Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche Leichpredigt.

weg gerafft. Obs zwar GOtt der HErr allzeit mit den
fromen gutt vnd wol meinet/ wie Paulus bezeuget/ wann
Roman. 8.
. 28.er spricht/ Rom. 8. Wir wissen das denen die Gott lieben
alle ding zum besten dienen: Dennoch gehets ohne Elend/
Duplex
Ablatio.Jammer vnd Noth nicht abe/ wenn Gott der HErr die
fromen auff vnd weg rafft: Welches geschicht. 1. Wenn
1.
Eloco cer-
to.Er sie von einem ort weg nimpt vnd in einen andern ver-
setzt. Also wurde Abraham genommen auß Ur in Chaldaea,
Genes. 12.
. 1.vnd ins Land Canaan versetzt/ Gen. 12. da Er viel vnglück
Genes. 39.
. 1.muste außstehen. Joseph wurde mit gewalt genommen
vnd in Aegyptenlandt gebracht/ Gen. 39. Moses wurde in
Exod. 4.
. 19.Midian weg gerafft vnd inn Aegypten gesetzt. Exod. 4.
Daniel vnd seine Gesellen wurden auß Judaea auffgerafft
Dan. 1. v. 6.vnd gen Babel geführet/ Dan. 1. So lests noch heutiges
Tages GOtt der HErr geschehen/ das mancher fromer
Mensch verfolget/ von einem Ort in den andern gesetzet
2.
Emundo.wirdt/ welches dann ohne Elend nicht abgehet. 2. Wann
Er sie gar auß diesem Leben hinweg nimpt/ denn weil die
Heb. 11.
. 37.Gottlose Welt solcher fromer Leute nicht werth ist Heb. 11.
Sie auch nur ängstet vnd quelet/ so nimpt Er sie in seinem
Zorn hinweg. Also nach dem die Gottlosen Sodomiter
des gerechten Loths Seele von Tag zu Tage mit jhren
2. Pet. 2.
. 8.vngerechten Wercken queleten/ 2. Pet. 2. führete jhn Gott
Gen. 19.
. 17.der HErr nicht allein auß Sodom, Gen. 19. sondern hat
jhn entlichen auch gar von hinnen weg genommen. Ebener
massen/ nach dem der Gottlose König Achab mit seiner
Jesabel den fromen Propheten Eliam marterten/ kam
Gott vnd raffte jhn hinweg/ vnd ließ jhn in einem fewrigen
2. Reg. 2.
. 11.Wagen gen Himmel führen/ 2. Reg. 2. Diß ist nun zumal
ein jämmerlicher/ elender Zustandt/ nicht allein wegen der
fromen/ die also weg gerafft werden: Sondern viel mehr

wegen

Chriſtliche Leichpredigt.

weg gerafft. Obs zwar GOtt der HErr allzeit mit den
fromen gutt vnd wol meinet/ wie Paulus bezeuget/ wann
Roman. 8.
ꝟ. 28.er ſpricht/ Rom. 8. Wir wiſſen das denen die Gott lieben
alle ding zum beſten dienen: Dennoch gehets ohne Elend/
Duplex
Ablatio.Jammer vnd Noth nicht abe/ wenn Gott der HErr die
fromen auff vnd weg rafft: Welches geſchicht. 1. Wenn
1.
Eloco cer-
to.Er ſie von einem ort weg nimpt vnd in einen andern ver-
ſetzt. Alſo wurde Abraham genom̃en auß Ur in Chaldæâ,
Geneſ. 12.
ꝟ. 1.vnd ins Land Canaan verſetzt/ Gen. 12. da Er viel vngluͤck
Geneſ. 39.
ꝟ. 1.muſte außſtehen. Joſeph wurde mit gewalt genommen
vnd in Aegyptenlandt gebracht/ Gen. 39. Moſes wurde in
Exod. 4.
ꝟ. 19.Midian weg gerafft vnd inn Aegypten geſetzt. Exod. 4.
Daniel vnd ſeine Geſellen wurden auß Judæa auffgerafft
Dan. 1. v. 6.vnd gen Babel gefuͤhret/ Dan. 1. So leſts noch heutiges
Tages GOtt der HErr geſchehen/ das mancher fromer
Menſch verfolget/ von einem Ort in den andern geſetzet
2.
Emundo.wirdt/ welches dañ ohne Elend nicht abgehet. 2. Wann
Er ſie gar auß dieſem Leben hinweg nimpt/ denn weil die
Heb. 11.
ꝟ. 37.Gottloſe Welt ſolcher fromer Leute nicht werth iſt Heb. 11.
Sie auch nur aͤngſtet vñ quelet/ ſo nimpt Er ſie in ſeinem
Zorn hinweg. Alſo nach dem die Gottloſen Sodomiter
des gerechten Loths Seele von Tag zu Tage mit jhren
2. Pet. 2.
ꝟ. 8.vngerechten Wercken queleten/ 2. Pet. 2. fuͤhrete jhn Gott
Gen. 19.
ꝟ. 17.der HErr nicht allein auß Sodom, Gen. 19. ſondern hat
jhn entlichen auch gar von hinnen weg genom̃en. Ebener
maſſen/ nach dem der Gottloſe Koͤnig Achab mit ſeiner
Jeſabel den fromen Propheten Eliam marterten/ kam
Gott vñ raffte jhn hinweg/ vnd ließ jhn in einem fewrigen
2. Reg. 2.
ꝟ. 11.Wagen gen Himmel fuͤhren/ 2. Reg. 2. Diß iſt nun zumal
ein jaͤmmerlicher/ elender Zuſtandt/ nicht allein wegen der
fromen/ die alſo weg gerafft werden: Sondern viel mehꝛ

