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Hoepner, Johann : Leichpredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1631.

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Christliche Leichpredigt.
Psal. 22.HErr Christus im 22. Psalm verglichen mit einer
Hindin/ die frühe gejagt wird/ welches in seiner
schmertzlichen Passion ist erfüllet worden/ da er von
seinen Feinden ist vmbringet vnd gefangen wor-
den/ vnd letzlich am Stamm des Creutzes erwür-
get worden/ an welchem er wie ein gejagter Hirsch
oder Hindin geschrien hat: Mich dürstet: Das
war ein Durst nach vnser Seligkeit/ welche vns
der gecreutzigte Christus durch sein Blut vnd Todt
erwerben muste.

Dieweil es aber Gott von Ewigkeit her ver-
ordnet hat/ daß wir dem Ebenbilde seines Sohns
Rom. 8.gleichförmig werden sollen/ Rom. 8. So gehets
auch den gleubigen Christen also/ daß sie die
Mahlzeichen des Leidens Christi an jhren Leibern
tragen müssen/ sonderlich zur Zeit der Verfol-
Psal. 42.gung/ wie wir aus dem 42. Psalm vernehmen/
welcher auff solche Noth gerichtet ist/ dann dar in-
nen klaget David vber sein trübseliges Elend/ daß
er so grimmiglich von Saul verfolget/ vnd wie
ein Hirsch gejaget vnd vmbgetrieben ward/ vnd
kunte nirgend sicher vor jhn bleiben. Er klaget
auch vber die grawsame Last seines Exilii vnd E-
lendes/ darinnen jhm nichts schmertzlichers für-
kam/ als daß er des öffentlichen Gottesdiensts/
vnd des Hauses Gottes muste beraubet seyn/ vnd
sich in den Wüsten/ vnd Hölen/ vnd gar vnter den
Philistern auffhalten müste: Darnach daß er das
lesterliche Schmehen seiner Feinde hören muste/

die

Chriſtliche Leichpredigt.
Pſal. 22.HErr Chriſtus im 22. Pſalm verglichen mit einer
Hindin/ die fruͤhe gejagt wird/ welches in ſeiner
ſchmertzlichen Paſſion iſt erfuͤllet worden/ da er von
ſeinen Feinden iſt vmbringet vnd gefangen wor-
den/ vnd letzlich am Stamm des Creutzes erwuͤr-
get worden/ an welchem er wie ein gejagter Hirſch
oder Hindin geſchrien hat: Mich duͤrſtet: Das
war ein Durſt nach vnſer Seligkeit/ welche vns
der gecreutzigte Chriſtus durch ſein Blut vnd Todt
erwerben muſte.

Dieweil es aber Gott von Ewigkeit her ver-
ordnet hat/ daß wir dem Ebenbilde ſeines Sohns
Rom. 8.gleichfoͤrmig werden ſollen/ Rom. 8. So gehets
auch den gleubigen Chriſten alſo/ daß ſie die
Mahlzeichen des Leidens Chriſti an jhren Leibern
tragen muͤſſen/ ſonderlich zur Zeit der Verfol-
Pſal. 42.gung/ wie wir aus dem 42. Pſalm vernehmen/
welcher auff ſolche Noth gerichtet iſt/ dann dar in-
nen klaget David vber ſein truͤbſeliges Elend/ daß
er ſo grimmiglich von Saul verfolget/ vnd wie
ein Hirſch gejaget vnd vmbgetrieben ward/ vnd
kunte nirgend ſicher vor jhn bleiben. Er klaget
auch vber die grawſame Laſt ſeines Exilii vnd E-
lendes/ darinnen jhm nichts ſchmertzlichers fuͤr-
kam/ als daß er des oͤffentlichen Gottesdienſts/
vnd des Hauſes Gottes muſte beraubet ſeyn/ vnd
ſich in den Wuͤſten/ vnd Hoͤlen/ vnd gar vnter den
Philiſtern auffhalten muͤſte: Darnach daß er das
leſterliche Schmehen ſeiner Feinde hoͤren muſte/

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Zitationshilfe: Hoepner, Johann : Leichpredigt/ Vber das Trostsprüchlein. Leipzig, 1631, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510778/4>, abgerufen am 07.10.2024.