Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.welche GOtt mit den Frommen hält. in der Welt leben/ ist nichts anders/ als zu Babelwohnen/ da alles voller verwirrung/ und verirrung ist; in dem es da gehet/ wie jener edle Rittersman in Schle- sien klagt und sagt: Die Schanden werden ehrlich; Die Laster-redlich; Ehr und Tugend/ Mangelt der Jugend: Es gehet über und über; Drunter und drüber/ Jn allen Ständen/ Orthen und Enden/ Niemand kans wenden. Ja die Welt/ die böse Welt ist für war nichts anders alsSchelham. kommen
welche GOtt mit den Frommen haͤlt. in der Welt leben/ iſt nichts anders/ als zu Babelwohnen/ da alles voller verwirrung/ und verirrung iſt; in dem es da gehet/ wie jener edle Rittersman in Schle- ſien klagt und ſagt: Die Schanden werden ehrlich; Die Laſter-redlich; Ehr und Tugend/ Mangelt der Jugend: Es gehet uͤber und uͤber; Drunter und druͤber/ Jn allen Staͤnden/ Orthen und Enden/ Niemand kans wenden. Ja die Welt/ die boͤſe Welt iſt fuͤr war nichts anders alsSchelham. kommen
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welche GOtt mit den Frommen haͤlt.
in der Welt leben/ iſt nichts anders/ als zu Babel
wohnen/ da alles voller verwirrung/ und verirrung
iſt; in dem es da gehet/ wie jener edle Rittersman in Schle-
ſien klagt und ſagt:
Die Schanden werden ehrlich;
Die Laſter-redlich;
Ehr und Tugend/
Mangelt der Jugend:
Es gehet uͤber und uͤber;
Drunter und druͤber/
Jn allen Staͤnden/
Orthen und Enden/
Niemand kans wenden.
Ja die Welt/ die boͤſe Welt iſt fuͤr war nichts anders als
ein Todtenkuhl; ein Buben Schul: ein Jam̃erthal;
ein Trauer-Saal: Ein Suͤnden Reich: Ein ſtete
Seuch: Ein taͤglich Sterben/ und eitel Verderben.
Aus dieſer ſo grundboͤſen Welt hat GOtt durch den zeit-
lichen und ſeligen tod unſere geehrte Frau Mitt-Schwe-
ſter dahin genommen; Und dergeſtalt iſt ſie auch nun-
mehr entnommen allem Jammer/ allem Trauren/ aller
Suͤnde; aller Kranckheit/ allem Sterben und Verderben;
Und hingegen der Seelen nach kommen zu der Herrlichen
und Seeligen Himmelsfreud/ die kein Ende hat in E-
wigkeit; Und daſelbſten wird Sie den liebſten ihrigen wie-
der zugeſtellet werden zu ſeiner Zeit. Das alles wollet ihr
demnach ihr betruͤbten Hertzen wol bedencken; Und
euch nicht wie die Heyden kraͤncken, die von ihren
todten/ wenn ſie die begraben/ keine Hoffnung ha-
ben. Und eben dieſer Himmelsfreud/ zu welcher wir
kommen
Schelham.
in Pſ. 91.
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