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Neomenius, Johann: Das Geistliche Ritterschwerdt Der guten vnd getrewen Kämpffer Christi. Brieg, 1626.

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ibid. v. 10.rühmen solle. Ja er darff sagen/ daß er wolgefallen
habe an seinen Schwachheiten/ denn wenn er

1. Cor. 15.
10.
schwach sey/ alsdenn sey er starck. Anders theils
aber gibt er sich klar an/ daß er nur allein durch Got-
tes gnade das jenige sey/ daß er sey.
Wenn nu die
offentliche zeugnisse/ die man den selig verstorbenen Chri-
sten bey jrer letzten bestattung/ üblichem gebrauch nach/
abzulegen pfleget/ auff diese zwey stücke gerichtet werden/
so gehen sie keinmal ohn sondern nutz bey den Zuhörern
abe. Denn einmahl gelangen sie zu Gottes ehren/ als
dem allein aller ruhm gebührt: Andersmals dienen sie
vns hinterstelligen auch zu wahrer Demuth/ wie auch
sonsten zu erbawung in Lehr/ Trost vnd Vnterweisung
beydes Christlich zu leben/ vnd auch dermahl eins glei-
ches falles seeliglich zusterben.

Nicht anders sol auch gemeynet seyn alles das jeni-
ge/ was bey gegenwertiger bestattung dieser vnser Mit-
schwester in dem HErrn/ zu gutem nachrichtlichen me-
morial
offentlich fürzubringen für nötig erachtet wor-
den ist.

Dieselbe ist auff diese Welt geboren Anno 1574.
den 16. Augusti zur Sprottau in NiderSchlesien/ von
Christlichen vnnd desselben Ortes sehr fürnehmen El-
tern. Jhr Herr Vater ist gewesen/ der Ehrnfeste/ Acht-
bare/ Wolweise Herr Georgius Hantschel/ wolverdien-
ter Bürgemeister vnd Rahtsverwandter bey gemelter
Stadt Sprottau/ biß an sein hohes 74. jähriges alter.

Wie

ibid. v. 10.ruͤhmen ſolle. Ja er darff ſagen/ daß er wolgefallẽ
habe an ſeinen Schwachheiten/ denn weñ er

1. Cor. 15.
10.
ſchwach ſey/ alsdenn ſey er ſtarck. Anders theils
aber gibt er ſich klar an/ daß er nur allein durch Got-
tes gnade das jenige ſey/ daß er ſey.
Weñ nu die
offentliche zeugniſſe/ die man den ſelig verſtorbenẽ Chri-
ſten bey jrer letzten beſtattung/ uͤblichem gebrauch nach/
abzulegen pfleget/ auff dieſe zwey ſtuͤcke gerichtet werdẽ/
ſo gehen ſie keinmal ohn ſondern nutz bey den Zuhoͤrern
abe. Denn einmahl gelangen ſie zu Gottes ehren/ als
dem allein aller ruhm gebuͤhrt: Andersmals dienen ſie
vns hinterſtelligen auch zu wahrer Demuth/ wie auch
ſonſten zu erbawung in Lehr/ Troſt vnd Vnterweiſung
beydes Chriſtlich zu leben/ vnd auch dermahl eins glei-
ches falles ſeeliglich zuſterben.

Nicht anders ſol auch gemeynet ſeyn alles das jeni-
ge/ was bey gegenwertiger bestattung dieſer vnſer Mit-
ſchweſter in dem HErrn/ zu gutem nachrichtlichen me-
morial
offentlich fuͤrzubringen fuͤr noͤtig erachtet wor-
den iſt.

Dieſelbe iſt auff dieſe Welt geboren Anno 1574.
den 16. Auguſti zur Sprottau in NiderSchleſien/ von
Chriſtlichen vnnd deſſelben Ortes ſehr fuͤrnehmen El-
tern. Jhr Herr Vater iſt geweſen/ der Ehrnfeſte/ Acht-
bare/ Wolweiſe Herr Georgius Hantſchel/ wolverdien-
ter Buͤrgemeiſter vnd Rahtsverwandter bey gemelter
Stadt Sprottau/ biß an ſein hohes 74. jaͤhriges alter.

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[[34]/0034] ruͤhmen ſolle. Ja er darff ſagen/ daß er wolgefallẽ habe an ſeinen Schwachheiten/ denn weñ er ſchwach ſey/ alsdenn ſey er ſtarck. Anders theils aber gibt er ſich klar an/ daß er nur allein durch Got- tes gnade das jenige ſey/ daß er ſey. Weñ nu die offentliche zeugniſſe/ die man den ſelig verſtorbenẽ Chri- ſten bey jrer letzten beſtattung/ uͤblichem gebrauch nach/ abzulegen pfleget/ auff dieſe zwey ſtuͤcke gerichtet werdẽ/ ſo gehen ſie keinmal ohn ſondern nutz bey den Zuhoͤrern abe. Denn einmahl gelangen ſie zu Gottes ehren/ als dem allein aller ruhm gebuͤhrt: Andersmals dienen ſie vns hinterſtelligen auch zu wahrer Demuth/ wie auch ſonſten zu erbawung in Lehr/ Troſt vnd Vnterweiſung beydes Chriſtlich zu leben/ vnd auch dermahl eins glei- ches falles ſeeliglich zuſterben. ibid. v. 10. 1. Cor. 15. 10. Nicht anders ſol auch gemeynet ſeyn alles das jeni- ge/ was bey gegenwertiger bestattung dieſer vnſer Mit- ſchweſter in dem HErrn/ zu gutem nachrichtlichen me- morial offentlich fuͤrzubringen fuͤr noͤtig erachtet wor- den iſt. Dieſelbe iſt auff dieſe Welt geboren Anno 1574. den 16. Auguſti zur Sprottau in NiderSchleſien/ von Chriſtlichen vnnd deſſelben Ortes ſehr fuͤrnehmen El- tern. Jhr Herr Vater iſt geweſen/ der Ehrnfeſte/ Acht- bare/ Wolweiſe Herr Georgius Hantſchel/ wolverdien- ter Buͤrgemeiſter vnd Rahtsverwandter bey gemelter Stadt Sprottau/ biß an ſein hohes 74. jaͤhriges alter. Wie

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Das Geistliche Ritterschwerdt Der guten vnd getrewen Kämpffer Christi. Brieg, 1626, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522325/34>, abgerufen am 28.03.2024.