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Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617.

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Christliche Leichpredigt.
Gen. 2. v. 17.v. 17. Von dem Baum des Erkentnis gutes vnd böses soltu
nicht essen/ denn welches Tages du darvon jssest/ wirstu
des Todes sterben. Vnd aber hernach von sonderlich dem
grossen Gesetze/ oder den zehen Geboten: Daran sonder-
lich diese ernste Dräwung Gottes gehenget ist: Verflucht
sey/ wer nicht alle Wort dieses Gesetzes erfüllet/ daß er dar-
Deuter. 27.
v
26.
nach thu/ Deut. 27. v. 26. Denn wo das Gesetz nicht ist/ da
Rom. 4.
v.
15.
ist auch keine Vbertrettung/ Rom. 4. v. 15. Sintemal
durchs Gesetz nur Erkentnis der Sünden kömpt/ Rom. 3.
Rom. 3. v.
20.
v. 20. Auff welches schlag denn der Apostel auch Rom. 7.
Rom. 7. v. 7.v. 7. sagt: Die Sünde erkandte ich nicht/ ohne durchs Ge-
setz/ denn ich wuste nichts von der Lust/ wo das Gesetz nicht
hette gesagt: Laß dich nicht gelüsten. Sintemal auch die
Sünde am Gebot Vrsach nimpt/ vnd allerley Lüste in vns
Rom. 7. v. 8.erreget/ ibid. v. 8. Dannenher auch der Poet sagt:

Nitimur in vetitum semper cupimus neg ata.

Hieraus nun haben wir zu mercken/ für eins/ wo der
Todt herrühre: Er sey nemlich nichts von Gott erschaffe-
nes: er sey aber durch die Sünde/ vnd also durchs Teuffels
Neid/ der dem Menschen das Leben mißgönnet hat/ vnnd
jhn in die Sünde gestürtzt/ in die Welt kommen/ wie ge-
Sap. 1. v.
13. 14.
schrieben stehet Sap. 1. v. 13. 14. Gott hat den Todt nicht ge-
macht/ vnd hat nicht Lust am Verderben der Lebendigen/
Sap. 2. v. 23.sondern hat es alles geschaffen das es im Wesen seyn solte/
Rom. 6.
v.
23.
Sap. 2. v. 23. Gott hat den Menschen geschaffen zum ewi-
gen Leben. Rom. 6. v. 23. Der Todt ist der Sünden Sold.
Sap. 2. v.
24. 25.
Vnd abermal Sap. 2. v. 24. 25. Durch des Teuffels Neid
ist die Sünde in die Welt kommen/ vnnd die seines Theils
sind helffen auch darzu.

Dieses

Chriſtliche Leichpredigt.
Gen. 2. v. 17.v. 17. Von dem Baum des Erkentnis gutes vnd boͤſes ſoltu
nicht eſſen/ denn welches Tages du darvon jſſeſt/ wirſtu
des Todes ſterben. Vnd aber hernach von ſonderlich dem
groſſen Geſetze/ oder den zehen Geboten: Daran ſonder-
lich dieſe ernſte Draͤwung Gottes gehenget iſt: Verflucht
ſey/ wer nicht alle Wort dieſes Geſetzes erfuͤllet/ daß er dar-
Deuter. 27.
v
26.
nach thu/ Deut. 27. v. 26. Denn wo das Geſetz nicht iſt/ da
Rom. 4.
v.
15.
iſt auch keine Vbertrettung/ Rom. 4. v. 15. Sintemal
durchs Geſetz nur Erkentnis der Suͤnden koͤmpt/ Rom. 3.
Rom. 3. v.
20.
v. 20. Auff welches ſchlag denn der Apoſtel auch Rom. 7.
Rom. 7. v. 7.v. 7. ſagt: Die Suͤnde erkandte ich nicht/ ohne durchs Ge-
ſetz/ denn ich wuſte nichts von der Luſt/ wo das Geſetz nicht
hette geſagt: Laß dich nicht geluͤſten. Sintemal auch die
Suͤnde am Gebot Vrſach nimpt/ vnd allerley Luͤſte in vns
Rom. 7. v. 8.erreget/ ibid. v. 8. Dannenher auch der Poet ſagt:

Nitimur in vetitum ſemper cupimusꝙ́ neg ata.

