Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche
der Ruhe; Je schlimmer es einem Wandersmanne gehet
unter Weges/ je mehr sehnt er sich nach der Heimat. Hier
a 2. Cor.
5. v.
6.
sind wir unter Weges a und wallen als Frembdlinge und
Pilgramme/ b im Himmel ist unser Politevma, und Wan-
b 1. Petr. 2.
v.
11.
del. c Gieng es uns in diesem Leben stets nach dem fleisch-
lichen Willen/ würden wir uns zusehr in dasselbige verlie-
c Phil. 3.
v.
20.
ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns GOTT die
d Ps. 42, 3.Welt verleiden/ daß wir stets gedencken: d Wenn werd ich
dahin kommen/ daß ich GOttes Angesicht schaue.

Ja Creutz und Leyden sind Merckmahl/ daß wir auff
dem Wege zum Himmel seyn: Denn wir müssen durch viel
e Act. 14.
v.
22.
Trübsal in das Reich GOttes eingehen. e Gleichwie Je-
sus unser Vorgänger/ durch sein Leyden in seine Herrlig-
f Luc. 24.
v.
26.
keit eingegangen. f Und also läst GOtt die/ welche Er lieb
hat/ in so viel Creutz gerathen/ daß er sie dort durchs Creutz
herrlich mache. Weil sie hier viel Trübsal haben/ sollen sie
dort reichlich getröstet werden. Je grössere Trübsal auff
Erden/ je grössere Freude und Herrligkeit im Himmel.
g Arndt
Wahres
Christen-
thumb 2.
Buch 26
Capit.
Sind Worte des geistreichen Arnds. g

Wenn GOtt über die Frommen die Creutzes-Last läßt
kommen/ so thut ers auch zu ihrer Prüfung des Glaubens/
Andacht/ Gedult und Hoffnung. Gleichwie das Gold
durchs Feuer/ also werden die so GOtt gefallen/ durchs
h Sir. 2, 5.Feuer der Trübsal bewehret. Sir. II. h GOtt versuchet die
Gerechten/ und findet sie/ daß sie sein wehrt seyn/ Er prüfet
sie wie Gold im Ofen/ und nimmet sie an/ wie ein völliges
i Sap. 3.
v.
5. 6.
Opffer/ steht Sap. III. i Wie denn GOtt selber sich erkläret
gegen das Hauß Jacob. Es. XLIIX. Jch wil dich läutern/
aber nicht wie Silber/ ich will dich außerwehlt machen im
Ofen des Elendes. Dahero die Gläubigen erfahren müs-
sen/ was David in ihrem Nahmen bekennet/ du hast uns ver-

sucht

Chriſtliche
der Ruhe; Je ſchlimmer es einem Wandersmanne gehet
unter Weges/ je mehr ſehnt er ſich nach der Heimat. Hier
a 2. Cor.
5. v.
6.
ſind wir unter Weges a und wallen als Frembdlinge und
Pilgram̃e/ b im Himmel iſt unſer Politevma, und Wan-
b 1. Petr. 2.
v.
11.
del. c Gieng es uns in dieſem Leben ſtets nach dem fleiſch-
lichen Willen/ wuͤrden wir uns zuſehr in daſſelbige verlie-
c Phil. 3.
v.
20.
ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns GOTT die
d Pſ. 42, 3.Welt verleiden/ daß wir ſtets gedencken: d Weñ werd ich
dahin kommen/ daß ich GOttes Angeſicht ſchaue.

Ja Creutz und Leyden ſind Merckmahl/ daß wir auff
dem Wege zum Himmel ſeyn: Denn wir muͤſſen durch viel
e Act. 14.
v.
22.
Truͤbſal in das Reich GOttes eingehen. e Gleichwie Je-
ſus unſer Vorgaͤnger/ durch ſein Leyden in ſeine Herꝛlig-
f Luc. 24.
v.
26.
keit eingegangen. f Und alſo laͤſt GOtt die/ welche Er lieb
hat/ in ſo viel Creutz gerathen/ daß er ſie dort durchs Creutz
herꝛlich mache. Weil ſie hier viel Truͤbſal haben/ ſollen ſie
dort reichlich getroͤſtet werden. Je groͤſſere Truͤbſal auff
Erden/ je groͤſſere Freude und Herrligkeit im Himmel.
g Arndt
Wahres
Chriſten-
thumb 2.
Buch 26
Capit.
Sind Worte des geiſtreichen Arnds. g