wegen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0030" n="[30]"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</fw><lb/>
weg gerafft. Obs zwar GOtt der HErr allzeit mit den<lb/>
fromen gutt vnd wol meinet/ wie Paulus bezeuget/ wann<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Roman. 8.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 28.</note>er &#x017F;pricht/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8.</hi> Wir wi&#x017F;&#x017F;en das denen die Gott lieben<lb/>
alle ding zum be&#x017F;ten dienen: Dennoch gehets ohne Elend/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Duplex<lb/>
Ablatio.</hi></note>Jammer vnd Noth nicht abe/ wenn Gott der HErr die<lb/>
fromen auff vnd weg rafft: Welches ge&#x017F;chicht. 1. Wenn<lb/><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq">Eloco cer-<lb/>
to.</hi></note>Er &#x017F;ie von einem ort weg nimpt vnd in einen andern ver-<lb/>
&#x017F;etzt. Al&#x017F;o wurde Abraham genom&#x0303;en auß <hi rendition="#aq">Ur</hi> in <hi rendition="#aq">Chaldæâ,</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gene&#x017F;. 12.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 1.</note>vnd ins Land <hi rendition="#aq">Canaan</hi> ver&#x017F;etzt/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 12.</hi> da Er viel vnglu&#x0364;ck<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gene&#x017F;. 39.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 1.</note>mu&#x017F;te auß&#x017F;tehen. Jo&#x017F;eph wurde mit gewalt genommen<lb/>
vnd in Aegyptenlandt gebracht/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 39.</hi> Mo&#x017F;es wurde in<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Exod. 4.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 19.</note><hi rendition="#aq">Midian</hi> weg gerafft vnd inn Aegypten ge&#x017F;etzt. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 4.</hi><lb/>
Daniel vnd &#x017F;eine Ge&#x017F;ellen wurden auß <hi rendition="#aq">Judæa</hi> auffgerafft<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Dan. 1. v.</hi> 6.</note>vnd gen Babel gefu&#x0364;hret/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Dan.</hi> 1.</hi> So le&#x017F;ts noch heutiges<lb/>
Tages GOtt der HErr ge&#x017F;chehen/ das mancher fromer<lb/>
Men&#x017F;ch verfolget/ von einem Ort in den andern ge&#x017F;etzet<lb/><note place="left">2.<lb/><hi rendition="#aq">Emundo.</hi></note>wirdt/ welches dan&#x0303; ohne Elend nicht abgehet. 2. Wann<lb/>
Er &#x017F;ie gar auß die&#x017F;em Leben hinweg nimpt/ denn weil die<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Heb. 11.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 37.</note>Gottlo&#x017F;e Welt &#x017F;olcher fromer Leute nicht werth i&#x017F;t <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Heb.</hi> 11.</hi><lb/>
Sie auch nur a&#x0364;ng&#x017F;tet vn&#x0303; quelet/ &#x017F;o nimpt Er &#x017F;ie in &#x017F;einem<lb/>
Zorn hinweg. Al&#x017F;o nach dem die Gottlo&#x017F;en <hi rendition="#aq">Sodomiter</hi><lb/>
des gerechten Loths Seele von Tag zu Tage mit jhren<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Pet. 2.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 8.</note>vngerechten Wercken queleten/ <hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 2.</hi> fu&#x0364;hrete jhn Gott<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen. 19.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 17.</note>der HErr nicht allein auß <hi rendition="#aq">Sodom, <hi rendition="#i">Gen. 19.</hi></hi> &#x017F;ondern hat<lb/>
