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Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].

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Die nach den Rettungs-Bergen
ritu Sancto responsum accipit consolationis. Comment.
in h. textum.

GOTT selbst sagt sonst: Jch wil dich mit meinen Au-
gen leiten. Psal. 32. v. 8. Leitet Er mit den Augen?
Wieviel mehr mit seinen Händen: wenn Er leitet und
gängelt wie die Jugend? Psalm. 48. v. 15. oder hält
mit seiner rechten Hand? Psal. 37. v. 24. Ein schwacher
Fuß kan leicht gleiten: und das zumahl auf schlüpfri-
gen und mit Fallen und Netzen verstelleten Wegen.
Wer ist schwach/ und ich werde nicht schwach? saget
auch ein grosser Apostel. 2. Cor. 11. v. 29. Jch hätte
schier gestrauchelt mit meinen Füssen/ mein Tritt hätte
beynahe geglitten: saget auch unser Königlicher Pro-
phet. Psal. 73. v. 2. Ja/ nicht nur beynahe/ sondern
gar: nicht nur geglitten/ sondern auch gefallen: wenn
er der Mann des Todes ward. 2. Sam. 12. v. 5. 7. Aber
so auch der Gerechte fället/ wird er darumb nicht weg-
geworffen: denn der Herr erhält ihn bey der Hand.
Psal. 37. v. 24.

Bey dem Gleiten   Wil GOTT leiten.

Was ist schlüpfriger/ denn der Weg/ darauf wir ge-
hen? Die Erde selbst ist ja wol feste genug/ und stehet
unbeweglich. Psal. 104. v. 5. Aber der höllische Croco-
dil,
welcher uns zu fressen suchet/ hat den gantzen Ra-
chen voll Wassers: so er auf den Pfad speyet/ den wir

gehen.
Die nach den Rettungs-Bergen
ritu Sancto reſponſum accipit conſolationis. Comment.
in h. textum.

GOTT ſelbſt ſagt ſonſt: Jch wil dich mit meinen Au-
gen leiten. Pſal. 32. v. 8. Leitet Er mit den Augen?
Wieviel mehr mit ſeinen Haͤnden: wenn Er leitet und
gaͤngelt wie die Jugend? Pſalm. 48. v. 15. oder haͤlt
mit ſeiner rechten Hand? Pſal. 37. v. 24. Ein ſchwacher
Fuß kan leicht gleiten: und das zumahl auf ſchluͤpfri-
gen und mit Fallen und Netzen verſtelleten Wegen.
Wer iſt ſchwach/ und ich werde nicht ſchwach? ſaget
auch ein groſſer Apoſtel. 2. Cor. 11. v. 29. Jch haͤtte
ſchier geſtrauchelt mit meinen Fuͤſſen/ mein Tritt haͤtte
beynahe geglitten: ſaget auch unſer Koͤniglicher Pro-
phet. Pſal. 73. v. 2. Ja/ nicht nur beynahe/ ſondern
gar: nicht nur geglitten/ ſondern auch gefallen: wenn
er der Mann des Todes ward. 2. Sam. 12. v. 5. 7. Aber
ſo auch der Gerechte faͤllet/ wird er darumb nicht weg-
geworffen: denn der Herr erhaͤlt ihn bey der Hand.
Pſal. 37. v. 24.

Bey dem Gleiten   Wil GOTT leiten.

Was iſt ſchluͤpfriger/ denn der Weg/ darauf wir ge-
hen? Die Erde ſelbſt iſt ja wol feſte genug/ und ſtehet
unbeweglich. Pſal. 104. v. 5. Aber der hoͤlliſche Croco-
dil,
welcher uns zu freſſen ſuchet/ hat den gantzen Ra-
chen voll Waſſers: ſo er auf den Pfad ſpeyet/ den wir

gehen.
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[58/0058] Die nach den Rettungs-Bergen ritu Sancto reſponſum accipit conſolationis. Comment. in h. textum. GOTT ſelbſt ſagt ſonſt: Jch wil dich mit meinen Au- gen leiten. Pſal. 32. v. 8. Leitet Er mit den Augen? Wieviel mehr mit ſeinen Haͤnden: wenn Er leitet und gaͤngelt wie die Jugend? Pſalm. 48. v. 15. oder haͤlt mit ſeiner rechten Hand? Pſal. 37. v. 24. Ein ſchwacher Fuß kan leicht gleiten: und das zumahl auf ſchluͤpfri- gen und mit Fallen und Netzen verſtelleten Wegen. Wer iſt ſchwach/ und ich werde nicht ſchwach? ſaget auch ein groſſer Apoſtel. 2. Cor. 11. v. 29. Jch haͤtte ſchier geſtrauchelt mit meinen Fuͤſſen/ mein Tritt haͤtte beynahe geglitten: ſaget auch unſer Koͤniglicher Pro- phet. Pſal. 73. v. 2. Ja/ nicht nur beynahe/ ſondern gar: nicht nur geglitten/ ſondern auch gefallen: wenn er der Mann des Todes ward. 2. Sam. 12. v. 5. 7. Aber ſo auch der Gerechte faͤllet/ wird er darumb nicht weg- geworffen: denn der Herr erhaͤlt ihn bey der Hand. Pſal. 37. v. 24. Bey dem Gleiten Wil GOTT leiten. Was iſt ſchluͤpfriger/ denn der Weg/ darauf wir ge- hen? Die Erde ſelbſt iſt ja wol feſte genug/ und ſtehet unbeweglich. Pſal. 104. v. 5. Aber der hoͤlliſche Croco- dil, welcher uns zu freſſen ſuchet/ hat den gantzen Ra- chen voll Waſſers: ſo er auf den Pfad ſpeyet/ den wir gehen.

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Zitationshilfe: Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/58>, abgerufen am 29.03.2024.