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Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
lauten: Den Menschen ist gesetzt ein mal zu sterben/ dar-
nach aber das Gericht. Denn es muß jetzt gestorben/ oder
am Ende der Welt/ an statt des Todes verwandelt seyn/ da
wird nicht anders auß:

Das ist nun der eigentliche Verstand dieser Wort/ mit
welchen dann vberein stimmet/ was der heilige Apostel 1.1. Thess. 4.
v.
15. 16. 17.

Thess. 4. v. 15. 16. 17. geschrieben/ do er also spricht: Das
sagen wir euch/ als ein Wort des Herrn/ daß wir/ die
wir leben vnd vberbleiben in der Zukunfft des Herrn/
werden denen nicht vorkommen/ die da schlaffen. Denn er
selbst der Herr wird mit einem Feldgeschrey/ vnd Stim-
me des Ertzengels/ vnd mit der Posannen Gottes hernieder
kommen vom Himmel/ vnd die Todten in Christo werden
aufferstehen zu erst/ darnach wir/ die wir leben vnd vberblei-
ben/ werden zugleich mit denselben hingezuckt werden in
den Wolcken/ dem Herrn entgegen in der Lufft. Jn
welcher entgegen Zuckung/ wie hie stehet/ Wir werden
verwandelt werden.
Vnd also erklärt sich der Apostel
selber/ bestetigt auch/ durch solche seine Erklärung vnsere
Lection: Die wir dannenher billich/ wider andere lectio-Hieron in
Epist. ad
Miner &
Alexand
August. in
quaest. ad
Dulcit.
quaest.
3.

nes, so auch von den alten Kirchenlehrern hie annotirt sind/
behalten.

Es ist aber in beyden diesen gleichstimmenden Texten
der Artickel vnsers Christlichen Glaubens gegründet vnd
erkläret/ darinnen wir bekennen vnnd sagen/ das JEsus
Christus kommen werde die Lebendigen vnd die Todten zu-
richten. Er werde nemlich nicht allein solche Lebendige zu-
richten haben/ die den Seelen nach leben/ ob sie gleich den
Leiben nach gestorben sind: Auch nicht allein solche Tod-
ten/ die zugleich nach Seel vnd Leib todt sind: Dermassen/

das
C

Chriſtliche Leichpredigt.
lauten: Den Menſchen iſt geſetzt ein mal zu ſterben/ dar-
nach aber das Gericht. Denn es muß jetzt geſtorben/ oder
am Ende der Welt/ an ſtatt des Todes verwandelt ſeyn/ da
wird nicht anders auß:

Das iſt nun der eigentliche Verſtand dieſer Wort/ mit
welchen dann vberein ſtimmet/ was der heilige Apoſtel 1.1. Theſſ. 4.
v.
15. 16. 17.

Theſſ. 4. v. 15. 16. 17. geſchrieben/ do er alſo ſpricht: Das
ſagen wir euch/ als ein Wort des Herrn/ daß wir/ die
wir leben vnd vberbleiben in der Zukunfft des Herrn/
werden denen nicht vorkommen/ die da ſchlaffen. Denn er
ſelbſt der Herr wird mit einem Feldgeſchrey/ vnd Stim-
me des Ertzengels/ vnd mit der Poſannen Gottes hernieder
kommen vom Himmel/ vnd die Todten in Chriſto werden
aufferſtehen zu erſt/ darnach wir/ die wir leben vnd vberblei-
ben/ werden zugleich mit denſelben hingezuckt werden in
den Wolcken/ dem Herrn entgegen in der Lufft. Jn
welcher entgegen Zuckung/ wie hie ſtehet/ Wir werden
verwandelt werden.
Vnd alſo erklaͤrt ſich der Apoſtel
ſelber/ beſtetigt auch/ durch ſolche ſeine Erklaͤrung vnſere
Lection: Die wir dannenher billich/ wider andere lectio-Hieron in
Epiſt. ad
Miner &
Alexand
Auguſt. in
quæſt. ad
Dulcit.
quæſt.
3.

nes, ſo auch von den alten Kirchenlehrern hie annotirt ſind/
behalten.

Es iſt aber in beyden dieſen gleichſtimmenden Texten
der Artickel vnſers Chriſtlichen Glaubens gegruͤndet vnd
erklaͤret/ darinnen wir bekennen vnnd ſagen/ das JEſus
Chriſtus kommen werde die Lebendigen vnd die Todten zu-
richten. Er werde nemlich nicht allein ſolche Lebendige zu-
richten haben/ die den Seelen nach leben/ ob ſie gleich den
Leiben nach geſtorben ſind: Auch nicht allein ſolche Tod-
ten/ die zugleich nach Seel vnd Leib todt ſind: Dermaſſen/

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[17/0017] Chriſtliche Leichpredigt. lauten: Den Menſchen iſt geſetzt ein mal zu ſterben/ dar- nach aber das Gericht. Denn es muß jetzt geſtorben/ oder am Ende der Welt/ an ſtatt des Todes verwandelt ſeyn/ da wird nicht anders auß: Das iſt nun der eigentliche Verſtand dieſer Wort/ mit welchen dann vberein ſtimmet/ was der heilige Apoſtel 1. Theſſ. 4. v. 15. 16. 17. geſchrieben/ do er alſo ſpricht: Das ſagen wir euch/ als ein Wort des Herrn/ daß wir/ die wir leben vnd vberbleiben in der Zukunfft des Herrn/ werden denen nicht vorkommen/ die da ſchlaffen. Denn er ſelbſt der Herr wird mit einem Feldgeſchrey/ vnd Stim- me des Ertzengels/ vnd mit der Poſannen Gottes hernieder kommen vom Himmel/ vnd die Todten in Chriſto werden aufferſtehen zu erſt/ darnach wir/ die wir leben vnd vberblei- ben/ werden zugleich mit denſelben hingezuckt werden in den Wolcken/ dem Herrn entgegen in der Lufft. Jn welcher entgegen Zuckung/ wie hie ſtehet/ Wir werden verwandelt werden. Vnd alſo erklaͤrt ſich der Apoſtel ſelber/ beſtetigt auch/ durch ſolche ſeine Erklaͤrung vnſere Lection: Die wir dannenher billich/ wider andere lectio- nes, ſo auch von den alten Kirchenlehrern hie annotirt ſind/ behalten. 1. Theſſ. 4. v. 15. 16. 17. Hieron in Epiſt. ad Miner & Alexand Auguſt. in quæſt. ad Dulcit. quæſt. 3. Es iſt aber in beyden dieſen gleichſtimmenden Texten der Artickel vnſers Chriſtlichen Glaubens gegruͤndet vnd erklaͤret/ darinnen wir bekennen vnnd ſagen/ das JEſus Chriſtus kommen werde die Lebendigen vnd die Todten zu- richten. Er werde nemlich nicht allein ſolche Lebendige zu- richten haben/ die den Seelen nach leben/ ob ſie gleich den Leiben nach geſtorben ſind: Auch nicht allein ſolche Tod- ten/ die zugleich nach Seel vnd Leib todt ſind: Dermaſſen/ das C

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Zitationshilfe: Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523539/17>, abgerufen am 28.03.2024.