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Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Sprüchlein. Leipzig, [1629].

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Herr laß dirs gehn zu Hertzen.
lich in jhrem sündlichen Leben ergreiffen wird/
1. Thess. 5. da er spricht: Das Verderben wird1. Thess. 5.
sie schnell vberfallen/ gleich wie der Schmertz
ein schwanger Weib/ vnd werden nicht ent-
fliehen. Solche Schmertzen begegnen den
Weibspersonen nicht ohne gefehr/ sondern sie
sind dem Weiblichen Geschlecht von Gott zur
Züchtigung/ wegen des begangenen Sünden-
falls/ aufferleget worden/ wie Genes. am 3.Genes. 3.
Capitel zu lesen. Zum Weibe sprach Gott der
Herr: Ich wil dir viel Schmertzen schaffen/
wenn du schwanger wirst. Du solst mit
Schmertzen Kinder gebehren. Es ist wol zu
mercken/ daß GOtt solch Wort zu der Eva
nicht im Stande der Vnschuld geredet hat/
sondern nach dem begangenen Fall/ daraus
wir denn so viel zu lernen haben/ daß die Ge-
burtschmertzen nicht von derSchöpffung her-
rühren/ sondern von dem Vngehorsam vnser
ersten Mutter Eva/ welche die Schlange mit
jhrer Listigkeit verführete/ daß sie das Gebot
Gottes vbertrat/ vnd von dem verbotenen
Baum aß. Wenn sie aber im Stand der Vn-
schuld geblieben were/ so hette sie vnd jhre

Töch-

Herr laß dirs gehn zu Hertzen.
lich in jhrem ſuͤndlichen Leben ergreiffen wird/
1. Theſſ. 5. da er ſpricht: Das Verderben wird1. Theſs. 5.
ſie ſchnell vberfallen/ gleich wie der Schmertz
ein ſchwanger Weib/ vnd werden nicht ent-
fliehen. Solche Schmertzen begegnen den
Weibsperſonen nicht ohne gefehr/ ſondern ſie
ſind dem Weiblichen Geſchlecht von Gott zur
Zuͤchtigung/ wegen des begangenen Suͤnden-
falls/ aufferleget worden/ wie Geneſ. am 3.Geneſ. 3.
Capitel zu leſen. Zum Weibe ſprach Gott der
Herr: Ich wil dir viel Schmertzen ſchaffen/
wenn du ſchwanger wirſt. Du ſolſt mit
Schmertzen Kinder gebehren. Es iſt wol zu
mercken/ daß GOtt ſolch Wort zu der Eva
nicht im Stande der Vnſchuld geredet hat/
ſondern nach dem begangenen Fall/ daraus
wir denn ſo viel zu lernen haben/ daß die Ge-
burtſchmertzen nicht von derSchoͤpffung her-
ruͤhren/ ſondern von dem Vngehorſam vnſer
erſten Mutter Eva/ welche die Schlange mit
jhrer Liſtigkeit verfuͤhrete/ daß ſie das Gebot
Gottes vbertrat/ vnd von dem verbotenen
Baum aß. Wenn ſie aber im Stand der Vn-
ſchuld geblieben were/ ſo hette ſie vnd jhre

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[[7]/0007] Herr laß dirs gehn zu Hertzen. lich in jhrem ſuͤndlichen Leben ergreiffen wird/ 1. Theſſ. 5. da er ſpricht: Das Verderben wird ſie ſchnell vberfallen/ gleich wie der Schmertz ein ſchwanger Weib/ vnd werden nicht ent- fliehen. Solche Schmertzen begegnen den Weibsperſonen nicht ohne gefehr/ ſondern ſie ſind dem Weiblichen Geſchlecht von Gott zur Zuͤchtigung/ wegen des begangenen Suͤnden- falls/ aufferleget worden/ wie Geneſ. am 3. Capitel zu leſen. Zum Weibe ſprach Gott der Herr: Ich wil dir viel Schmertzen ſchaffen/ wenn du ſchwanger wirſt. Du ſolſt mit Schmertzen Kinder gebehren. Es iſt wol zu mercken/ daß GOtt ſolch Wort zu der Eva nicht im Stande der Vnſchuld geredet hat/ ſondern nach dem begangenen Fall/ daraus wir denn ſo viel zu lernen haben/ daß die Ge- burtſchmertzen nicht von derSchoͤpffung her- ruͤhren/ ſondern von dem Vngehorſam vnſer erſten Mutter Eva/ welche die Schlange mit jhrer Liſtigkeit verfuͤhrete/ daß ſie das Gebot Gottes vbertrat/ vnd von dem verbotenen Baum aß. Wenn ſie aber im Stand der Vn- ſchuld geblieben were/ ſo hette ſie vnd jhre Toͤch- 1. Theſs. 5. Geneſ. 3.

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Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Sprüchlein. Leipzig, [1629], S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510772/7>, abgerufen am 26.04.2024.