Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Güntherus, Wolfgang: König Davids Sterbekunst Oder Christliche Leichpredigt. Görlitz, 1634.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche

Sap. 8, 19.seste König Salomon von sich bekennet/ Sapient. 8.
Jch war ein Kindt guter arth/ vnnd habe be-
kommen eine feine Seele/ Oder Industria/ durch
einen vnverdrossenen fleiß/ Oder doctrina exer-
citationeq;/ durch fleissige vnterweisung vnd stet-
tige Vbung/ Sondern da sind etliche Göttliche
Künste/ die allein müssen von Gott gelehret/ vnd
von jhm gelernet werden/ vnnd derselben Gött-
lichen Künste sind vornehmlich drey:

Die Erste ist die Glaubenskunst. Denn
dieweil der Glaube nicht iedermans ding/ 2 Thes-
2. Thes. 3, 2.sal. 3. sondern ist Gottes gabe/ wie S. Paulus saget/
Philip. 1, 29.Philip, 1. Euch ist gegeben an Christum zu
gläuben/ Als muß er/ wie er von GOtt gelernet/
Also auch von jhm erbeten werden/ wie die Jün-
ger Christi thun/ die zu jhrem Herrn vnd Mei-
ster tretten vnd bitten: HErr/ stärcke vns den
Matth. 17, 4glauben/ Matth. 17.

Die ander ist die Bettkunst. Denn weil wir
nicht wissen/ was wir Beten sollen/ wie sichs ge-
Rom. 8. 26.bühret/ Roman. 8. So müssen wir Gott gleich-
falls darumb ersuchen/ Das er vns den Geist der
Zach. 12, 10.Gnaden vnd des Gebets/ Zach. 12. schencken/ der
vnser Schwacheit auffhelffe/ vnd vnser Lippen

zum

Chriſtliche

Sap. 8, 19.ſeſte Koͤnig Salomon von ſich bekennet/ Sapient. 8.
Jch war ein Kindt guter arth/ vnnd habe be-
kom̃en eine feine Seele/ Oder Induſtriâ/ durch
einen vnverdroſſenen fleiß/ Oder doctrinâ exer-
citationeq́;/ durch fleiſſige vnterweiſung vnd ſtet-
tige Vbung/ Sondern da ſind etliche Goͤttliche
Kuͤnſte/ die allein muͤſſen von Gott gelehret/ vnd
von jhm gelernet werden/ vnnd derſelben Goͤtt-
lichen Kuͤnſte ſind vornehmlich drey:

Die Erſte iſt die Glaubenskunſt. Denn
dieweil der Glaube nicht iedermans ding/ 2 Theſ-
2. Theſ. 3, 2.ſal. 3. ſondern iſt Gottes gabe/ wie S. Paulus ſaget/
Philip. 1, 29.Philip, 1. Euch iſt gegeben an Christum zu
glaͤuben/ Als muß er/ wie er von GOtt gelernet/
Alſo auch von jhm erbeten werden/ wie die Juͤn-
ger Christi thun/ die zu jhrem Herrn vnd Mei-
ſter tretten vnd bitten: HErr/ ſtaͤrcke vns den
Matth. 17, 4glauben/ Matth. 17.

Die ander iſt die Bettkunſt. Denn weil wir
nicht wiſſen/ was wir Beten ſollen/ wie ſichs ge-
Rom. 8. 26.buͤhret/ Roman. 8. So muͤſſen wir Gott gleich-
falls darumb erſuchen/ Das er vns den Geiſt der
Zach. 12, 10.Gnaden vnd des Gebets/ Zach. 12. ſchencken/ der
vnſer Schwacheit auffhelffe/ vnd vnſer Lippen

