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Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617.

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Lied singen wir also:

ACh wie Elend ist vnser zeit/Cant.
Allhie auff dieser Erden/
Gar bald der Mensch darnider ligt/
Wir müssen alle sterben/
Alhie in diesem Jammerthal/
Jst müh vnd arbeit vberall/
Auch wann dirs wolgelinget.

Vnd solchem Elende/ sind auch vnsere liebe Kinder vnter-
worffen/ wie sie darüber mit jhrem A E, so bald sie in diese
Welt kommen/ conqueriren vnd klagen/ denn sie haben
Vngluck zu gewarten.

Erstlichen/ a Satana insidias hominibus struente.
Von dem abgesagten feinde dem Teuffel/ welcher sich be-
mühet/ wie er jhnen schaden möchte/ dann es bleibet war/
was 1. Petr. 5. saget: Der Teuffel gehet vmb Euch her/1. Pet. 5.
wie ein Brüllender Lew/ wie auch solches auß Historien
zusehen ist. Exod. 1. wird gemeldet/ das als die Juden inExod. 1.
Egypten zunamen/ vnd sich mehreten/ bewegete Juncker
Satanas Pharaonem darzu/ das er die jüdischen Knäblein
in das Wasser werffen ließ. 2. Reg. 11. Erreget der Teuffel/2 Reg. 11.
nach dem tode Ahasiae, welcher von Jehu bey Gur, grew-
lich verwundet war/ Athaliam seine Mutter/ das sie allen
Königlichen Samen vmbbringen ließ. Als Cyrus geboh-Herodo:
ren war/ erregete der Teuffel Astiagem seinen Großvater/
das er solchen nach d geburt seinem Hofemeister Harpago
vbergeben hat zu tödten. Weil aber wieder Gott kein rathProv. 22.
ist/ vnd Gott auß Cyro einem gewaltigen König machen
wolte/ errettet GOTT Cyrum das Kindt wunde[r]barlich
durch einen Hirten/ dem es Harpagus zu tödten vberant-Ph. Mel.
in Chron.
Ca:

wortet hatte. Anno 1281. H[a]t sichs begeben zu Hammel
inn Sachsen an dem Wasser der Weser/ das der Teuffel
(wie Jobus Fincelius de miraculis meldet) am Tage

Mariae
D

Lied ſingen wir alſo:

ACh wie Elend iſt vnſer zeit/Cant.
Allhie auff dieſer Erden/
Gar bald der Menſch darnider ligt/
Wir muͤſſen alle ſterben/
Alhie in dieſem Jammerthal/
Jſt muͤh vnd arbeit vberall/
Auch wann dirs wolgelinget.

Vnd ſolchem Elende/ ſind auch vnſere liebe Kinder vnter-
worffen/ wie ſie daruͤber mit jhrem A E, ſo bald ſie in dieſe
Welt kommen/ conqueriren vnd klagen/ denn ſie haben
Vngluck zu gewarten.

Erſtlichen/ â Satana inſidias hominibus ſtruente.
Von dem abgeſagten feinde dem Teuffel/ welcher ſich be-
muͤhet/ wie er jhnen ſchaden moͤchte/ dann es bleibet war/
was 1. Petr. 5. ſaget: Der Teuffel gehet vmb Euch her/1. Pet. 5.
wie ein Bruͤllender Lew/ wie auch ſolches auß Hiſtorien
zuſehen iſt. Exod. 1. wird gemeldet/ das als die Juden inExod. 1.
Egypten zunamen/ vnd ſich mehreten/ bewegete Juncker
Satanas Pharaonem darzu/ das er die juͤdiſchen Knaͤblein
in das Waſſer werffen ließ. 2. Reg. 11. Erꝛeget der Teuffel/2 Reg. 11.
nach dem tode Ahaſiæ, welcher von Jehu bey Gur, grew-
lich verwundet war/ Athaliam ſeine Mutter/ das ſie allen
Koͤniglichen Samen vmbbringen ließ. Als Cyrus geboh-Herodo:
ren war/ erꝛegete der Teuffel Aſtiagem ſeinen Gꝛoßvater/
das er ſolchen nach ď geburt ſeinem Hofemeiſter Harpago
vbergeben hat zu toͤdten. Weil aber wieder Gott kein rathProv. 22.
iſt/ vnd Gott auß Cyro einem gewaltigen Koͤnig machen
wolte/ erꝛettet GOTT Cyrum das Kindt wunde[r]barlich
durch einen Hirten/ dem es Harpagus zu toͤdten vberant-Ph. Mel.
in Chrõ.
Ca:

wortet hatte. Anno 1281. H[a]t ſichs begeben zu Hammel
inn Sachſen an dem Waſſer der Weſer/ das der Teuffel
(wie Jobus Fincelius de miraculis meldet) am Tage

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[[25]/0025] Lied ſingen wir alſo: ACh wie Elend iſt vnſer zeit/ Allhie auff dieſer Erden/ Gar bald der Menſch darnider ligt/ Wir muͤſſen alle ſterben/ Alhie in dieſem Jammerthal/ Jſt muͤh vnd arbeit vberall/ Auch wann dirs wolgelinget. Vnd ſolchem Elende/ ſind auch vnſere liebe Kinder vnter- worffen/ wie ſie daruͤber mit jhrem A E, ſo bald ſie in dieſe Welt kommen/ conqueriren vnd klagen/ denn ſie haben Vngluck zu gewarten. Erſtlichen/ â Satana inſidias hominibus ſtruente. Von dem abgeſagten feinde dem Teuffel/ welcher ſich be- muͤhet/ wie er jhnen ſchaden moͤchte/ dann es bleibet war/ was 1. Petr. 5. ſaget: Der Teuffel gehet vmb Euch her/ wie ein Bruͤllender Lew/ wie auch ſolches auß Hiſtorien zuſehen iſt. Exod. 1. wird gemeldet/ das als die Juden in Egypten zunamen/ vnd ſich mehreten/ bewegete Juncker Satanas Pharaonem darzu/ das er die juͤdiſchen Knaͤblein in das Waſſer werffen ließ. 2. Reg. 11. Erꝛeget der Teuffel/ nach dem tode Ahaſiæ, welcher von Jehu bey Gur, grew- lich verwundet war/ Athaliam ſeine Mutter/ das ſie allen Koͤniglichen Samen vmbbringen ließ. Als Cyrus geboh- ren war/ erꝛegete der Teuffel Aſtiagem ſeinen Gꝛoßvater/ das er ſolchen nach ď geburt ſeinem Hofemeiſter Harpago vbergeben hat zu toͤdten. Weil aber wieder Gott kein rath iſt/ vnd Gott auß Cyro einem gewaltigen Koͤnig machen wolte/ erꝛettet GOTT Cyrum das Kindt wunderbarlich durch einen Hirten/ dem es Harpagus zu toͤdten vberant- wortet hatte. Anno 1281. Hat ſichs begeben zu Hammel inn Sachſen an dem Waſſer der Weſer/ das der Teuffel (wie Jobus Fincelius de miraculis meldet) am Tage Mariæ 1. Pet. 5. Exod. 1. 2 Reg. 11. Herodo: Prov. 22. Ph. Mel. in Chrõ. Ca: D

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510287/25>, abgerufen am 28.04.2024.