Wenn GOtt uͤber die From̃en die Creutzes-Laſt laͤßt
kommen/ ſo thut ers auch zu ihrer Pruͤfung des Glaubens/
Andacht/ Gedult und Hoffnung. Gleichwie das Gold
durchs Feuer/ alſo werden die ſo GOtt gefallen/ durchs
h Sir. 2, 5.Feuer der Truͤbſal bewehret. Sir. II. h GOtt verſuchet die
Gerechten/ und findet ſie/ daß ſie ſein wehrt ſeyn/ Er pruͤfet
ſie wie Gold im Ofen/ und nimmet ſie an/ wie ein voͤlliges
i Sap. 3.
v.
5. 6.
Opffer/ ſteht Sap. III. i Wie deñ GOtt ſelber ſich erklaͤret
gegen das Hauß Jacob. Eſ. XLIIX. Jch wil dich laͤutern/
aber nicht wie Silber/ ich will dich außerwehlt machen im
Ofen des Elendes. Dahero die Glaͤubigen erfahren muͤſ-
ſen/ was David in ihrem Nahmen bekennet/ du haſt uns ver-

ſucht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0026" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche</hi></fw><lb/>
der Ruhe; Je &#x017F;chlimmer es einem Wandersmanne gehet<lb/>
unter Weges/ je mehr &#x017F;ehnt er &#x017F;ich nach der Heimat. Hier<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi> 2. Cor.<lb/>
5. v.</hi> 6.</note>&#x017F;ind wir unter Weges <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">a</hi></hi></hi> und wallen als Frembdlinge und<lb/>
Pilgram&#x0303;e/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">b</hi></hi></hi> im Himmel i&#x017F;t un&#x017F;er <hi rendition="#aq">Politevma,</hi> und Wan-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi> 1. Petr. 2.<lb/>
v.</hi> 11.</note>del. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">c</hi></hi></hi> Gieng es uns in die&#x017F;em Leben &#x017F;tets nach dem flei&#x017F;ch-<lb/>
lichen Willen/ wu&#x0364;rden wir uns zu&#x017F;ehr in da&#x017F;&#x017F;elbige verlie-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi> Phil. 3.<lb/>
v.</hi> 20.</note>ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns <hi rendition="#g">GOTT</hi> die<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi> P&#x017F;.</hi> 42, 3.</note>Welt verleiden/ daß wir &#x017F;tets gedencken: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">d</hi></hi></hi> Wen&#x0303; werd ich<lb/>
dahin kommen/ daß ich GOttes Ange&#x017F;icht &#x017F;chaue.</p><lb/>
            <p>Ja Creutz und Leyden &#x017F;ind Merckmahl/ daß wir auff<lb/>
dem Wege zum Himmel &#x017F;eyn: Denn wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en durch viel<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi> Act. 14.<lb/>
v.</hi> 22.</note>Tru&#x0364;b&#x017F;al in das Reich GOttes eingehen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">e</hi></hi></hi> Gleichwie Je-<lb/>
&#x017F;us un&#x017F;er Vorga&#x0364;nger/ durch &#x017F;ein Leyden in &#x017F;eine Her&#xA75B;lig-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi> Luc. 24.<lb/>
v.</hi> 26.</note>keit eingegangen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">f</hi></hi></hi> Und al&#x017F;o la&#x0364;&#x017F;t GOtt die/ welche Er lieb<lb/>
hat/ in &#x017F;o viel Creutz gerathen/ daß er &#x017F;ie dort durchs Creutz<lb/>
her&#xA75B;lich mache. Weil &#x017F;ie hier viel Tru&#x0364;b&#x017F;al haben/ &#x017F;ollen &#x017F;ie<lb/>
dort reichlich getro&#x0364;&#x017F;tet werden. Je gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Tru&#x0364;b&#x017F;al auff<lb/>
Erden/ je gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Freude und Herrligkeit im Himmel.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g</hi></hi> Arndt<lb/>
Wahres<lb/>
Chri&#x017F;ten-<lb/>
thumb 2.<lb/>
Buch 26<lb/>
Capit.</note>Sind Worte des gei&#x017F;treichen Arnds. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">g</hi></hi></hi></p><lb/>
