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Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

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in dem unschätzbaren Reiche der Gnaden.

JN der Liebe JESU/ des Gecreutzigten/ allerseits Ge-
liebte/ zum Theil auch hertzlich und schmertzlich Betrüb-
te/ und mitleidende Kinder GOttes! so sollen/ so wollen
wir nun/ aus dem abgelefenen und auserlesenen Schatz-
Spruche in des HErrn Furcht vorstellen

Der wohlseligen Frau Esther Wentzelin
Allerliebsten Groß-Schatz-Meister JEsum/
im Reiche der Gnaden/
I. Wie Er allen seinen Reichs-Genossen die Samlung
der irrdischen Schätze verbeuth;
Jhr solt euch nicht Schätze samlen auff Erden/ da sie dieVerba Tex-
tus.

Motten und der Kost fressen/ und da die Diebe nach-
graben.

1. Wem das Verboth in damahligen Zustande angieng/
ist gar leicht aus denen Umständen zu ermessen. Dazumahl
saß JEsus auff einem gar annehmlichen Berge/ als auff ei-
ner hocherhabenen Cantzel/ der Stadt Capernaum gegen ü-
ber/ und hielte eine schöne erbauliche Bergk-Predigt/ so in
dreyen sonderbahren Capiteln/ und auch in sonderbahren Lehr-
Schätzen abgetheilet sind/ rings umb ihme her stunden die
Jünger/ mit einer fast großen Menge Volcks/ ausser allen
Zweiffel ungleicher Intention, wie dann auch die Lehr-Sä-
tze/ nach dem Unterscheid der Zuhörer/ ungleich fielen. Vor
allen recommandirte der Heyland die wahre Glückseligkeit/
wiese auch/ worinnen solche bestehe/ da es denn unter andern
auff unterschiedliche Paradoxa ankam/ auff die geistliche Ar-
muth/ auff die Sanfftmuth/ auff Hunger und Durst/ auff
die Barmhertzigkeit/ wie auch auff die Reinigkeit und Fried-
fertigkeit des Hertzens/ welche diese Eigenschafften an sich hat-

ten/
in dem unſchaͤtzbaren Reiche der Gnaden.

JN der Liebe JESU/ des Gecreutzigten/ allerſeits Ge-
liebte/ zum Theil auch hertzlich und ſchmertzlich Betruͤb-
te/ und mitleidende Kinder GOttes! ſo ſollen/ ſo wollen
wir nun/ aus dem abgelefenen und auserleſenen Schatz-
Spruche in des HErrn Furcht vorſtellen

Der wohlſeligen Frau Eſther Wentzelin
Allerliebſten Groß-Schatz-Meiſter JEſum/
im Reiche der Gnaden/
I. Wie Er allen ſeinen Reichs-Genoſſen die Samlung
der irrdiſchen Schaͤtze verbeuth;
Jhr ſolt euch nicht Schaͤtze ſamlen auff Erden/ da ſie dieVerba Tex-
tus.

Motten und der Koſt freſſen/ und da die Diebe nach-
graben.

1. Wem das Verboth in damahligen Zuſtande angieng/
iſt gar leicht aus denen Umſtaͤnden zu ermeſſen. Dazumahl
ſaß JEſus auff einem gar annehmlichen Berge/ als auff ei-
ner hocherhabenen Cantzel/ der Stadt Capernaum gegen uͤ-
ber/ und hielte eine ſchoͤne erbauliche Bergk-Predigt/ ſo in
dreyen ſonderbahren Capiteln/ und auch in ſonderbahren Lehr-
Schaͤtzen abgetheilet ſind/ rings umb ihme her ſtunden die
Juͤnger/ mit einer faſt großen Menge Volcks/ auſſer allen
Zweiffel ungleicher Intention, wie dann auch die Lehr-Saͤ-
tze/ nach dem Unterſcheid der Zuhoͤrer/ ungleich fielen. Vor
allen recommandirte der Heyland die wahre Gluͤckſeligkeit/
wieſe auch/ worinnen ſolche beſtehe/ da es denn unter andern
auff unterſchiedliche Paradoxa ankam/ auff die geiſtliche Ar-
muth/ auff die Sanfftmuth/ auff Hunger und Durſt/ auff
die Barmhertzigkeit/ wie auch auff die Reinigkeit und Fried-
fertigkeit des Hertzens/ welche dieſe Eigenſchafften an ſich hat-

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[15/0015] in dem unſchaͤtzbaren Reiche der Gnaden. JN der Liebe JESU/ des Gecreutzigten/ allerſeits Ge- liebte/ zum Theil auch hertzlich und ſchmertzlich Betruͤb- te/ und mitleidende Kinder GOttes! ſo ſollen/ ſo wollen wir nun/ aus dem abgelefenen und auserleſenen Schatz- Spruche in des HErrn Furcht vorſtellen Der wohlſeligen Frau Eſther Wentzelin Allerliebſten Groß-Schatz-Meiſter JEſum/ im Reiche der Gnaden/ I. Wie Er allen ſeinen Reichs-Genoſſen die Samlung der irrdiſchen Schaͤtze verbeuth; Jhr ſolt euch nicht Schaͤtze ſamlen auff Erden/ da ſie die Motten und der Koſt freſſen/ und da die Diebe nach- graben. 1. Wem das Verboth in damahligen Zuſtande angieng/ iſt gar leicht aus denen Umſtaͤnden zu ermeſſen. Dazumahl ſaß JEſus auff einem gar annehmlichen Berge/ als auff ei- ner hocherhabenen Cantzel/ der Stadt Capernaum gegen uͤ- ber/ und hielte eine ſchoͤne erbauliche Bergk-Predigt/ ſo in dreyen ſonderbahren Capiteln/ und auch in ſonderbahren Lehr- Schaͤtzen abgetheilet ſind/ rings umb ihme her ſtunden die Juͤnger/ mit einer faſt großen Menge Volcks/ auſſer allen Zweiffel ungleicher Intention, wie dann auch die Lehr-Saͤ- tze/ nach dem Unterſcheid der Zuhoͤrer/ ungleich fielen. Vor allen recommandirte der Heyland die wahre Gluͤckſeligkeit/ wieſe auch/ worinnen ſolche beſtehe/ da es denn unter andern auff unterſchiedliche Paradoxa ankam/ auff die geiſtliche Ar- muth/ auff die Sanfftmuth/ auff Hunger und Durſt/ auff die Barmhertzigkeit/ wie auch auff die Reinigkeit und Fried- fertigkeit des Hertzens/ welche dieſe Eigenſchafften an ſich hat- ten/

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/15>, abgerufen am 29.03.2024.