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Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.

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dum tempus est miserendi, ne me damnes in tempore
judicandi.
O mein Herre Jesu erbarme dich meiner armen
Seelen hier in der gnadenzeit/ auff das ich dem gestrengen E-
wigen gerichte entgehen möge. Vnd mit Hieronymo: Li-
benter nunc tormenta patiar, ut futura gloria mihi reser-
vetur.
Jch wil willig vnd gerne hier in diesem Leben gequelet
vnnd Pantzerfeget werden/ auff das ich die zukünfftige ewige
glori vnd herrligkeit nicht verschertze.

Jch wil jtzo nicht weitleufftiger reden von der schrecklichen
qual vnd pein welche den Verdampten daraus entstehen wird/
das sie deß anschawens der Göttlichen hohen Majestat ewig
werden beraubet sein müssen. Davon Chrysostomus schrei-
bet: Terribilis est gehenna, terribilior facies judicis irati,
terribilissima vero a facie DEI elongatio sempiterna.

das ist: Schrecklich wird sein das ewige Fewer/ noch schreckli-
cher das angesicht deß gestrengen vnd gerechten Richters/ am
aller schrecklichsten aber das sie deß anschawens Göttlichen
Antlitzes ewiglich werden entrathen müssen.

Nun/ geliebte/ dieser doppelten zeitlichen vnnd Ewigen
Qual vnd pein werden die Seelen der Gerechten durch jhren
seligen abschied befreyet. Jhre trawrigkeit wird in frew-
de verkehret
Johan. 16. Der Herr Herr wird
alle Threnen von jhrem angesicht abwischen Esai
ae
am 25. Apocal. am 7. Weil sie hier mit Thränen gese-
et/ sollen sie dort mit frewden erndten.
Jn Summa
Es kan sie weder zeitliche noch ewige Qual mehr berühren/ in-
massen den solches nicht allein vnser Text/ sondern auch ein

glaub-
D iij

dum tempus eſt miſerendi, ne me damnes in tempore
judicandi.
O mein Herre Jeſu erbarme dich meiner armen
Seelen hier in der gnadenzeit/ auff das ich dem geſtrengen E-
wigen gerichte entgehen moͤge. Vnd mit Hieronymo: Li-
benter nunc tormenta patiar, ut futura gloria mihi reſer-
vetur.
Jch wil willig vnd gerne hier in dieſem Leben gequelet
vnnd Pantzerfeget werden/ auff das ich die zukuͤnfftige ewige
glori vnd herrligkeit nicht verſchertze.

Jch wil jtzo nicht weitleufftiger reden von der ſchrecklichen
qual vnd pein welche den Verdampten daraus entſtehen wird/
das ſie deß anſchawens der Goͤttlichen hohen Majeſtat ewig
werden beraubet ſein muͤſſen. Davon Chryſoſtomus ſchrei-
bet: Terribilis eſt gehenna, terribilior facies judicis irati,
terribiliſſima vero â facie DEI elongatio ſempiterna.

das iſt: Schrecklich wird ſein das ewige Fewer/ noch ſchreckli-
cher das angeſicht deß geſtrengen vnd gerechten Richters/ am
aller ſchrecklichſten aber das ſie deß anſchawens Goͤttlichen
Antlitzes ewiglich werden entrathen muͤſſen.

Nun/ geliebte/ dieſer doppelten zeitlichen vnnd Ewigen
Qual vnd pein werden die Seelen der Gerechten durch jhren
ſeligen abſchied befreyet. Jhre trawrigkeit wird in frew-
de verkehret
Johan. 16. Der Herr Herr wird
alle Threnen von jhrem angeſicht abwiſchen Eſai
æ
am 25. Apocal. am 7. Weil ſie hier mit Thraͤnen geſe-
et/ ſollen ſie dort mit frewden erndten.
Jn Summa
Es kan ſie weder zeitliche noch ewige Qual mehr beruͤhren/ in-
maſſen den ſolches nicht allein vnſer Text/ ſondern auch ein

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[[29]/0029] dum tempus eſt miſerendi, ne me damnes in tempore judicandi. O mein Herre Jeſu erbarme dich meiner armen Seelen hier in der gnadenzeit/ auff das ich dem geſtrengen E- wigen gerichte entgehen moͤge. Vnd mit Hieronymo: Li- benter nunc tormenta patiar, ut futura gloria mihi reſer- vetur. Jch wil willig vnd gerne hier in dieſem Leben gequelet vnnd Pantzerfeget werden/ auff das ich die zukuͤnfftige ewige glori vnd herrligkeit nicht verſchertze. Jch wil jtzo nicht weitleufftiger reden von der ſchrecklichen qual vnd pein welche den Verdampten daraus entſtehen wird/ das ſie deß anſchawens der Goͤttlichen hohen Majeſtat ewig werden beraubet ſein muͤſſen. Davon Chryſoſtomus ſchrei- bet: Terribilis eſt gehenna, terribilior facies judicis irati, terribiliſſima vero â facie DEI elongatio ſempiterna. das iſt: Schrecklich wird ſein das ewige Fewer/ noch ſchreckli- cher das angeſicht deß geſtrengen vnd gerechten Richters/ am aller ſchrecklichſten aber das ſie deß anſchawens Goͤttlichen Antlitzes ewiglich werden entrathen muͤſſen. Nun/ geliebte/ dieſer doppelten zeitlichen vnnd Ewigen Qual vnd pein werden die Seelen der Gerechten durch jhren ſeligen abſchied befreyet. Jhre trawrigkeit wird in frew- de verkehret Johan. 16. Der Herr Herr wird alle Threnen von jhrem angeſicht abwiſchen Eſaiæ am 25. Apocal. am 7. Weil ſie hier mit Thraͤnen geſe- et/ ſollen ſie dort mit frewden erndten. Jn Summa Es kan ſie weder zeitliche noch ewige Qual mehr beruͤhren/ in- maſſen den ſolches nicht allein vnſer Text/ ſondern auch ein glaub- D iij

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Zitationshilfe: Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522423/29>, abgerufen am 23.04.2024.