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Silber, Wolfgang: Threnodia Parturientis. Görlitz, 1628.

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sammen kommen/ vnd sich jhres leides Ewig ergetzen wer-
den.

Wieder die Sünde hat sie sich getröstet deß verheische-
Gen. 28. 14.nen Messiae/ deß gebenedeyten Saamens/ in dem alle Ge-
schlecht auff Erden solten gesegnet werden: Der den fluch
von jhr hinweg nehmen/ vnd sie des Himlischen Ewigen se-
gens theilhafftig machen würde. Welches Jhr der fromme
ErtzVater Iacob sonders zweiffel bey gesunden tagen offt
eingebildet/ vnd wohl bekant gemacht hat. (Wie wir heu-
tiges tages vnserm Jungen Volck/ vnd Kindern den Apo-
stolischen Glauben pflegen vorzusprechen/ vnd den Catechi-
smum
ein zubilden/ oder bekant zu machen) Also seind die
offt widerholeten verheischungen von Messia der lieben Alt-
Väter Symbolum gewesen/ davon sie den Jhrigen in jhren
Häusern geprediget. Demselben jhrem lieben GOtt vnd
Psal. 31. 6.
1. Petr. 4. 19.
HERREN/ hat nu auch Rahel jhre Seele zu trewen Hän-
den befohlen/ das er durch seine Heylige Engel (welche sie
mit Iacob zu Mahanaim/ als Gottes Heere gesehen/ vnd zu
Gen. 31.
parag. ult.
GeleitßLeuten gehabt hatte. Gen. 31. cap.) solche wolle gelei-
Luc. 16. 22.
Psal. 27. 13.
1. Tim. 2. 15.
1. Petr. 4. v. 16.
17.
ten lassen in Abrahams Schoß/ in terram viventium; gewisser
zuversicht/ das jhr solcher todt/ den sie da in jhrem Beruff
leiden müste/ nicht würde schädlich sein an jhrer Seelen se-
ligkeit.

Jst also gestorben als eine heylige Gottselige Matron/
Hebr. 11. v. 13.in wahrem Glauben/ welche zwar die verheischung allhie
leiblich nicht empfangen/ aber im Glauben von ferne gese-
hen/ sich derselben getröstet/ vnd wohl begnügen lassen/ vnd
Hebr. 13. v. 14.bekant/ das sie auch ein Gast/ vnd Frembdling auff Erden/
aber das Himlische VaterLand suchete. Wie die geistrei-
cheEpistel an die Hebreer tröstlich davon redet. cap. 11. v. 13.

Usus, & Doctrinae.

I.Hierbey werden wir erinnert/ lieben Christen/
das wir allesampt hie auff Erden peregrini/ Frembdlinge/

vnd

ſammen kommen/ vnd ſich jhres leides Ewig ergetzen wer-
den.

Wieder die Suͤnde hat ſie ſich getroͤſtet deß verheiſche-
Gen. 28. 14.nen Meſſiæ/ deß gebenedeyten Saamens/ in dem alle Ge-
ſchlecht auff Erden ſolten geſegnet werden: Der den fluch
von jhr hinweg nehmen/ vnd ſie des Himliſchen Ewigen ſe-
gens theilhafftig machen wuͤrde. Welches Jhr der fromme
ErtzVater Iacob ſonders zweiffel bey geſunden tagen offt
eingebildet/ vnd wohl bekant gemacht hat. (Wie wir heu-
tiges tages vnſerm Jungen Volck/ vnd Kindern den Apo-
ſtoliſchen Glauben pflegen vorzuſprechen/ vnd den Catechi-
ſmum
ein zubilden/ oder bekant zu machen) Alſo ſeind die
offt widerholeten verheiſchungen von Meſſia der lieben Alt-
Vaͤter Symbolum geweſen/ davon ſie den Jhrigen in jhren
Haͤuſern geprediget. Demſelben jhrem lieben GOtt vnd
Pſal. 31. 6.
1. Petr. 4. 19.
HERREN/ hat nu auch Rahel jhre Seele zu trewen Haͤn-
den befohlen/ das er durch ſeine Heylige Engel (welche ſie
mit Iacob zu Mahanaim/ als Gottes Heere geſehen/ vnd zu
Gen. 31.
parag. ult.
GeleitßLeuten gehabt hatte. Gen. 31. cap.) ſolche wolle gelei-
Luc. 16. 22.
Pſal. 27. 13.
1. Tim. 2. 15.
1. Petr. 4. v. 16.
17.
ten laſſen in Abrahams Schoß/ in terram viventium; gewiſſer
zuverſicht/ das jhr ſolcher todt/ den ſie da in jhrem Beruff
leiden muͤſte/ nicht wuͤrde ſchaͤdlich ſein an jhrer Seelen ſe-
ligkeit.

