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Mylaeus, Johann Philipp: Eine Christliche Leichpredigt. Heidelberg, 1599.

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geld gemacht/ vnd sich hie herauß in die Churfl. pfaltz be-
geben/ allein damit er das reine vnuerfelschte wort Got-
tes lauter vnd klar haben vnd hören möchte/ neben andern
Christlichen Ceremonien vnd vbungen der Gottselig-
keit/ vnd dieweil er solches alles freywillig vnd vngezwun-
gen gethan/ das er das seine verlassen/ verkaufft/ welches
wiewol zu erachten ohne verlust nicht hat können abgehen/
so würde er viel weniger deß verlusts geachtet haben/ wan
jn schon die hohe noth dazu solte gedrungen haben/ das er
also ohne zweiffel auch auß deren zal gewesen/ die da ger-
ne vnd mit freuden alles verkauffen/ allein das sie deß
köstlichen schatzes deß Göttlichen worts alhie auff erden
geniessen/ vnd hernachmals den vnuergenglichen schatz
im Himmel mögen dauon bringen/ vnd derhalben die-
weil er seinen Herrn Christum frey offentlich bekandt/
vnd schrifftmässige glaubens sachen ohne schew verthe-
diget/ auch sonderliche freude in dieser Churfl. Pfaltz von
der anhörung Göttliches worts vnd andern Christlichen
Ceremonien gehabt/ darumm hat jn Gott widerumb ge-
ehrt der gestalt/ das er auch von vnserer genedigsten Her-
schafft/ vnd deren hochlöblichen Rhäten zu einen Schult-
heissen der Churfürstlichen statt Bensheim/ an der Berg-
strassen ist designiret vnd verordnet gewesen (welchem
dienst er auch one zweiffel mit nutz vnd frucht wurde für-
gestanden sein/ wan jm Gott das zeitliche leben lenger sol-
te gefristet haben) Nuh wolan wir dörffen getrost diese ge-
wisse hoffnung von jm schöpffen/ das er nuhmehr desto
reichlicher je mehr er Gott geliebet mit Himlischen güe-
tern gesegnet sey in Christo Jesu/ alß der da keine werck
der Gottseligkeit wil vnbelohnet lassen/ ja der auch seine
bekenner vnd Confessores, an jenem tage widerumb er-
kennen/ vnd offentlich vor dem vmbstandt aller Engel
vnd menschen bekennen/ vnd sie zu sich in seine ewige klar-
heit vnd herligkeit wil auffnemen.

Wir

geld gemacht/ vnd ſich hie herauß in die Churfl. pfaltz be-
geben/ allein damit er das reine vnuerfelſchte wort Got-
tes lauter vnd klar haben vnd hoͤren moͤchte/ neben andeꝛn
Chriſtlichen Ceremonien vnd vbungen der Gottſelig-
keit/ vnd dieweil er ſolches alles freywillig vnd vngezwũ-
gen gethan/ das er das ſeine verlaſſen/ verkaufft/ welches
wiewol zu erachten ohne verluſt nicht hat koͤnnen abgehẽ/
ſo wuͤrde er viel weniger deß verluſts geachtet haben/ wan
jn ſchon die hohe noth dazu ſolte gedrungen haben/ das er
alſo ohne zweiffel auch auß deren zal geweſen/ die da ger-
ne vnd mit freuden alles verkauffen/ allein das ſie deß
koͤſtlichen ſchatzes deß Goͤttlichen worts alhie auff erden
genieſſen/ vnd hernachmals den vnuergenglichen ſchatz
im Himmel moͤgen dauon bringen/ vnd derhalben die-
weil er ſeinen Herꝛn Chriſtum frey offentlich bekandt/
vnd ſchrifftmaͤſſige glaubens ſachen ohne ſchew verthe-
diget/ auch ſonderliche freude in dieſer Churfl. Pfaltz von
der anhoͤrung Goͤttliches worts vnd andern Chriſtlichen
Ceremonien gehabt/ darum̃ hat jn Gott widerumb ge-
ehrt der geſtalt/ das er auch von vnſerer genedigſten Her-
ſchafft/ vnd deren hochloͤblichen Rhaͤten zu einẽ Schult-
heiſſen der Churfuͤrſtlichẽ ſtatt Bensheim/ an der Berg-
ſtraſſen iſt deſigniret vnd verordnet geweſen (welchem
dienſt er auch one zweiffel mit nutz vnd frucht wůrde fuͤr-
geſtanden ſein/ wan jm Gott das zeitliche lebẽ lenger ſol-
te gefriſtet habẽ) Nuh wolan wir doͤrffen getroſt dieſe ge-
wiſſe hoffnung von jm ſchoͤpffen/ das er nuhmehr deſto
reichlicher je mehr er Gott geliebet mit Himliſchen guͤe-
tern geſegnet ſey in Chriſto Jeſu/ alß der da keine werck
der Gottſeligkeit wil vnbelohnet laſſen/ ja der auch ſeine
bekenner vnd Confeſſores, an jenem tage widerumb er-
kennen/ vnd offentlich vor dem vmbſtandt aller Engel
vnd menſchen bekennẽ/ vnd ſie zu ſich in ſeine ewige klar-
heit vnd herligkeit wil auffnemen.

Wir
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Zitationshilfe: Mylaeus, Johann Philipp: Eine Christliche Leichpredigt. Heidelberg, 1599, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508455/15>, abgerufen am 29.03.2024.