird man kleiner Schütz
Der treffen kan/ mehr als ein grosser nütz.
Und wenn er noch so viel im Kopffe hätte/
So nimmt Jhn doch die Kugel und die Kette/
Wenn Sie Jhn trifft. Alsdenn hilfft ordentlich
Kein Buch noch Kunst/ wol Fechten hält den Stich.
Nicht das hiemit Gelehrte nichtes taugen/
Ob Sie gleich sind veracht vor Menschen Augen/
Denn häußlich Raht/ regieret mehr das Feld
Als tausent Mann/ bey tausent wolgestellt.
Wiewol der Schmeiß auch Krieges-Rath zu finden/
Und Tücken wust in Eyle zu ergründen
Wohin manch Werck und gantz derkehrtes Ding/
Aus Leute Witz gespielet war/ und gieng.
Jhm war das Land/ das jtzo Blutet lange
Und die Nachbarn erkündet/ da im Schwange
Noch gieng der Flor/ da es noch besser stand.
Jhm war das Theil Europa/ gantz bekant.
Drumb haben wir was grosses zu Beklagen/
Jn dem wir Jhn/ den Mann/ zu Grabe tragen/
Den Ferdinand der Dritte hat geliebt/
Dem mancher Fürst und K[ö]nig zeugnüß giebt/
Ja
a iij
Ach koͤnte dich dein Herr in dieſes Leben
Zuruͤcke ziehn/ Er wuͤrde Hundert geben
Und noch ſo viel vor dich/ Du tapffrer Mann/
Du ſtandeſt Jhm recht wohl und praͤchtig an.
Bey Hoͤheſten warſt du beliebet worden
Und ſtiegeſt doch nicht uͤber deinen Orden/
Wie mancher meint/ Er habe viel erfahrn
Und kommet doch nicht gleich ſo grauen Hahrn.
Es iſt allzeit nicht an der Kunſt gelegen/
Beſonders jtzt/ da man es auff den Degen
Und Kugeln ſetzt/ da wird man kleiner Schuͤtz
Der treffen kan/ mehr als ein groſſer nuͤtz.
Und wenn er noch ſo viel im Kopffe haͤtte/
So nimmt Jhn doch die Kugel und die Kette/
Wenn Sie Jhn trifft. Alsdenn hilfft ordentlich
Kein Buch noch Kunſt/ wol Fechten haͤlt den Stich.
Nicht das hiemit Gelehrte nichtes taugen/
Ob Sie gleich ſind veracht vor Menſchen Augen/
Denn haͤußlich Raht/ regieret mehr das Feld
Als tauſent Mann/ bey tauſent wolgeſtellt.
Wiewol der Schmeiß auch Krieges-Rath zu finden/
Und Tuͤcken wuſt in Eyle zu ergruͤnden
Wohin manch Werck und gantz derkehrtes Ding/
Aus Leute Witz geſpielet war/ und gieng.
Jhm war das Land/ das jtzo Blutet lange
Und die Nachbarn erkuͤndet/ da im Schwange
Noch gieng der Flor/ da es noch beſſer ſtand.
Jhm war das Theil Europa/ gantz bekant.
Drumb haben wir was groſſes zu Beklagen/
Jn dem wir Jhn/ den Mann/ zu Grabe tragen/
Den Ferdinand der Dritte hat geliebt/
Dem mancher Fuͤrſt und K[oͤ]nig zeugnuͤß giebt/
Ja
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[[5]/0005] Ach koͤnte dich dein Herr in dieſes Leben Zuruͤcke ziehn/ Er wuͤrde Hundert geben Und noch ſo viel vor dich/ Du tapffrer Mann/ Du ſtandeſt Jhm recht wohl und praͤchtig an. Bey Hoͤheſten warſt du beliebet worden Und ſtiegeſt doch nicht uͤber deinen Orden/ Wie mancher meint/ Er habe viel erfahrn Und kommet doch nicht gleich ſo grauen Hahrn. Es iſt allzeit nicht an der Kunſt gelegen/ Beſonders jtzt/ da man es auff den Degen Und Kugeln ſetzt/ da wird man kleiner Schuͤtz Der treffen kan/ mehr als ein groſſer nuͤtz. Und wenn er noch ſo viel im Kopffe haͤtte/ So nimmt Jhn doch die Kugel und die Kette/ Wenn Sie Jhn trifft. Alsdenn hilfft ordentlich Kein Buch noch Kunſt/ wol Fechten haͤlt den Stich. Nicht das hiemit Gelehrte nichtes taugen/ Ob Sie gleich ſind veracht vor Menſchen Augen/ Denn haͤußlich Raht/ regieret mehr das Feld Als tauſent Mann/ bey tauſent wolgeſtellt. Wiewol der Schmeiß auch Krieges-Rath zu finden/ Und Tuͤcken wuſt in Eyle zu ergruͤnden Wohin manch Werck und gantz derkehrtes Ding/ Aus Leute Witz geſpielet war/ und gieng. Jhm war das Land/ das jtzo Blutet lange Und die Nachbarn erkuͤndet/ da im Schwange Noch gieng der Flor/ da es noch beſſer ſtand. Jhm war das Theil Europa/ gantz bekant. Drumb haben wir was groſſes zu Beklagen/ Jn dem wir Jhn/ den Mann/ zu Grabe tragen/ Den Ferdinand der Dritte hat geliebt/ Dem mancher Fuͤrſt und Koͤnig zeugnuͤß giebt/ Ja a iij

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Zitationshilfe: [N. N.]: Letzte Ehre Zum Seligen Ruhebettlein. Oels, 1659, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389174/5>, abgerufen am 29.03.2024.