Jſt alſo geſtorben als eine heylige Gottſelige Matron/
Hebr. 11. v. 13.in wahrem Glauben/ welche zwar die verheiſchung allhie
leiblich nicht empfangen/ aber im Glauben von ferne geſe-
hen/ ſich derſelben getroͤſtet/ vnd wohl begnuͤgen laſſen/ vnd
Hebr. 13. v. 14.bekant/ das ſie auch ein Gaſt/ vnd Frembdling auff Erden/
aber das Himliſche VaterLand ſuchete. Wie die geiſtrei-
cheEpiſtel an die Hebreer troͤſtlich davõ redet. cap. 11. v. 13.

Uſus, & Doctrinæ.

I.Hierbey werden wir erinnert/ liebẽ Chriſten/
das wir alleſampt hie auff Erden peregrini/ Frembdlinge/

vnd
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[[34]/0034] ſammen kommen/ vnd ſich jhres leides Ewig ergetzen wer- den. Wieder die Suͤnde hat ſie ſich getroͤſtet deß verheiſche- nen Meſſiæ/ deß gebenedeyten Saamens/ in dem alle Ge- ſchlecht auff Erden ſolten geſegnet werden: Der den fluch von jhr hinweg nehmen/ vnd ſie des Himliſchen Ewigen ſe- gens theilhafftig machen wuͤrde. Welches Jhr der fromme ErtzVater Iacob ſonders zweiffel bey geſunden tagen offt eingebildet/ vnd wohl bekant gemacht hat. (Wie wir heu- tiges tages vnſerm Jungen Volck/ vnd Kindern den Apo- ſtoliſchen Glauben pflegen vorzuſprechen/ vnd den Catechi- ſmum ein zubilden/ oder bekant zu machen) Alſo ſeind die offt widerholeten verheiſchungen von Meſſia der lieben Alt- Vaͤter Symbolum geweſen/ davon ſie den Jhrigen in jhren Haͤuſern geprediget. Demſelben jhrem lieben GOtt vnd HERREN/ hat nu auch Rahel jhre Seele zu trewen Haͤn- den befohlen/ das er durch ſeine Heylige Engel (welche ſie mit Iacob zu Mahanaim/ als Gottes Heere geſehen/ vnd zu GeleitßLeuten gehabt hatte. Gen. 31. cap.) ſolche wolle gelei- ten laſſen in Abrahams Schoß/ in terram viventium; gewiſſer zuverſicht/ das jhr ſolcher todt/ den ſie da in jhrem Beruff leiden muͤſte/ nicht wuͤrde ſchaͤdlich ſein an jhrer Seelen ſe- ligkeit. Gen. 28. 14. Pſal. 31. 6. 1. Petr. 4. 19. Gen. 31. parag. ult. Luc. 16. 22. Pſal. 27. 13. 1. Tim. 2. 15. 1. Petr. 4. v. 16. 17. Jſt alſo geſtorben als eine heylige Gottſelige Matron/ in wahrem Glauben/ welche zwar die verheiſchung allhie leiblich nicht empfangen/ aber im Glauben von ferne geſe- hen/ ſich derſelben getroͤſtet/ vnd wohl begnuͤgen laſſen/ vnd bekant/ das ſie auch ein Gaſt/ vnd Frembdling auff Erden/ aber das Himliſche VaterLand ſuchete. Wie die geiſtrei- cheEpiſtel an die Hebreer troͤſtlich davõ redet. cap. 11. v. 13. Hebr. 11. v. 13. Hebr. 13. v. 14. Uſus, & Doctrinæ. Hierbey werden wir erinnert/ liebẽ Chriſten/ das wir alleſampt hie auff Erden peregrini/ Frembdlinge/ vnd I.

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Zitationshilfe: Silber, Wolfgang: Threnodia Parturientis. Görlitz, 1628, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509956/34>, abgerufen am 28.03.2024.