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Lindner, Abraham: Traur-und Trost Advent des HERREN JEsu/ Bey Christlichem Leichbegängnüs. Steinaw an der Oder, 1662.

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Traur- und Trost-Advent/
Betrübnis/ ja auch durch den Tod der Unsrigen bey uns
einkehret/ und selbte/ ehe wir es vermeynet/ hinweg nimmt/ ein
Zeichen sein Göttlicher Liebe und Gewogenheit? Jch hal-
te es traun sicherlich. Ein Liebeszeichen ists ja ungezwei-
felt in Ansehung derer/ die da sterben. Denn der Ge-
rechte gefält GOtt wol; Und ist ihm lieb/ unnd wird
(s) c. 4. v. 10.weggenommen aus dem Leben unter den Sündern/
(t) Gen. 5.
v.
24.
saget der Autor des Buches der Weißheit (s) Seine See-
le gefält GOtt wol/ drumb eilet Er mit ihm aus die-
(u) Syr. 44.
v.
16.
sem bösen Leben/ wie in bald folgenden wenig Verschlin
stehet/ womit sonder zweiffel gesehen wird auff den Patriar-
(x) c. 11. v. 5.chen Henoch/ welchen/ weil Er ein Göttlich Leben füh-
(y) Menan-
der
:
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Plaut. in
Bacch. IV. 7
- Quem Dei
diligunt, A-
dolescens
moritur. -
vid. Taubm
Comment.
p.
503.
ret/ GOtt weg nahm. (t) weil er dem HErren wol ge-
fiel (u) wie dieses als ein Zeugnis der Göttlichen Gewogen-
heit hält die Epistel an die Hebraeer (x) welches allerdings
so klar/ daß es auch die Heyden erkandt/ wenn sie gesaget/
(y) wen GOtt lieb habe/ der sterbe jung. Ein Liebes-
zeichen aber ists auch zu rechnen gegen die/ welche GOtt
mit solchem Hauß-Creutz und mit dem Tode der lieben Jh-
rigen heimsucht/ wie schwer es auch unserm Fleisch unnd
Blut fället. Welches die Schrifft so offt und viel incul-
ciret,
daß auch der geringste zweiffel bey denen rechtgläu-
bigen Christen sich nicht finden dürffe. Der Engel sagts
außdrücklich zu Tobia (z) weil du GOtt lieb warest/ so
muste es so seyn/ ohn Anfechtung mustest du nicht blei-
ben/ auff daß du bewähret würdest. Der weiseste Kö-
(z) c. 12. v. 13nig Salomo in seinen Sprüchen/ (a) Johannes in seiner
(a) c. 3. v. 12Offenbahrung (b) und der Heilige Apostel Paulus in der
(b) c. 3. v. 19Ep. an die Hebr. (c) sagen klärlich: Das GOtt die züch-
(c) c. 12. v. 6.tige/ die Er lieb habe; Ja der letztere macht eben als der

Engel

Traur- und Troſt-Advent/
Betruͤbnis/ ja auch durch den Tod der Unſrigen bey uns
einkehret/ und ſelbte/ ehe wir es vermeynet/ hinweg nim̃t/ ein
Zeichen ſein Goͤttlicher Liebe und Gewogenheit? Jch hal-
te es traun ſicherlich. Ein Liebeszeichen iſts ja ungezwei-
felt in Anſehung derer/ die da ſterben. Denn der Ge-
rechte gefaͤlt GOtt wol; Und iſt ihm lieb/ unnd wird
(s) c. 4. v. 10.weggenommen aus dem Leben unter den Suͤndern/
(t) Gen. 5.
v.
24.
ſaget der Autor des Buches der Weißheit (s) Seine See-
le gefaͤlt GOtt wol/ drumb eilet Er mit ihm aus die-
(u) Syr. 44.
v.
16.
ſem boͤſen Leben/ wie in bald folgenden wenig Verſchlin
ſtehet/ womit ſonder zweiffel geſehen wird auff den Patriar-
(x) c. 11. v. 5.chen Henoch/ welchen/ weil Er ein Goͤttlich Leben fuͤh-
(y) Menan-
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Bacch. IV. 7
‒ Quem Dî
diligunt, A-
doleſcens
moritur. ‒
vid. Taubm
Comment.
p.
503.
ret/ GOtt weg nahm. (t) weil er dem HErren wol ge-
fiel (u) wie dieſes als ein Zeugnis der Goͤttlichen Gewogen-
heit haͤlt die Epiſtel an die Hebræer (x) welches allerdings
ſo klar/ daß es auch die Heyden erkandt/ wenn ſie geſaget/
(y) wen GOtt lieb habe/ der ſterbe jung. Ein Liebes-
zeichen aber iſts auch zu rechnen gegen die/ welche GOtt
mit ſolchem Hauß-Creutz und mit dem Tode der lieben Jh-
rigen heimſucht/ wie ſchwer es auch unſerm Fleiſch unnd
Blut faͤllet. Welches die Schrifft ſo offt und viel incul-
ciret,
daß auch der geringſte zweiffel bey denen rechtglaͤu-
bigen Chriſten ſich nicht finden duͤrffe. Der Engel ſagts
außdruͤcklich zu Tobia (z) weil du GOtt lieb wareſt/ ſo
muſte es ſo ſeyn/ ohn Anfechtung muſteſt du nicht blei-
ben/ auff daß du bewaͤhret wuͤrdeſt. Der weiſeſte Koͤ-
(z) c. 12. v. 13nig Salomo in ſeinen Spruͤchen/ (a) Johannes in ſeiner
(a) c. 3. v. 12Offenbahrung (b) und der Heilige Apoſtel Paulus in der
(b) c. 3. v. 19Ep. an die Hebr. (c) ſagen klaͤrlich: Das GOtt die zuͤch-
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Zitationshilfe: Lindner, Abraham: Traur-und Trost Advent des HERREN JEsu/ Bey Christlichem Leichbegängnüs. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509380/16>, abgerufen am 25.04.2024.