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Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

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wie eine Loder-Asche in der dünnen Lufft zerflattere/
und die Wiederkunfft fest versigelt sey:
Sondern ein
Abscheiden/ da die

Glaubige Seele abgesondert von dem Leibe zu GottCohel. XII. 7.
kommet/ keiner Qual unterworffen/ in der HandSap. III. 1.
und Schoß deß Allmächtigen Vaters/ bey frölicher Er-Apoc. XIV. 13
wartung Jhres erneueten Leibes/ der ewigen Glückselig-
keit geneust/ und der entseelte Leib zwar in seine Erde undGen. III. 19.
Asche/ als zu seinem Principio gelange: indeß aber den un-Cohel. XII. 7.
vergänglichen Samen/ als ein gesäetes Weitzen Körn-1. Cor. XV. 36.
lein bey sich behalte/ von seiner Arbeit außruhe/ und amSap. IV. 7.
jüngsten Tage als ein durchscheinend Glas verkläret/ außEsa. LVII. 2.
seiner Aschen/ wie ein Kind auß Mutterleibe/ auß der SchoßJob. XIX. 25.
der Erden hervor brechen/ der Seelen zugestellet werden
solle.

Gantz heilig/ rein und zart
Ein Kind und Erbe deß HErren.

Dannenhero Jhr/ wie auch allen Gläubigen der TodPhil. I. 21.
ein Lucrum war/ und deßwegen so sehnlich verlanget wur-
de- Lucrum maximum computemus, si ex hoc mundo ve-Cyprian. de
mortal.

locius recedamus. Ejus enim est mortem timere, qui ad
CHRISTUM nolitire; Ejus est ad Christum nolle ire,
qui se non credit cum Christo incipere regnare.
Das
war auch die eintzige Ursach/ deß von Jhrem liebsten Her-
ren Gemahl offt begehrte ehrliche Begräbnüß/ weil Sie
versichert gläubte/

Res quod nisi creditur istis
Non mortua, sed data somno:

Sie sey nicht todt/
Sie schlaff und ruhe nur in GOtt.

So wuste Sie auch vor gewiß/ daß GOtt zu dem

Sie
F ij

wie eine Loder-Aſche in der duͤnnen Lufft zerflattere/
und die Wiederkunfft feſt verſigelt ſey:
Sondern ein
Abſcheiden/ da die

Glaubige Seele abgeſondert von dem Leibe zu GottCohel. XII. 7.
kommet/ keiner Qual unterworffen/ in der HandSap. III. 1.
und Schoß deß Allmaͤchtigen Vaters/ bey froͤlicher Er-Apoc. XIV. 13
wartung Jhres erneueten Leibes/ der ewigen Gluͤckſelig-
keit geneuſt/ und der entſeelte Leib zwar in ſeine Erde undGen. III. 19.
Aſche/ als zu ſeinem Principio gelange: indeß aber den un-Cohel. XII. 7.
vergaͤnglichen Samen/ als ein geſaͤetes Weitzen Koͤrn-1. Cor. XV. 36.
lein bey ſich behalte/ von ſeiner Arbeit außruhe/ und amSap. IV. 7.
juͤngſten Tage als ein durchſcheinend Glas verklaͤret/ außEſa. LVII. 2.
ſeiner Aſchen/ wie ein Kind auß Mutterleibe/ auß der SchoßJob. XIX. 25.
der Erden hervor brechen/ der Seelen zugeſtellet werden
ſolle.

Gantz heilig/ rein und zart
Ein Kind und Erbe deß HErren.

Dannenhero Jhr/ wie auch allen Glaͤubigen der TodPhil. I. 21.
ein Lucrum war/ und deßwegen ſo ſehnlich verlanget wur-
de- Lucrum maximum computemus, ſi ex hoc mundo ve-Cyprian. de
mortal.

locius recedamus. Ejus enim eſt mortem timere, qui ad
CHRISTUM nolitire; Ejus eſt ad Chriſtum nolle ire,
qui ſe non credit cum Chriſto incipere regnare.
Das
war auch die eintzige Urſach/ deß von Jhrem liebſten Her-
ren Gemahl offt begehrte ehrliche Begraͤbnuͤß/ weil Sie
verſichert glaͤubte/

Res quod niſi creditur iſtis
Non mortua, ſed data ſomno:

Sie ſey nicht todt/
Sie ſchlaff und ruhe nur in GOtt.

So wuſte Sie auch vor gewiß/ daß GOtt zu dem

Sie
F ij
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Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/43>, abgerufen am 29.03.2024.