zum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0018"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche</fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sap. 8, 19.</hi></note>&#x017F;e&#x017F;te Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Salomon</hi> von &#x017F;ich bekennet/ <hi rendition="#aq">Sapient. 8.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Jch war ein Kindt guter arth/ vnnd habe be-<lb/>
kom&#x0303;en eine feine Seele/</hi> Oder <hi rendition="#aq">Indu&#x017F;triâ/</hi> durch<lb/>
einen vnverdro&#x017F;&#x017F;enen fleiß/ Oder <hi rendition="#aq">doctrinâ exer-<lb/>
citationeq&#x0301;;/</hi> durch flei&#x017F;&#x017F;ige vnterwei&#x017F;ung vnd &#x017F;tet-<lb/>
tige Vbung/ Sondern da &#x017F;ind etliche Go&#x0364;ttliche<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;te/ die allein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en von Gott gelehret/ vnd<lb/>
von jhm gelernet werden/ vnnd der&#x017F;elben Go&#x0364;tt-<lb/>
lichen Ku&#x0364;n&#x017F;te &#x017F;ind vornehmlich drey:</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Er&#x017F;te</hi> i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Glaubenskun&#x017F;t.</hi> Denn<lb/>
dieweil der Glaube nicht iedermans ding/ <hi rendition="#aq">2 The&#x017F;-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">2. The&#x017F;. 3, 2.</hi></note><hi rendition="#aq">&#x017F;al. 3.</hi> &#x017F;ondern i&#x017F;t Gottes gabe/ wie <hi rendition="#aq">S. Paulus</hi> &#x017F;aget/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Philip. 1, 29.</hi></note><hi rendition="#aq">Philip, 1.</hi> <hi rendition="#fr">Euch i&#x017F;t gegeben an</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Christum</hi></hi></hi> <hi rendition="#fr">zu</hi><lb/>
gla&#x0364;uben/ Als muß er/ wie er von GOtt gelernet/<lb/>
Al&#x017F;o auch von jhm erbeten werden/ wie die Ju&#x0364;n-<lb/>
ger <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Christi</hi></hi></hi> thun/ die zu jhrem Herrn vnd Mei-<lb/>
&#x017F;ter tretten vnd bitten: <hi rendition="#fr">HErr/ &#x017F;ta&#x0364;rcke vns den</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth. 17, 4</hi></note><hi rendition="#fr">glauben/</hi> <hi rendition="#aq">Matth. 17.</hi></p><lb/>
          <p>Die ander i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Bettkun&#x017F;t.</hi> Denn weil wir<lb/>
nicht wi&#x017F;&#x017F;en/ was wir Beten &#x017F;ollen/ wie &#x017F;ichs ge-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Rom. 8. 26.</hi></note>bu&#x0364;hret/ <hi rendition="#aq">Roman. 8.</hi> So mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir Gott gleich-<lb/>
falls darumb er&#x017F;uchen/ Das er vns den Gei&#x017F;t der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Zach. 12, 10.</hi></note>Gnaden vnd des Gebets/ <hi rendition="#aq">Zach. 12.</hi> &#x017F;chencken/ der<lb/>
vn&#x017F;er Schwacheit auffhelffe/ vnd vn&#x017F;er Lippen<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">zum</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[0018] Chriſtliche ſeſte Koͤnig Salomon von ſich bekennet/ Sapient. 8. Jch war ein Kindt guter arth/ vnnd habe be- kom̃en eine feine Seele/ Oder Induſtriâ/ durch einen vnverdroſſenen fleiß/ Oder doctrinâ exer- citationeq́;/ durch fleiſſige vnterweiſung vnd ſtet- tige Vbung/ Sondern da ſind etliche Goͤttliche Kuͤnſte/ die allein muͤſſen von Gott gelehret/ vnd von jhm gelernet werden/ vnnd derſelben Goͤtt- lichen Kuͤnſte ſind vornehmlich drey: Sap. 8, 19. Die Erſte iſt die Glaubenskunſt. Denn dieweil der Glaube nicht iedermans ding/ 2 Theſ- ſal. 3. ſondern iſt Gottes gabe/ wie S. Paulus ſaget/ Philip, 1. Euch iſt gegeben an Christum zu glaͤuben/ Als muß er/ wie er von GOtt gelernet/ Alſo auch von jhm erbeten werden/ wie die Juͤn- ger Christi thun/ die zu jhrem Herrn vnd Mei- ſter tretten vnd bitten: HErr/ ſtaͤrcke vns den glauben/ Matth. 17. 2. Theſ. 3, 2. Philip. 1, 29. Matth. 17, 4 Die ander iſt die Bettkunſt. Denn weil wir nicht wiſſen/ was wir Beten ſollen/ wie ſichs ge- buͤhret/ Roman. 8. So muͤſſen wir Gott gleich- falls darumb erſuchen/ Das er vns den Geiſt der Gnaden vnd des Gebets/ Zach. 12. ſchencken/ der vnſer Schwacheit auffhelffe/ vnd vnſer Lippen zum Rom. 8. 26. Zach. 12, 10.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/509926
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/509926/18
Zitationshilfe:	Güntherus, Wolfgang: König Davids Sterbekunst Oder Christliche Leichpredigt. Görlitz, 1634, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509926/18>, abgerufen am 26.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.