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Thebesius, Georg: Der Liebhaber Gottes. Breslau, [1639].

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Kinder-Recht.
zwengen/ daß die harte vngelencke Haut abgehet
vnd kleben bleibet: Also zeucht vns GOtt durch die
enge Pforte (f) vnd durch den schmalen Weg/ derf) Matth. 7. v. 14.
zum Leben führet/ daß wir die alte Adamische Sün-
denhaut ablegen/ (g) vnd außziehen den alten Men-g) Eph. 4. v. 22.
schen mit seinen Wercken/ vnd dennewen anziehen/
der da vernewret wird zu der Erkäntnüß nach dem
Ebenbilde deß/ der jhn geschaffen hat. Col. 3.Col. 3. v. 9.

Darumb wie ein edeles Weitzenkorn nicht eine
newe Frucht wird/ esfaule denn/ vnd ersterbe zuvor
in Frost/ Schnee/ vnd regen: (h) Also muß der al-h) Ioh. 12. v. 24.
te Adam durch die Creutzigung vnd tödtung am sünd-
lichen Fleische gleichsam ersterben vnd verwesen/ er-
sauffen/ vnd verfaulen/ wenn die newe Frucht/ vnd
newe Creatur sol herauß kommen/ daß der sündli-
che Leib auffhöret/ vnnd wir der Sünde nicht mehr
dienen. (i)i) Rom. 6. v. 6.

Solches aber ist der Welt/ vnnd Fleisch vnnd
Blutte nicht angenehm/ sie fürchten vnnd scheuen
das Creutze/ vnd wie jener Erbe der Wittiben Nae-
mi/
die da Mara vnnd eine Betrübte heissen wolte/
den Acker zwar gerne beerbet hette/ aber da er höre-
te/ daß er die Naemi auch dazu nehmen muste/ das
Erbe fahren ließ: (k) Also wolten jhr viel wol ger-k) Ruth. 4. v. 5.
&
6.

ne das Erbe vnd Kinder-Recht haben/ aber mit der
Betrübten Naemi vnd dem lieben Creutze wollen sie
nicht zu frieden sein/ vnd ehe sie mit den Kindern Got-

tes Schmach
E

Kinder-Recht.
zwengen/ daß die harte vngelencke Haut abgehet
vnd kleben bleibet: Alſo zeucht vns GOtt durch die
enge Pforte (f) vnd durch den ſchmalen Weg/ derf) Matth. 7. v. 14.
zum Leben fuͤhret/ daß wir die alte Adamiſche Suͤn-
denhaut ablegen/ (g) vnd außziehen den alten Men-g) Eph. 4. v. 22.
ſchen mit ſeinen Wercken/ vnd dennewen anziehen/
der da vernewret wird zu der Erkaͤntnuͤß nach dem
Ebenbilde deß/ der jhn geſchaffen hat. Col. 3.Col. 3. v. 9.

Darumb wie ein edeles Weitzenkorn nicht eine
newe Frucht wird/ esfaule denn/ vnd erſterbe zuvor
in Froſt/ Schnee/ vnd regen: (h) Alſo muß der al-h) Ioh. 12. v. 24.
te Adam durch die Creutzigung vñ toͤdtung am ſuͤnd-
lichen Fleiſche gleichſam erſterben vnd verweſen/ er-
ſauffen/ vnd verfaulen/ wenn die newe Frucht/ vnd
newe Creatur ſol herauß kommen/ daß der ſuͤndli-
che Leib auffhoͤret/ vnnd wir der Suͤnde nicht mehr
dienen. (i)i) Rom. 6. v. 6.

Solches aber iſt der Welt/ vnnd Fleiſch vnnd
Blutte nicht angenehm/ ſie fuͤrchten vnnd ſcheuen
das Creutze/ vnd wie jener Erbe der Wittiben Naë-
mi/
die da Mara vnnd eine Betruͤbte heiſſen wolte/
den Acker zwar gerne beerbet hette/ aber da er hoͤre-
te/ daß er die Naëmi auch dazu nehmen muſte/ das
Erbe fahren ließ: (k) Alſo wolten jhr viel wol ger-k) Ruth. 4. v. 5.
&
6.

ne das Erbe vnd Kinder-Recht haben/ aber mit der
Betruͤbten Naëmi vñ dem lieben Creutze wollen ſie
nicht zu frieden ſein/ vñ ehe ſie mit den Kindern Got-

tes Schmach
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[[33]/0033] Kinder-Recht. zwengen/ daß die harte vngelencke Haut abgehet vnd kleben bleibet: Alſo zeucht vns GOtt durch die enge Pforte (f) vnd durch den ſchmalen Weg/ der zum Leben fuͤhret/ daß wir die alte Adamiſche Suͤn- denhaut ablegen/ (g) vnd außziehen den alten Men- ſchen mit ſeinen Wercken/ vnd dennewen anziehen/ der da vernewret wird zu der Erkaͤntnuͤß nach dem Ebenbilde deß/ der jhn geſchaffen hat. Col. 3. f) Matth. 7. v. 14. g) Eph. 4. v. 22. Col. 3. v. 9. Darumb wie ein edeles Weitzenkorn nicht eine newe Frucht wird/ esfaule denn/ vnd erſterbe zuvor in Froſt/ Schnee/ vnd regen: (h) Alſo muß der al- te Adam durch die Creutzigung vñ toͤdtung am ſuͤnd- lichen Fleiſche gleichſam erſterben vnd verweſen/ er- ſauffen/ vnd verfaulen/ wenn die newe Frucht/ vnd newe Creatur ſol herauß kommen/ daß der ſuͤndli- che Leib auffhoͤret/ vnnd wir der Suͤnde nicht mehr dienen. (i) h) Ioh. 12. v. 24. i) Rom. 6. v. 6. Solches aber iſt der Welt/ vnnd Fleiſch vnnd Blutte nicht angenehm/ ſie fuͤrchten vnnd ſcheuen das Creutze/ vnd wie jener Erbe der Wittiben Naë- mi/ die da Mara vnnd eine Betruͤbte heiſſen wolte/ den Acker zwar gerne beerbet hette/ aber da er hoͤre- te/ daß er die Naëmi auch dazu nehmen muſte/ das Erbe fahren ließ: (k) Alſo wolten jhr viel wol ger- ne das Erbe vnd Kinder-Recht haben/ aber mit der Betruͤbten Naëmi vñ dem lieben Creutze wollen ſie nicht zu frieden ſein/ vñ ehe ſie mit den Kindern Got- tes Schmach k) Ruth. 4. v. 5. & 6. E

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Zitationshilfe: Thebesius, Georg: Der Liebhaber Gottes. Breslau, [1639], S. [33]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/409693/33>, abgerufen am 19.04.2024.