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Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Sprüchlein. Leipzig, [1629].

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Herr laß dirs gehn zu Hertzen.
aus dem Reich Gottes außgeschlossen seyn/
Ephes. am 2. vnd Johan. am 3. So lest Gott
ja bißweilen seinen Zorn wider solche Vnrei-
nigkeit blicken/ vnd wendet doch wieder Gna-
de ein/ daß ers bey wenigen Exempeln bewen-
den lesset/ vnd nicht alle Adamskinder einen
wie den andern straffet/ wie sie wol werth we-
ren. Dahero tödtet er etliche Kinder in Mut-
terleibe: etliche lest er lahm/ blind/ taub vnd
gebrechlich gebohren werden: bißweilen muß
die Mutter/ wenn es jhr gar zu hart ankömpt/
die Schuld der Natur bezahlen/ vnterweilen
bleiben Mutter vnd Kind mit einander/ vnd
hierinnen lest jhme GOtt weder Ziel noch
Maß fürschreiben/ er macht es/ wie es jhme
gefellt: Da wil vns Menschen nicht anders
gebühren/ als daß wir vnsern Willen in Got-
tes Willen stellen/ nicht wider Gott murren/
sondern vns demütigen durch wahre Busse
vnter seine gewaltige Hand/ vnd vielmehr sa-
gen aus dem 119. Psalm: Justus es Domine,
Du Herr bist gerecht/ vnd deine Gerichte
sind recht/ damit vns nicht etwas ergers wie-
derfahre.

Zum
B ij

Herr laß dirs gehn zu Hertzen.
aus dem Reich Gottes außgeſchloſſen ſeyn/
Epheſ. am 2. vnd Johan. am 3. So leſt Gott
ja bißweilen ſeinen Zorn wider ſolche Vnrei-
nigkeit blicken/ vnd wendet doch wieder Gna-
de ein/ daß ers bey wenigen Exempeln bewen-
den leſſet/ vnd nicht alle Adamskinder einen
wie den andern ſtraffet/ wie ſie wol werth we-
ren. Dahero toͤdtet er etliche Kinder in Mut-
terleibe: etliche leſt er lahm/ blind/ taub vnd
gebrechlich gebohren werden: bißweilen muß
die Mutter/ wenn es jhr gar zu hart ankoͤmpt/
die Schuld der Natur bezahlen/ vnterweilen
bleiben Mutter vnd Kind mit einander/ vnd
hierinnen leſt jhme GOtt weder Ziel noch
Maß fuͤrſchreiben/ er macht es/ wie es jhme
gefellt: Da wil vns Menſchen nicht anders
gebuͤhren/ als daß wir vnſern Willen in Got-
tes Willen ſtellen/ nicht wider Gott murren/
ſondern vns demuͤtigen durch wahre Buſſe
vnter ſeine gewaltige Hand/ vnd vielmehr ſa-
gen aus dem 119. Pſalm: Juſtus es Domine,
Du Herr biſt gerecht/ vnd deine Gerichte
ſind recht/ damit vns nicht etwas ergers wie-
derfahre.

Zum
B ij
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[[11]/0011] Herr laß dirs gehn zu Hertzen. aus dem Reich Gottes außgeſchloſſen ſeyn/ Epheſ. am 2. vnd Johan. am 3. So leſt Gott ja bißweilen ſeinen Zorn wider ſolche Vnrei- nigkeit blicken/ vnd wendet doch wieder Gna- de ein/ daß ers bey wenigen Exempeln bewen- den leſſet/ vnd nicht alle Adamskinder einen wie den andern ſtraffet/ wie ſie wol werth we- ren. Dahero toͤdtet er etliche Kinder in Mut- terleibe: etliche leſt er lahm/ blind/ taub vnd gebrechlich gebohren werden: bißweilen muß die Mutter/ wenn es jhr gar zu hart ankoͤmpt/ die Schuld der Natur bezahlen/ vnterweilen bleiben Mutter vnd Kind mit einander/ vnd hierinnen leſt jhme GOtt weder Ziel noch Maß fuͤrſchreiben/ er macht es/ wie es jhme gefellt: Da wil vns Menſchen nicht anders gebuͤhren/ als daß wir vnſern Willen in Got- tes Willen ſtellen/ nicht wider Gott murren/ ſondern vns demuͤtigen durch wahre Buſſe vnter ſeine gewaltige Hand/ vnd vielmehr ſa- gen aus dem 119. Pſalm: Juſtus es Domine, Du Herr biſt gerecht/ vnd deine Gerichte ſind recht/ damit vns nicht etwas ergers wie- derfahre. Zum B ij

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Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Sprüchlein. Leipzig, [1629], S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510772/11>, abgerufen am 28.03.2024.