jhn entlichen auch gar von hinnen weg genom&#x0303;en. Ebener<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en/ nach dem der Gottlo&#x017F;e Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Achab</hi> mit &#x017F;einer<lb/>
Je&#x017F;abel den fromen Propheten <hi rendition="#aq">Eliam</hi> marterten/ kam<lb/>
Gott vn&#x0303; raffte jhn hinweg/ vnd ließ jhn in einem fewrigen<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Reg. 2.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 11.</note>Wagen gen Himmel fu&#x0364;hren/ <hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 2.</hi> Diß i&#x017F;t nun zumal<lb/>
ein ja&#x0364;mmerlicher/ elender Zu&#x017F;tandt/ nicht allein wegen der<lb/>
fromen/ die al&#x017F;o weg gerafft werden: Sondern viel meh&#xA75B;<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">wegen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[30]/0030] Chriſtliche Leichpredigt. weg gerafft. Obs zwar GOtt der HErr allzeit mit den fromen gutt vnd wol meinet/ wie Paulus bezeuget/ wann er ſpricht/ Rom. 8. Wir wiſſen das denen die Gott lieben alle ding zum beſten dienen: Dennoch gehets ohne Elend/ Jammer vnd Noth nicht abe/ wenn Gott der HErr die fromen auff vnd weg rafft: Welches geſchicht. 1. Wenn Er ſie von einem ort weg nimpt vnd in einen andern ver- ſetzt. Alſo wurde Abraham genom̃en auß Ur in Chaldæâ, vnd ins Land Canaan verſetzt/ Gen. 12. da Er viel vngluͤck muſte außſtehen. Joſeph wurde mit gewalt genommen vnd in Aegyptenlandt gebracht/ Gen. 39. Moſes wurde in Midian weg gerafft vnd inn Aegypten geſetzt. Exod. 4. Daniel vnd ſeine Geſellen wurden auß Judæa auffgerafft vnd gen Babel gefuͤhret/ Dan. 1. So leſts noch heutiges Tages GOtt der HErr geſchehen/ das mancher fromer Menſch verfolget/ von einem Ort in den andern geſetzet wirdt/ welches dañ ohne Elend nicht abgehet. 2. Wann Er ſie gar auß dieſem Leben hinweg nimpt/ denn weil die Gottloſe Welt ſolcher fromer Leute nicht werth iſt Heb. 11. Sie auch nur aͤngſtet vñ quelet/ ſo nimpt Er ſie in ſeinem Zorn hinweg. Alſo nach dem die Gottloſen Sodomiter des gerechten Loths Seele von Tag zu Tage mit jhren vngerechten Wercken queleten/ 2. Pet. 2. fuͤhrete jhn Gott der HErr nicht allein auß Sodom, Gen. 19. ſondern hat jhn entlichen auch gar von hinnen weg genom̃en. Ebener maſſen/ nach dem der Gottloſe Koͤnig Achab mit ſeiner Jeſabel den fromen Propheten Eliam marterten/ kam Gott vñ raffte jhn hinweg/ vnd ließ jhn in einem fewrigen Wagen gen Himmel fuͤhren/ 2. Reg. 2. Diß iſt nun zumal ein jaͤmmerlicher/ elender Zuſtandt/ nicht allein wegen der fromen/ die alſo weg gerafft werden: Sondern viel mehꝛ wegen Roman. 8. ꝟ. 28. Duplex Ablatio. 1. Eloco cer- to. Geneſ. 12. ꝟ. 1. Geneſ. 39. ꝟ. 1. Exod. 4. ꝟ. 19. Dan. 1. v. 6. 2. Emundo. Heb. 11. ꝟ. 37. 2. Pet. 2. ꝟ. 8. Gen. 19. ꝟ. 17. 2. Reg. 2. ꝟ. 11.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/511793
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/511793/30
Zitationshilfe:	Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626, S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511793/30>, abgerufen am 25.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.