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Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

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tig erbawet/ vnd hatte zwölff Deutsche meilen vmb-
fangen: jhre mawren waren zweihundert Elen hoch/
vnd so breit vnd dicke/ das zween Wagen darauff ein
ander haben weichen könen; darüber sich Nebucad-
Nezar verwunderte/ seine lust dran sahe vnd sprach:
Dan. 4.
27.
Das ist die grosse Babel die ich erbawet ha-
be zum Königlichen hause/ durch meine gros-

Bunting.
Itin. p. 1.
pag.
245.
se macht: zu ehren meiner herligkeit. Zu Ni-
nive da Jonas gepredigt hat/ sollen die mawren hun-
dert schuch hoch vnd mit funffzehnhundert thürmen
besetzt gewesen sein.

Aber diese Städte alle sind von den feinden er-
obert vnd zerstöret worden: vnd haben die Bürger da-
rinnen nicht ruhe haben können. Die Himlische ru-
he-stadt aber/ darein ewr Söhnlein gebracht worden/
kan nicht erobert/ kan nicht zerstöret werden. Wolt
jhr denn nicht fro darüber werden? wolt jhr nicht mit
auffgehabenen händen vnd hertzen Gott dancken/ das
er so viel trew an ewrem fleisch vnd blut erwiesen hat?
wolt jhr nicht wünschen das jhr vnnd alle die ewrigen
auch bald zu solcher gebenedeiten Himel-ruhe kommen
vnd gelangen möchtet. Dahin nemlich ubi felix ae-
ternitas & aeterna felicitas: quam nulla potest in-
ter turbare calamitas:
Da eine glückselige ewigkeit/
vnd eine ewige glückseligkeit ist/ die nimmermehr zer-
störet werden kan.

Ach ja freylich du adeliches seliges Hertzlein: du
hast vberwunden: wir kempffen vnd streiten noch. Du

hast

tig erbawet/ vnd hatte zwoͤlff Deutſche meilen vmb-
fangen: jhre mawren waren zweihundert Elen hoch/
vnd ſo breit vnd dicke/ das zween Wagen darauff ein
ander haben weichen koͤnen; daruͤber ſich Nebucad-
Nezar verwunderte/ ſeine luſt dran ſahe vnd ſprach:
Dan. 4.
27.
Das iſt die groſſe Babel die ich erbawet ha-
be zum Koͤniglichen hauſe/ durch meine groſ-

Bunting.
Itin. p. 1.
pag.
245.
ſe macht: zu ehren meiner herligkeit. Zu Ni-
nive da Jonas gepredigt hat/ ſollen die mawren hun-
dert ſchuch hoch vnd mit funffzehnhundert thuͤrmen
beſetzt geweſen ſein.

Aber dieſe Staͤdte alle ſind von den feinden er-
obert vnd zerſtoͤret worden: vnd haben die Buͤrger da-
rinnen nicht ruhe haben koͤnnen. Die Himliſche ru-
he-ſtadt aber/ darein ewr Soͤhnlein gebracht worden/
kan nicht erobert/ kan nicht zerſtoͤret werden. Wolt
jhr denn nicht fro daruͤber werden? wolt jhr nicht mit
auffgehabenen haͤnden vnd hertzen Gott dancken/ das
er ſo viel trew an ewrem fleiſch vnd blut erwieſen hat?
wolt jhr nicht wuͤnſchen das jhr vnnd alle die ewrigen
auch bald zu ſolcher gebenedeiten Himel-ruhe kommen
vnd gelangen moͤchtet. Dahin nemlich ubi felix æ-
ternitas & æterna felicitas: quam nulla poteſt in-
ter turbare calamitas:
Da eine gluͤckſelige ewigkeit/
vnd eine ewige gluͤckſeligkeit iſt/ die nimmermehr zer-
ſtoͤret werden kan.

Ach ja freylich du adeliches ſeliges Hertzlein: du
haſt vberwunden: wir kempffen vnd ſtreiten noch. Du

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Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/42>, abgerufen am 23.04.2024.