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Künd, Ambrosius: Leichpredigt/ Nach der Begrebniß. Leipzig, 1589.

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Aber je doch/ wenn ich widerumb gedencke/
was E. E. G. geliebtes Ehegemahl vor ein schö-
nes Ende genommen/ vnd wie sie in warem erkent-
niß vnd bekentniß Christi im glauben vnnd hertzli-
cher anruffung Gottes sanfft eingeschlaffen/ So
muß ich sagen/ daß sie gewiß selig sey/ vnd am jüng-
sten Tage/ zum ewigen Leben vnd jmmer werenden
Ruhe/ mit verklärtem Leibe aufferstehen/ vnnd mit
grossen freuden zur Gemeinschafft aller Heiligen
werde wersamlet werden. Jnn dieser herrlichen
Gemeinschafft wird E. E. G. gewiß jhr geliebtes
Ehegemahl wider finden. Hoffe der wegen gentz-
lich/ E. E. G. werden nun mehr den betrübten Zu-
stand/ als ein gleubiger frommer Christ in gedult
zu tragen/ vnnd hierinn den gnedigen väterlichen
willen Gottes/ ohne welchen vns kein härlein von
vnsern Heupt fallen kan/ zu erkennen/ vnnd sich mit
Gottes Wort/ welchs da lehret/ daß vnser Leben
vnd Sterben in Gottes Händen siehet/ wider alle
Trawrigkeit zu trösten wissen.

Damit aber E. E. G. desto mehr des seligen
Abschieds in jrem betrübnüß sich zu trösten haben
mögen/ So habe auff E. E. G. befehl/ vnd zu be-
stetigung des letzten willens der verstorbenen gott-
seligen Frawen/ ich diese Predigt (weil sie bey der
Begräbniß zu Ponitz/ aus gewissen vrsachen nicht

können
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Aber je doch/ wenn ich widerumb gedencke/
was E. E. G. geliebtes Ehegemahl vor ein ſchoͤ-
nes Ende genommen/ vnd wie ſie in warem erkent-
niß vnd bekentniß Chriſti im glauben vnnd hertzli-
cher anruffung Gottes ſanfft eingeſchlaffen/ So
muß ich ſagen/ daß ſie gewiß ſelig ſey/ vnd am juͤng-
ſten Tage/ zum ewigen Leben vnd jmmer werenden
Ruhe/ mit verklaͤrtem Leibe aufferſtehen/ vnnd mit
groſſen freuden zur Gemeinſchafft aller Heiligen
werde werſamlet werden. Jnn dieſer herrlichen
Gemeinſchafft wird E. E. G. gewiß jhr geliebtes
Ehegemahl wider finden. Hoffe der wegen gentz-
lich/ E. E. G. werden nun mehr den betruͤbten Zu-
ſtand/ als ein gleubiger frommer Chriſt in gedult
zu tragen/ vnnd hierinn den gnedigen vaͤterlichen
willen Gottes/ ohne welchen vns kein haͤrlein von
vnſern Heupt fallen kan/ zu erkennen/ vnnd ſich mit
Gottes Wort/ welchs da lehret/ daß vnſer Leben
vnd Sterben in Gottes Haͤnden ſiehet/ wider alle
Trawrigkeit zu troͤſten wiſſen.

Damit aber E. E. G. deſto mehr des ſeligen
Abſchieds in jrem betruͤbnuͤß ſich zu troͤſten haben
moͤgen/ So habe auff E. E. G. befehl/ vnd zu be-
ſtetigung des letzten willens der verſtorbenen gott-
ſeligen Frawen/ ich dieſe Predigt (weil ſie bey der
Begraͤbniß zu Ponitz/ aus gewiſſen vrſachen nicht

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[5.[5]/0005] Aber je doch/ wenn ich widerumb gedencke/ was E. E. G. geliebtes Ehegemahl vor ein ſchoͤ- nes Ende genommen/ vnd wie ſie in warem erkent- niß vnd bekentniß Chriſti im glauben vnnd hertzli- cher anruffung Gottes ſanfft eingeſchlaffen/ So muß ich ſagen/ daß ſie gewiß ſelig ſey/ vnd am juͤng- ſten Tage/ zum ewigen Leben vnd jmmer werenden Ruhe/ mit verklaͤrtem Leibe aufferſtehen/ vnnd mit groſſen freuden zur Gemeinſchafft aller Heiligen werde werſamlet werden. Jnn dieſer herrlichen Gemeinſchafft wird E. E. G. gewiß jhr geliebtes Ehegemahl wider finden. Hoffe der wegen gentz- lich/ E. E. G. werden nun mehr den betruͤbten Zu- ſtand/ als ein gleubiger frommer Chriſt in gedult zu tragen/ vnnd hierinn den gnedigen vaͤterlichen willen Gottes/ ohne welchen vns kein haͤrlein von vnſern Heupt fallen kan/ zu erkennen/ vnnd ſich mit Gottes Wort/ welchs da lehret/ daß vnſer Leben vnd Sterben in Gottes Haͤnden ſiehet/ wider alle Trawrigkeit zu troͤſten wiſſen. Damit aber E. E. G. deſto mehr des ſeligen Abſchieds in jrem betruͤbnuͤß ſich zu troͤſten haben moͤgen/ So habe auff E. E. G. befehl/ vnd zu be- ſtetigung des letzten willens der verſtorbenen gott- ſeligen Frawen/ ich dieſe Predigt (weil ſie bey der Begraͤbniß zu Ponitz/ aus gewiſſen vrſachen nicht koͤnnen A iij

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Zitationshilfe: Künd, Ambrosius: Leichpredigt/ Nach der Begrebniß. Leipzig, 1589, S. 5.[5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511517/5>, abgerufen am 28.03.2024.