            <p>Wenn GOtt u&#x0364;ber die From&#x0303;en die Creutzes-La&#x017F;t la&#x0364;ßt<lb/>
kommen/ &#x017F;o thut ers auch zu ihrer Pru&#x0364;fung des Glaubens/<lb/>
Andacht/ Gedult und Hoffnung. Gleichwie das Gold<lb/>
durchs Feuer/ al&#x017F;o werden die &#x017F;o GOtt gefallen/ durchs<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h</hi> Sir.</hi> 2, 5.</note>Feuer der Tru&#x0364;b&#x017F;al bewehret. <hi rendition="#aq">Sir. II. <hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">h</hi></hi></hi> GOtt ver&#x017F;uchet die<lb/>
Gerechten/ und findet &#x017F;ie/ daß &#x017F;ie &#x017F;ein wehrt &#x017F;eyn/ Er pru&#x0364;fet<lb/>
&#x017F;ie wie Gold im Ofen/ und nimmet &#x017F;ie an/ wie ein vo&#x0364;lliges<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">i</hi> Sap. 3.<lb/>
v.</hi> 5. 6.</note>Opffer/ &#x017F;teht <hi rendition="#aq">Sap. III. <hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">i</hi></hi></hi> Wie den&#x0303; GOtt &#x017F;elber &#x017F;ich erkla&#x0364;ret<lb/>
gegen das Hauß <hi rendition="#aq">Jacob. E&#x017F;. XLIIX.</hi> Jch wil dich la&#x0364;utern/<lb/>
aber nicht wie Silber/ ich will dich außerwehlt machen im<lb/>
Ofen des Elendes. Dahero die Gla&#x0364;ubigen erfahren mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ was <hi rendition="#aq">David</hi> in ihrem Nahmen bekennet/ du ha&#x017F;t uns ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ucht</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0026] Chriſtliche der Ruhe; Je ſchlimmer es einem Wandersmanne gehet unter Weges/ je mehr ſehnt er ſich nach der Heimat. Hier ſind wir unter Weges a und wallen als Frembdlinge und Pilgram̃e/ b im Himmel iſt unſer Politevma, und Wan- del. c Gieng es uns in dieſem Leben ſtets nach dem fleiſch- lichen Willen/ wuͤrden wir uns zuſehr in daſſelbige verlie- ben/ aber durch Creutz und Leyden will uns GOTT die Welt verleiden/ daß wir ſtets gedencken: d Weñ werd ich dahin kommen/ daß ich GOttes Angeſicht ſchaue. a 2. Cor. 5. v. 6. b 1. Petr. 2. v. 11. c Phil. 3. v. 20. d Pſ. 42, 3. Ja Creutz und Leyden ſind Merckmahl/ daß wir auff dem Wege zum Himmel ſeyn: Denn wir muͤſſen durch viel Truͤbſal in das Reich GOttes eingehen. e Gleichwie Je- ſus unſer Vorgaͤnger/ durch ſein Leyden in ſeine Herꝛlig- keit eingegangen. f Und alſo laͤſt GOtt die/ welche Er lieb hat/ in ſo viel Creutz gerathen/ daß er ſie dort durchs Creutz herꝛlich mache. Weil ſie hier viel Truͤbſal haben/ ſollen ſie dort reichlich getroͤſtet werden. Je groͤſſere Truͤbſal auff Erden/ je groͤſſere Freude und Herrligkeit im Himmel. Sind Worte des geiſtreichen Arnds. g e Act. 14. v. 22. f Luc. 24. v. 26. g Arndt Wahres Chriſten- thumb 2. Buch 26 Capit. Wenn GOtt uͤber die From̃en die Creutzes-Laſt laͤßt kommen/ ſo thut ers auch zu ihrer Pruͤfung des Glaubens/ Andacht/ Gedult und Hoffnung. Gleichwie das Gold durchs Feuer/ alſo werden die ſo GOtt gefallen/ durchs Feuer der Truͤbſal bewehret. Sir. II. h GOtt verſuchet die Gerechten/ und findet ſie/ daß ſie ſein wehrt ſeyn/ Er pruͤfet ſie wie Gold im Ofen/ und nimmet ſie an/ wie ein voͤlliges Opffer/ ſteht Sap. III. i Wie deñ GOtt ſelber ſich erklaͤret gegen das Hauß Jacob. Eſ. XLIIX. Jch wil dich laͤutern/ aber nicht wie Silber/ ich will dich außerwehlt machen im Ofen des Elendes. Dahero die Glaͤubigen erfahren muͤſ- ſen/ was David in ihrem Nahmen bekennet/ du haſt uns ver- ſucht h Sir. 2, 5. i Sap. 3. v. 5. 6.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392455
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392455/26
Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/26>, abgerufen am 19.04.2024.