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Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618.

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Christliche Leichpredigt.

Als jhme nun die Augen vnnd Weg eroffnet/ hat erRegiones.
weiter paßiret/ durch Leipzig nach Altdorff/ auff der
Nürnberger Academien, Da die Erleuchten Männer
Ph. Scherbius jhme sein judicium, Nic. Taurellus aber
sein Ingenium dermassen geschärffet/ vnd expoliret ha-
ben/ das jhn hernach gantz leicht ankommen/ etwas zu er-
finden/ oder zu vrtheilen.

Ist also mit einem schweren Wandergebündlein wider
in Schläsien kommen/ vnnd zu Breßlaw beim Herren
Monavio, vnnd Herren D. Laurent. Scholtzio, einge-
kehret/ von welchen er nicht allein geliebet/ vnnd aestimi-
ret/
Sondern auch die Manuscripta Duthitij/ vnd euporisa
Cratonis, der beyden thewrenMänner/ erhalten hat.

Von dannen er verrücket nach Praga zum scharff-Nationes.
sinnigen Philosopho, vnnd Medico Simone Simonio,
vnd so ferner in Italiam, in das beschrienste Gasthauß aller
freyen Künste gewandert hat. Alldar ist er zu Bononi-
en/
als im Mütterlichem Schloß der studiorum am leng-
sten vorblieben/ vnnd hat sich als einen stetten Gast/ beim
hochherühmten Chyrurgo Tagliacotio, So auch beim
hochbenahmten Herrn Claudino Costaeo, Rota vnnd an-
dern in Hospitaln/ bein Krancken/ etc mit seinem grossen
Gewinst allezeit finden lassen. Zu Rom hat er frequen-
tiret Caesalpinum, Marsil. Cagnatum,
vnd den Platoni-
schen Philosophum Fr. Patricium. Zu Neapoli hat er
beim Herrn Ferdinando Imperator, in seiner Reichen
antiquitet vnd Kunstkammer/ tanquam in speculo, fast
alles gesehen/ was in der Welt für wunderseltzam geach-
tet wird.

Im
Chriſtliche Leichpredigt.

Als jhme nun die Augen vnnd Weg eroffnet/ hat erRegiones.
weiter paßiret/ durch Leipzig nach Altdorff/ auff der
Nuͤrnberger Academien, Da die Erleuchten Maͤnner
Ph. Scherbius jhme ſein judicium, Nic. Taurellus aber
ſein Ingenium dermaſſen geſchaͤrffet/ vnd expoliret ha-
ben/ das jhn hernach gantz leicht ankommen/ etwas zu er-
finden/ oder zu vrtheilen.

Iſt alſo mit einem ſchweren Wandergebuͤndlein wider
in Schlaͤſien kommen/ vnnd zu Breßlaw beim Herren
Monavio, vnnd Herren D. Laurent. Scholtzio, einge-
kehret/ von welchen er nicht allein geliebet/ vnnd æſtimi-
ret/
Sondern auch die Manuſcripta Duthitij/ vnd ἐυπόριςα
Cratonis, der beyden thewrenMaͤnner/ erhalten hat.

Von dannen er verruͤcket nach Praga zum ſcharff-Nationes.
ſinnigen Philoſopho, vnnd Medico Simone Simonio,
vñ ſo ferner in Italiam, in das beſchrienſte Gaſthauß aller
freyen Kuͤnſte gewandert hat. Alldar iſt er zu Bononi-
en/
als im Muͤtterlichem Schloß der ſtudiorum am leng-
ſten vorblieben/ vnnd hat ſich als einen ſtetten Gaſt/ beim
hochheruͤhmten Chyrurgo Tagliacotio, So auch beim
hochbenahmten Herrn Claudino Coſtæo, Rota vnnd an-
dern in Hoſpitaln/ bein Krancken/ etc mit ſeinem groſſen
Gewinſt allezeit finden laſſen. Zu Rom hat er frequen-
tiret Cæſalpinum, Marſil. Cagnatum,
vnd den Platoni-
ſchen Philoſophum Fr. Patricium. Zu Neapoli hat er
beim Herrn Ferdinando Imperator, in ſeiner Reichen
antiquitet vnd Kunſtkammer/ tanquam in ſpeculo, faſt
alles geſehen/ was in der Welt fuͤr wunderſeltzam geach-
tet wird.

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[[47]/0047] Chriſtliche Leichpredigt. Als jhme nun die Augen vnnd Weg eroffnet/ hat er weiter paßiret/ durch Leipzig nach Altdorff/ auff der Nuͤrnberger Academien, Da die Erleuchten Maͤnner Ph. Scherbius jhme ſein judicium, Nic. Taurellus aber ſein Ingenium dermaſſen geſchaͤrffet/ vnd expoliret ha- ben/ das jhn hernach gantz leicht ankommen/ etwas zu er- finden/ oder zu vrtheilen. Regiones. Iſt alſo mit einem ſchweren Wandergebuͤndlein wider in Schlaͤſien kommen/ vnnd zu Breßlaw beim Herren Monavio, vnnd Herren D. Laurent. Scholtzio, einge- kehret/ von welchen er nicht allein geliebet/ vnnd æſtimi- ret/ Sondern auch die Manuſcripta Duthitij/ vnd ἐυπόριςα Cratonis, der beyden thewrenMaͤnner/ erhalten hat. Von dannen er verruͤcket nach Praga zum ſcharff- ſinnigen Philoſopho, vnnd Medico Simone Simonio, vñ ſo ferner in Italiam, in das beſchrienſte Gaſthauß aller freyen Kuͤnſte gewandert hat. Alldar iſt er zu Bononi- en/ als im Muͤtterlichem Schloß der ſtudiorum am leng- ſten vorblieben/ vnnd hat ſich als einen ſtetten Gaſt/ beim hochheruͤhmten Chyrurgo Tagliacotio, So auch beim hochbenahmten Herrn Claudino Coſtæo, Rota vnnd an- dern in Hoſpitaln/ bein Krancken/ etc mit ſeinem groſſen Gewinſt allezeit finden laſſen. Zu Rom hat er frequen- tiret Cæſalpinum, Marſil. Cagnatum, vnd den Platoni- ſchen Philoſophum Fr. Patricium. Zu Neapoli hat er beim Herrn Ferdinando Imperator, in ſeiner Reichen antiquitet vnd Kunſtkammer/ tanquam in ſpeculo, faſt alles geſehen/ was in der Welt fuͤr wunderſeltzam geach- tet wird. Nationes. Im

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Zitationshilfe: Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618, S. [47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509966/47>, abgerufen am 25.04.2024.