Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Leich-Predigt.

Hirnlose Weltratzen/ die ihren Himmel nur hier suchen/
kleben an der Erden/ sie preisen und rühmen zeitliche
Wohlfarth; wohl dem Volcke/ dem es also gehet (sagen
sie ex Psal. 144/ 15/ 12/ 13. & 14.) derer Söhne auffwach-Ps. 144, 15, 12,
13, 14.
sen in ihrer Jugend/ wie die Pflantzen; und derer Töch-
ter wie die außgehauenen Ercker/ gleich wie die Pal-
läste. Und derer Kammern voll seyn/ die herauß geben
können einen Vorrath nach dem andern/ daß ihre
Schaaffe tragen tausend und hunderttausent/ auff ih-
ren Dörffern. Daß ihre Ochsen viel arbeiten/ das kein
Schade/ kein Verlust noch Klage auff ihren Gassen sey:
Und haben den Vogel lieber den sie in der Hand haben/
als den sie noch fangen sollen; Credunt quod vident,
was sie für Augen sehen/ das gläuben sie/ weiter nichts;
Aber wie sie glauben/ so fahren sie auch/ nehmlich nicht
in die ewige Herrligkeit/ sondern zu den reichen Manne/
Luc. 16. Es müssen die Candidaten seyn 2. Coelestia ap-Luc. 16,
2.
petentes, Himmels süchtige/ die das sursum corda pra-
cticiren/ und ein hertzlich Verlangen nach dem Unsicht-
baren haben/ die der heylsamen Vermahnung Pauli
treulich folgen/ und suchen was droben ist/ da Christus
ist/ Col. 3/ 1. denen ihre Freude ist/ das sie sich zu GOttCol. 3, 1.
halten/ Psal. 73/ 28.Ps. 73, 28.

Denn wer sich wird alhier zu Christo stets be-
kennen/
Und sich zu keiner Zeit von seinem Worte tren-
nen/
Dem wird Er seine Treu vergelten mit der
Krohn/

Die

Leich-Predigt.

Hirnloſe Weltratzen/ die ihren Himmel nur hier ſuchen/
kleben an der Erden/ ſie preiſen und ruͤhmen zeitliche
Wohlfarth; wohl dem Volcke/ dem es alſo gehet (ſagen
ſie ex Pſal. 144/ 15/ 12/ 13. & 14.) derer Soͤhne auffwach-Pſ. 144, 15, 12,
13, 14.
ſen in ihrer Jugend/ wie die Pflantzen; und derer Toͤch-
ter wie die außgehauenen Ercker/ gleich wie die Pal-
laͤſte. Und derer Kammern voll ſeyn/ die herauß geben
koͤnnen einen Vorꝛath nach dem andern/ daß ihre
Schaaffe tragen tauſend und hunderttauſent/ auff ih-
ren Doͤrffern. Daß ihre Ochſen viel arbeiten/ das kein
Schade/ kein Verluſt noch Klage auff ihren Gaſſen ſey:
Und haben den Vogel lieber den ſie in der Hand haben/
als den ſie noch fangen ſollen; Credunt quod vident,
was ſie fuͤr Augen ſehen/ das glaͤuben ſie/ weiter nichts;
Aber wie ſie glauben/ ſo fahren ſie auch/ nehmlich nicht
in die ewige Herꝛligkeit/ ſondern zu den reichen Manne/
Luc. 16. Es muͤſſen die Candidaten ſeyn 2. Cœleſtia ap-Luc. 16,
2.
petentes, Himmels ſuͤchtige/ die das ſurſum corda pra-
cticiren/ und ein hertzlich Verlangen nach dem Unſicht-
baren haben/ die der heylſamen Vermahnung Pauli
treulich folgen/ und ſuchen was droben iſt/ da Chriſtus
iſt/ Col. 3/ 1. denen ihre Freude iſt/ das ſie ſich zu GOttCol. 3, 1.
halten/ Pſal. 73/ 28.Pſ. 73, 28.

Denn wer ſich wird alhier zu Chriſto ſtets be-
kennen/
Und ſich zu keiner Zeit von ſeinem Worte tren-
nen/
Dem wird Er ſeine Treu vergelten mit der
Krohn/

Die

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[39/0039] Leich-Predigt. Hirnloſe Weltratzen/ die ihren Himmel nur hier ſuchen/ kleben an der Erden/ ſie preiſen und ruͤhmen zeitliche Wohlfarth; wohl dem Volcke/ dem es alſo gehet (ſagen ſie ex Pſal. 144/ 15/ 12/ 13. & 14.) derer Soͤhne auffwach- ſen in ihrer Jugend/ wie die Pflantzen; und derer Toͤch- ter wie die außgehauenen Ercker/ gleich wie die Pal- laͤſte. Und derer Kammern voll ſeyn/ die herauß geben koͤnnen einen Vorꝛath nach dem andern/ daß ihre Schaaffe tragen tauſend und hunderttauſent/ auff ih- ren Doͤrffern. Daß ihre Ochſen viel arbeiten/ das kein Schade/ kein Verluſt noch Klage auff ihren Gaſſen ſey: Und haben den Vogel lieber den ſie in der Hand haben/ als den ſie noch fangen ſollen; Credunt quod vident, was ſie fuͤr Augen ſehen/ das glaͤuben ſie/ weiter nichts; Aber wie ſie glauben/ ſo fahren ſie auch/ nehmlich nicht in die ewige Herꝛligkeit/ ſondern zu den reichen Manne/ Luc. 16. Es muͤſſen die Candidaten ſeyn 2. Cœleſtia ap- petentes, Himmels ſuͤchtige/ die das ſurſum corda pra- cticiren/ und ein hertzlich Verlangen nach dem Unſicht- baren haben/ die der heylſamen Vermahnung Pauli treulich folgen/ und ſuchen was droben iſt/ da Chriſtus iſt/ Col. 3/ 1. denen ihre Freude iſt/ das ſie ſich zu GOtt halten/ Pſal. 73/ 28. Pſ. 144, 15, 12, 13, 14. Luc. 16, 2. Col. 3, 1. Pſ. 73, 28. Denn wer ſich wird alhier zu Chriſto ſtets be- kennen/ Und ſich zu keiner Zeit von ſeinem Worte tren- nen/ Dem wird Er ſeine Treu vergelten mit der Krohn/ Die

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Zitationshilfe:	Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/39>, abgerufen am 23.04.2024.

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