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Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.

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Christliches EhrenZeugnüß.
ruhen biß an Jüngsten tag; Er nehme nicht die gantze Welt/ vnd
kähme wider inn das Jammerthal. Drumb gönnet jhm doch solche
Herrligkeit vnd Seeligkeit.

IV. Divi-
nam procu
rantionem.
Zum iv. Sollen sie behertzigen Divinan procumtionem, Die Gött-
liche Versorgung. Es möchten die betrübten einwenden vnd sagen:
Ja vnserm Ehemann/ Vater vnd Freunde ist wol geschehen/ aber
vns geschicht gantz wehe/ die wir so verlassen sein? Da sollen sie wissen
Ps. 68. . 5.auß Gottes Wort den Trost/ auß dem 68 Psalm: Da sich GOtt
nennet ein Richter der Witwen vnnd Vater der Waysen. Der ist
Es. 54. . 4.nun in des Mannes stelle getretten/ vnd saget zu der Fraw Witwe
auß dem Propheten Esaia am 54. Cap. Jch bin dein Mann/ HErr
Zebaoth heist mein Nahme. Zu den hinterlassenen Kindern vnnd
Ps. 103. . 13.Freunden aber saget Gott auß dem 103 Psalm: Wie sich ein Vater
Jer. 31, 20.vber Kinder erbarmet: so wil Jch mich auch (so ferrn jhr inn meinen
Gebothen wandeln werdet) vber Euch erbarmen. Jtem: Auß Jer. 31.
Mein Hertz bricht mir/ das Jch mich Ewer erbarmen muß. Dero-
wegen kan dieser Vater die seinigen am aller besten versorgen.

V.
Beatan emi-
grationem
& in Coelo
conversa-
tionem.
Zum v. Vnd entlichen sollen sie inn acht nehmen beatam emigra-
tionem & in coelo conversationem,
daß sie jhm werden heut oder
Morgen nachfahren: Denn er kompt nicht zu jhnen/ sondern sie
werden zu jhm kommen/ wie David bekennet/ 2. Sam. 12. Darumb
Tertullianus recht saget: Cur fles si reversurum credis, Warumb
2. Sam. 12.
.
23.
weinestu/ wenn du Gläubest daß du werdest wider zu jhm kommen/
Vnd daß er an jenem Tage wird mit Frewdeu wider Aufferwecket
Tertullia-
n vixit se-
culo post
C. N.
3.
werden zum Ewigen Leben: Da die Außerwehleten Kinder Gottes
einander wider sehen werden/ vnd mit einem Munde Gott den
Herren Loben/ Rühmen vnd Preysen in alle Ewige Ewigkeit.
Welchen Trost der trewe Gott in der betrübten Hertzen versiegeln/
vnd dem Verstorbenen ein sanffte Ruhe inn der Erden/ der Seelen
die Ewige Frewde inn Abrahams Schoß verleyhen wolle:
Vns aber allesamb durch seinen gutten Geist leyten
vnd führen/ damit wir Christlich Leben/ vnd
deromal eines sanfft vnd seelig ein-
schlaffen mögen.
Amen.

Hier-

Chriſtliches EhrenZeugnuͤß.
ruhen biß an Juͤngſten tag; Er nehme nicht die gantze Welt/ vnd
kaͤhme wider inn das Jammerthal. Drumb goͤnnet jhm doch ſolche
Herꝛligkeit vnd Seeligkeit.

IV. Divi-
nam procu
rãtionem.
Zum iv. Sollen ſie behertzigen Divinã procumtionem, Die Goͤtt-
liche Verſoꝛgung. Es moͤchten die betrübten einwenden vnd ſagen:
Ja vnſerm Ehemann/ Vater vnd Freunde iſt wol geſchehen/ aber
vns geſchicht gantz wehe/ die wir ſo verlaſſen ſein? Da ſollen ſie wiſſen
Pſ. 68. ꝟ. 5.auß Gottes Woꝛt den Troſt/ auß dem 68 Pſalm: Da ſich GOtt
nennet ein Richter der Witwen vnnd Vater der Wayſen. Der iſt
Eſ. 54. ꝟ. 4.nun in des Mannes ſtelle getretten/ vnd ſaget zu der Fraw Witwe
auß dem Pꝛopheten Eſaiâ am 54. Cap. Jch bin dein Mann/ HErꝛ
Zebaoth heiſt mein Nahme. Zu den hinterlaſſenen Kindern vnnd
Pſ. 103. ꝟ. 13.Freunden aber ſaget Gott auß dem 103 Pſalm: Wie ſich ein Vater
Jer. 31, ꝟ 20.vber Kinder erbarmet: ſo wil Jch mich auch (ſo ferꝛn jhꝛ inn meinen
Gebothen wandeln werdet) vber Euch erbarmen. Jtem: Auß Jer. 31.
Mein Hertz bꝛicht mir/ das Jch mich Ewer erbarmen muß. Dero-
wegen kan dieſer Vater die ſeinigen am aller beſten verſorgen.

V.
Beatã emi-
grationem
& in Cœlo
converſa-
tionem.
Zum v. Vnd entlichen ſollen ſie inn acht nehmen beatam emigra-
tionem & in cœlo converſationem,
daß ſie jhm werden heut oder
Morgen nachfahren: Denn er kompt nicht zu jhnen/ ſondern ſie
werden zu jhm kommen/ wie David bekennet/ 2. Sam. 12. Darumb
Tertullianus recht ſaget: Cur fles ſi reverſurum credis, Warumb
2. Sam. 12.
ꝟ.
23.
weineſtu/ wenn du Glaͤubeſt daß du werdeſt wider zu jhm kommen/
Vnd daß er an jenem Tage wird mit Frewdeu wider Aufferwecket
Tertullia-
n vixit ſe-
culo poſt
C. N.
3.
werden zum Ewigen Leben: Da die Außerwehleten Kinder Gottes
einander wider ſehen werden/ vnd mit einem Munde Gott den
Herren Loben/ Rühmen vnd Preyſen in alle Ewige Ewigkeit.
Welchen Troſt der trewe Gott in der betruͤbten Hertzen verſiegeln/
vnd dem Verſtorbenen ein ſanffte Ruhe inn der Erden/ der Seelen
die Ewige Frewde inn Abrahams Schoß verleyhen wolle:
Vns aber alleſamb durch ſeinen gutten Geiſt leyten
vnd fuͤhꝛen/ damit wir Chꝛiſtlich Leben/ vnd
deromal eines ſanfft vnd ſeelig ein-
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Amen.

Hier-
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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626, S. [54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511793/54>, abgerufen am 29.03.2024.