Hieraus nun haben wir zu mercken/ fuͤr eins/ wo der
Todt herruͤhre: Er ſey nemlich nichts von Gott erſchaffe-
nes: er ſey aber durch die Suͤnde/ vnd alſo durchs Teuffels
Neid/ der dem Menſchen das Leben mißgoͤnnet hat/ vnnd
jhn in die Suͤnde geſtuͤrtzt/ in die Welt kommen/ wie ge-
Sap. 1. v.
13. 14.
ſchrieben ſtehet Sap. 1. v. 13. 14. Gott hat den Todt nicht ge-
macht/ vnd hat nicht Luſt am Verderben der Lebendigen/
Sap. 2. v. 23.ſondern hat es alles geſchaffen das es im Weſen ſeyn ſolte/
Rom. 6.
v.
23.
Sap. 2. v. 23. Gott hat den Menſchen geſchaffen zum ewi-
gen Leben. Rom. 6. v. 23. Der Todt iſt der Suͤnden Sold.
Sap. 2. v.
24. 25.
Vnd abermal Sap. 2. v. 24. 25. Durch des Teuffels Neid
iſt die Suͤnde in die Welt kommen/ vnnd die ſeines Theils
ſind helffen auch darzu.

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[40[38]/0038] Chriſtliche Leichpredigt. v. 17. Von dem Baum des Erkentnis gutes vnd boͤſes ſoltu nicht eſſen/ denn welches Tages du darvon jſſeſt/ wirſtu des Todes ſterben. Vnd aber hernach von ſonderlich dem groſſen Geſetze/ oder den zehen Geboten: Daran ſonder- lich dieſe ernſte Draͤwung Gottes gehenget iſt: Verflucht ſey/ wer nicht alle Wort dieſes Geſetzes erfuͤllet/ daß er dar- nach thu/ Deut. 27. v. 26. Denn wo das Geſetz nicht iſt/ da iſt auch keine Vbertrettung/ Rom. 4. v. 15. Sintemal durchs Geſetz nur Erkentnis der Suͤnden koͤmpt/ Rom. 3. v. 20. Auff welches ſchlag denn der Apoſtel auch Rom. 7. v. 7. ſagt: Die Suͤnde erkandte ich nicht/ ohne durchs Ge- ſetz/ denn ich wuſte nichts von der Luſt/ wo das Geſetz nicht hette geſagt: Laß dich nicht geluͤſten. Sintemal auch die Suͤnde am Gebot Vrſach nimpt/ vnd allerley Luͤſte in vns erreget/ ibid. v. 8. Dannenher auch der Poet ſagt: Gen. 2. v. 17. Deuter. 27. v 26. Rom. 4. v. 15. Rom. 3. v. 20. Rom. 7. v. 7. Rom. 7. v. 8. Nitimur in vetitum ſemper cupimusꝙ́ neg ata. Hieraus nun haben wir zu mercken/ fuͤr eins/ wo der Todt herruͤhre: Er ſey nemlich nichts von Gott erſchaffe- nes: er ſey aber durch die Suͤnde/ vnd alſo durchs Teuffels Neid/ der dem Menſchen das Leben mißgoͤnnet hat/ vnnd jhn in die Suͤnde geſtuͤrtzt/ in die Welt kommen/ wie ge- ſchrieben ſtehet Sap. 1. v. 13. 14. Gott hat den Todt nicht ge- macht/ vnd hat nicht Luſt am Verderben der Lebendigen/ ſondern hat es alles geſchaffen das es im Weſen ſeyn ſolte/ Sap. 2. v. 23. Gott hat den Menſchen geſchaffen zum ewi- gen Leben. Rom. 6. v. 23. Der Todt iſt der Suͤnden Sold. Vnd abermal Sap. 2. v. 24. 25. Durch des Teuffels Neid iſt die Suͤnde in die Welt kommen/ vnnd die ſeines Theils ſind helffen auch darzu. Sap. 1. v. 13. 14. Sap. 2. v. 23. Rom. 6. v. 23. Sap. 2. v. 24. 25. Dieſes

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Zitationshilfe: Hofstetter, Johannes: Oi nekroi eg[o]rtesuntoi aphtarsi [gr.]. Jena, 1617, S. 40[38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523539/38>, abgerufen am 29.03.2024.