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Mauritius, Joachim: Adelicher vnd anderer vornehmen Geschlechter erster Anfang vnd endlicher Untergang. Wittenberg, 1626.

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Leichpredigt.
ich werde euch jhres Landes nicht einen Fußbreit geben/ denn
das gebirge Seir habe ich den Kindern Esaw zu besitzen ge-
geben.

Dergleichen Salvaguardi vnd befreyunge wird auch
daselbst den Moabitern vnd Ammonitern gegeben/ allezeit
mit diesem anhange: Jch wil dir jhres Landes nicht zu be-
sinen geben/ denn dasselbe Land habe ich den Kindern Loth zu
besitzen gegeben.

Also ordnet GOTT auch noch heute zu tage
alles mit masse/ zahl vnnd gewicht/
Sap. 11. Cap.

Mercket dieses in gemein alle Menschen/ sonderlich a-
ber jhr Edlen vnd Landsassen/ wenn jhr ein ort Landes oder
ein stück guts besitzet/ dencket vnd wisset nur nicht anders/
denn das euch die grentzen von Gott selbst abgemessen sein/
hat einer viel/ so dancke er Gott dafür/ hat einer wenig/ so
sey er damit auch zu frieden vnd bedencke/ das es Gott also
getheilet habe. Er strebe nicht wieder Gottes willen/ vnd
wieder recht vnd billigkeit nach anderm gute/ vnd hüte sich/
das er ja mit seines Nechsten schaden seine grentzen nicht er-
weitere/ vnd sein gut verbessere. Denn GOtt hat einen
starcken Zaun darumb gesetzet in den heiligen Zehen Gebo-
ten/ vnd denselben mit schrecklichen Dornen bestecket. Deut.
27. Verflucht sey wer seines Nechsten grentze engert/ vnd al-
les Volck sol sagen: Amen.

Hiedurch verwüstet mancher sein eigen gut/ wie Gott
drewet/ Esa. 5. Wehe denen die ein Hauß an das ander zie-
hen/ vnd einen Acker zum andern bringen/ biß dz kein raum
mehr da sey/ das sie alleine das Land besitzen. Es ist für den
ohren des Herren Zebaoth/ was gilts/ wo nicht die vielen

Häuser
D iij

Leichpredigt.
ich werde euch jhres Landes nicht einen Fußbreit geben/ deñ
das gebirge Seir habe ich den Kindern Eſaw zu beſitzen ge-
geben.

Dergleichen Salvaguardi vnd befreyunge wird auch
daſelbſt den Moabitern vnd Ammonitern gegeben/ allezeit
mit dieſem anhange: Jch wil dir jhres Landes nicht zu be-
ſinen geben/ deñ daſſelbe Land habe ich den Kindern Loth zu
beſitzen gegeben.

Alſo ordnet GOTT auch noch heute zu tage
alles mit maſſe/ zahl vnnd gewicht/
Sap. 11. Cap.

Mercket dieſes in gemein alle Menſchen/ ſonderlich a-
ber jhr Edlen vnd Landſaſſen/ wenn jhr ein ort Landes oder
ein ſtuͤck guts beſitzet/ dencket vnd wiſſet nur nicht anders/
denn das euch die grentzen von Gott ſelbſt abgemeſſen ſein/
hat einer viel/ ſo dancke er Gott dafuͤr/ hat einer wenig/ ſo
ſey er damit auch zu frieden vnd bedencke/ das es Gott alſo
getheilet habe. Er ſtrebe nicht wieder Gottes willen/ vnd
wieder recht vnd billigkeit nach anderm gute/ vnd huͤte ſich/
das er ja mit ſeines Nechſten ſchaden ſeine grentzen nicht er-
weitere/ vnd ſein gut verbeſſere. Denn GOtt hat einen
ſtarcken Zaun darumb geſetzet in den heiligen Zehen Gebo-
ten/ vnd denſelben mit ſchrecklichen Dornen beſtecket. Deut.
27. Verflucht ſey wer ſeines Nechſten grentze engert/ vnd al-
les Volck ſol ſagen: Amen.

Hiedurch verwuͤſtet mancher ſein eigen gut/ wie Gott
drewet/ Eſa. 5. Wehe denen die ein Hauß an das ander zie-
hen/ vnd einen Acker zum andern bringen/ biß dz kein raum
mehr da ſey/ das ſie alleine das Land beſitzen. Es iſt fuͤr den
ohren des Herren Zebaoth/ was gilts/ wo nicht die vielen

Haͤuſer
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[27/0029] Leichpredigt. ich werde euch jhres Landes nicht einen Fußbreit geben/ deñ das gebirge Seir habe ich den Kindern Eſaw zu beſitzen ge- geben. Dergleichen Salvaguardi vnd befreyunge wird auch daſelbſt den Moabitern vnd Ammonitern gegeben/ allezeit mit dieſem anhange: Jch wil dir jhres Landes nicht zu be- ſinen geben/ deñ daſſelbe Land habe ich den Kindern Loth zu beſitzen gegeben. Alſo ordnet GOTT auch noch heute zu tage alles mit maſſe/ zahl vnnd gewicht/ Sap. 11. Cap. Mercket dieſes in gemein alle Menſchen/ ſonderlich a- ber jhr Edlen vnd Landſaſſen/ wenn jhr ein ort Landes oder ein ſtuͤck guts beſitzet/ dencket vnd wiſſet nur nicht anders/ denn das euch die grentzen von Gott ſelbſt abgemeſſen ſein/ hat einer viel/ ſo dancke er Gott dafuͤr/ hat einer wenig/ ſo ſey er damit auch zu frieden vnd bedencke/ das es Gott alſo getheilet habe. Er ſtrebe nicht wieder Gottes willen/ vnd wieder recht vnd billigkeit nach anderm gute/ vnd huͤte ſich/ das er ja mit ſeines Nechſten ſchaden ſeine grentzen nicht er- weitere/ vnd ſein gut verbeſſere. Denn GOtt hat einen ſtarcken Zaun darumb geſetzet in den heiligen Zehen Gebo- ten/ vnd denſelben mit ſchrecklichen Dornen beſtecket. Deut. 27. Verflucht ſey wer ſeines Nechſten grentze engert/ vnd al- les Volck ſol ſagen: Amen. Hiedurch verwuͤſtet mancher ſein eigen gut/ wie Gott drewet/ Eſa. 5. Wehe denen die ein Hauß an das ander zie- hen/ vnd einen Acker zum andern bringen/ biß dz kein raum mehr da ſey/ das ſie alleine das Land beſitzen. Es iſt fuͤr den ohren des Herren Zebaoth/ was gilts/ wo nicht die vielen Haͤuſer D iij

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Zitationshilfe: Mauritius, Joachim: Adelicher vnd anderer vornehmen Geschlechter erster Anfang vnd endlicher Untergang. Wittenberg, 1626, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508146/29>, abgerufen am 28.03.2024.