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Klein, Paul: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1615.

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Christliche Leichpredigt.
vnd Sinn/ etc. so haben wir zerrüttete Sinn/ 1.
Timoth. 6. Vnser Hertz ist trotzig vnd verzagt/
Jerem. 17. do ist keine furcht noch vertrawen
auff Gott/ Rom. 3. alles tichten vnd trachten
der Menschlichen Hertzen/ ist jmmerdar verkeh-
ret von jugend auff/ Gen. 6. vnd 8.

Vnd was sollen wir weiter sagen? bey sol-
chem Erbschaden wendet es noch nicht/ sondern
aus demselben entspringet fortan auch alle wirck-
liche/ vmb welcher Sünden allen willen/ ist nun
das gantze Menschliche Geschlecht/ dem Zorn
Gottes vnd allerley zeitlichen vnd ewigen straf-
fen vnterworffen/ wie solches neben heiliger
göttlicher Schrifft/ die Erfahrung vnd tägliche
Exempel bezeugen. Denn zum Römern am 5.
Rom. 5. v. 18cap. saget S. Paulus: Durch eines Menschen
Sünde/ ist die Verdamnis vber alle Menschen
Genes. 3.kommen/ etc. Vmb der Sünde willen sind vnse-
re erste Eltern aus dem Paradieß verstossen.
Vmb der Sünde willen ist dem Menschen die
sawre Arbeit vnd Nasenschweiß auffgeleget.
Vmb der Sünde willen ist der Erdboden ver-
flucht/ daß er Dörner vnd Disteln treget. Vmb
der Sünde willen sind wir allen Seuchen vnd

Kranck-

Chriſtliche Leichpredigt.
vnd Sinn/ ꝛc. ſo haben wir zerruͤttete Sinn/ 1.
Timoth. 6. Vnſer Hertz iſt trotzig vnd verzagt/
Jerem. 17. do iſt keine furcht noch vertrawen
auff Gott/ Rom. 3. alles tichten vnd trachten
der Menſchlichen Hertzen/ iſt jmmerdar verkeh-
ret von jugend auff/ Gen. 6. vnd 8.

Vnd was ſollen wir weiter ſagen? bey ſol-
chem Erbſchaden wendet es noch nicht/ ſondern
aus demſelbẽ entſpringet fortan auch alle wirck-
liche/ vmb welcher Suͤnden allen willen/ iſt nun
das gantze Menſchliche Geſchlecht/ dem Zorn
Gottes vnd allerley zeitlichen vnd ewigen ſtraf-
fen vnterworffen/ wie ſolches neben heiliger
goͤttlicher Schrifft/ die Erfahrung vnd taͤgliche
Exempel bezeugen. Denn zum Roͤmern am 5.
Rom. 5. v. 18cap. ſaget S. Paulus: Durch eines Menſchen
Suͤnde/ iſt die Verdamnis vber alle Menſchen
Geneſ. 3.kommen/ ꝛc. Vmb der Suͤnde willen ſind vnſe-
re erſte Eltern aus dem Paradieß verſtoſſen.
Vmb der Suͤnde willen iſt dem Menſchen die
ſawre Arbeit vnd Naſenſchweiß auffgeleget.
Vmb der Suͤnde willen iſt der Erdboden ver-
flucht/ daß er Doͤrner vnd Diſteln treget. Vmb
der Suͤnde willen ſind wir allen Seuchen vnd

Kranck-
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[[12]/0012] Chriſtliche Leichpredigt. vnd Sinn/ ꝛc. ſo haben wir zerruͤttete Sinn/ 1. Timoth. 6. Vnſer Hertz iſt trotzig vnd verzagt/ Jerem. 17. do iſt keine furcht noch vertrawen auff Gott/ Rom. 3. alles tichten vnd trachten der Menſchlichen Hertzen/ iſt jmmerdar verkeh- ret von jugend auff/ Gen. 6. vnd 8. Vnd was ſollen wir weiter ſagen? bey ſol- chem Erbſchaden wendet es noch nicht/ ſondern aus demſelbẽ entſpringet fortan auch alle wirck- liche/ vmb welcher Suͤnden allen willen/ iſt nun das gantze Menſchliche Geſchlecht/ dem Zorn Gottes vnd allerley zeitlichen vnd ewigen ſtraf- fen vnterworffen/ wie ſolches neben heiliger goͤttlicher Schrifft/ die Erfahrung vnd taͤgliche Exempel bezeugen. Denn zum Roͤmern am 5. cap. ſaget S. Paulus: Durch eines Menſchen Suͤnde/ iſt die Verdamnis vber alle Menſchen kommen/ ꝛc. Vmb der Suͤnde willen ſind vnſe- re erſte Eltern aus dem Paradieß verſtoſſen. Vmb der Suͤnde willen iſt dem Menſchen die ſawre Arbeit vnd Naſenſchweiß auffgeleget. Vmb der Suͤnde willen iſt der Erdboden ver- flucht/ daß er Doͤrner vnd Diſteln treget. Vmb der Suͤnde willen ſind wir allen Seuchen vnd Kranck- Rom. 5. v. 18 Geneſ. 3.

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Zitationshilfe: Klein, Paul: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1615, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523537/12>, abgerufen am 19.04.2024.