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Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.

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Die höchst erfreuliche und aller seligste Abwechselung/
entgegen setzen den so herrlichen erwünschten Wechsel/ wel-
chen den Gläubigen bringet ein seeliger Tod; Und darauss er
nehmen ein kräfftiges Labsal wieder alles Klagen unnd
Drangsal. Ey wenn wir seelig sterben/ so hat all unser
Klagen ein Ende; Ja da heist es recht/ wie David saget: Du
O Gott/ hast unser Klagen verwandeltin einen Reyen.

Denn da folget auff unser zeitliches Ejulate, ein e-
wiges Jubilate; weil doch die Seele der Gerechten
kommet in Gottes Hand/ da sie keine Qual anrüh-
ret; Und wo demnach ist keine Qual und Plage/
Sap. III, 1.daselbsten ist auch keine Klage. Sap. 3. Sondern da
ist nichts als lauter Jauchtzen/ und für Jauchtzen lauter
hüpffen/ wie die jenigen zuhalten pflegen welche in
einem Freuden- und Ehren-Reyen mit jauchtzen und
frolocken einher springen; Massen eben auff solche
Art der heilige GOTT selber solche Freude/ so auff der
Es. LXV, 14.frommen Klagen dort folgen soll/ abbildet Es. 65. Siehe
meine Knechte sollen trincken: Siehe meine Knechte
sollen frölich seyn! Siehe meine Knechte sollen für
guttem Muthe jauchtzen. Diese seelige Catastrophen
Es. XXXV,
10.
führet auch GOTT der HErr an Es. 35. Die erlöseten
des HErren werden wiederkommen mit Jauchtzen;
ewige Freude wird über ihrem Häupte seyn: Freu-
de und Wonne werden sie ergreiffen; Schmertzen
und Seufftzen sampt allem klagen wird weg müssen:
Brentius.und der alte Herr Brentius saget dahero recht: DEUS
in futura vita pro una unciola afflictionis dabit
centipondeum laetitiae;
Jn jenem Leben wil GOtt
den Frommen für ein jeglich quintlein Creutz 10.
hundert Pfund freude geben. Ja dann wird an allen

frommen

Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeligſte Abwechſelung/
entgegen ſetzen den ſo herrlichen erwuͤnſchten Wechſel/ wel-
chen den Glaͤubigen bringet ein ſeeliger Tod; Und darauſſ er
nehmen ein kraͤfftiges Labſal wieder alles Klagen unnd
Drangſal. Ey weñ wir ſeelig ſterben/ ſo hat all unſer
Klagẽ ein Ende; Ja da heiſt es recht/ wie David ſaget: Du
O Gott/ haſt unſer Klagen veꝛwandeltin einen Reyen.

Denn da folget auff unſer zeitliches Ejulate, ein e-
wiges Jubilate; weil doch die Seele der Gerechten
kommet in Gottes Hand/ da ſie keine Qual anruͤh-
ret; Und wo demnach iſt keine Qual und Plage/
Sap. III, 1.daſelbſten iſt auch keine Klage. Sap. 3. Sondern da
iſt nichts als lauter Jauchtzen/ und fuͤr Jauchtzen lauter
huͤpffen/ wie die jenigen zuhalten pflegen welche in
einem Freuden- und Ehren-Reyen mit jauchtzen und
frolocken einher ſpringen; Maſſen eben auff ſolche
Art der heilige GOTT ſelber ſolche Freude/ ſo auff der
Eſ. LXV, 14.frommen Klagen dort folgen ſoll/ abbildet Eſ. 65. Siehe
meine Knechte ſollen trincken: Siehe meine Knechte
ſollen froͤlich ſeyn! Siehe meine Knechte ſollen fuͤr
guttem Muthe jauchtzen. Dieſe ſeelige Cataſtrophen
Eſ. XXXV,
10.
fuͤhret auch GOTT der HErr an Eſ. 35. Die erloͤſeten
des HErren werden wiederkommen mit Jauchtzen;
ewige Freude wird uͤber ihrem Haͤupte ſeyn: Freu-
de und Wonne werden ſie ergreiffen; Schmertzen
und Seufftzen ſampt allem klagen wird weg muͤſſen:
Brentius.und der alte Herr Brentius ſaget dahero recht: DEUS
in futurâ vitâ pro unâ unciolâ afflictionis dabit
centipondeum lætitiæ;
Jn jenem Leben wil GOtt
den Frommen fuͤr ein jeglich quintlein Creutz 10.
hundert Pfund freude geben. Ja dann wird an allen

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[0038] Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeligſte Abwechſelung/ entgegen ſetzen den ſo herrlichen erwuͤnſchten Wechſel/ wel- chen den Glaͤubigen bringet ein ſeeliger Tod; Und darauſſ er nehmen ein kraͤfftiges Labſal wieder alles Klagen unnd Drangſal. Ey weñ wir ſeelig ſterben/ ſo hat all unſer Klagẽ ein Ende; Ja da heiſt es recht/ wie David ſaget: Du O Gott/ haſt unſer Klagen veꝛwandeltin einen Reyen. Denn da folget auff unſer zeitliches Ejulate, ein e- wiges Jubilate; weil doch die Seele der Gerechten kommet in Gottes Hand/ da ſie keine Qual anruͤh- ret; Und wo demnach iſt keine Qual und Plage/ daſelbſten iſt auch keine Klage. Sap. 3. Sondern da iſt nichts als lauter Jauchtzen/ und fuͤr Jauchtzen lauter huͤpffen/ wie die jenigen zuhalten pflegen welche in einem Freuden- und Ehren-Reyen mit jauchtzen und frolocken einher ſpringen; Maſſen eben auff ſolche Art der heilige GOTT ſelber ſolche Freude/ ſo auff der frommen Klagen dort folgen ſoll/ abbildet Eſ. 65. Siehe meine Knechte ſollen trincken: Siehe meine Knechte ſollen froͤlich ſeyn! Siehe meine Knechte ſollen fuͤr guttem Muthe jauchtzen. Dieſe ſeelige Cataſtrophen fuͤhret auch GOTT der HErr an Eſ. 35. Die erloͤſeten des HErren werden wiederkommen mit Jauchtzen; ewige Freude wird uͤber ihrem Haͤupte ſeyn: Freu- de und Wonne werden ſie ergreiffen; Schmertzen und Seufftzen ſampt allem klagen wird weg muͤſſen: und der alte Herr Brentius ſaget dahero recht: DEUS in futurâ vitâ pro unâ unciolâ afflictionis dabit centipondeum lætitiæ; Jn jenem Leben wil GOtt den Frommen fuͤr ein jeglich quintlein Creutz 10. hundert Pfund freude geben. Ja dann wird an allen frommen Sap. III, 1. Eſ. LXV, 14. Eſ. XXXV, 10. Brentius.

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Zitationshilfe: Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509379/38>, abgerufen am 29.03.2024.