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Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617.

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Bester Weiberschmuck.
Concilio zu Jerusalem: Wir gläuben durch die Gna-Act. 15. 16.
de des HErren Jesu Christi selig zu werden/ gleicher
weise wie auch vnser Väter. Vnd eben dieses Glau-
bens Bekändnüß hat Petrus für dem Raht zu Jerusalem
gethan/ nemlich/ Es ist in keinem andern Heyl/ ist auch
kein ander Name den Menschen gegeben/ darinnen
wir sollen selig werden/ etc.

Vnd da Paulus von seinem Wirt in der Stadt Phi-
lippen gefragt wurde/ mit diesen Worten: Was soll ich
thun/ daß ich selig werde/ gab Er jhme zur Antwort:
Gläube an den HErren JEsum/ so wirstu vnnd dein
Hauß selig.

Vnd das ist die Seligkeit/ das ist/ vns zugerechne-
te Gerechtigkeit die Paulus fast in allen seinen Episteln/Rom. 3, 4.
sonderlich aber in der Epistel an die Römer vnd Galater mitGal. 1, 3.
vnwidertreiblichen Argumenten vnd Gründen dargethan
vnd bewiesen hat/ nemlich/ daß wir nicht durch deß Gesetzes
Werck/ die wir thun oder gethan haben (Tit. 3.) sondernTit. 3.
allein durch den Glauben an JEsum Christum ge-
recht vnd selig werden.

Deßwegen er diese Heupt Lehre vnd Schlußrede zun
Röm: am 3. Cap. mit diesen Worten setzet: Wir haltenRom. 3.
(logizometha, collectis certis rationibus & argumentis
statuimus.
) daß der Mensch Gerecht vnd Selig wer-
de/ Allein/ durch den Glauben/ ohne des Gesetzes
Werck/ etc. Vnd ob zwart das Wörtlin/ ALLEJN/
nicht außdrücklich inn der Original Sprach zu finden ist/
deßwegen der Gottlose Jesuit Johannes Decumanus,Joh. Decu-
manus con
tra Polyc:
Leiserum
Prag: Con:
1. pag.
29.

wieder Herrn D. Luthern grewlich donnert/ vnnd solches
Wörtleins Zusatz nennet einen Lutherischen/ vermessenen/

Gotts-
C

Beſter Weiberſchmuck.
Concilio zu Jeruſalem: Wir glaͤuben durch die Gna-Act. 15. 16.
de des HErren Jeſu Chriſti ſelig zu werden/ gleicher
weiſe wie auch vnſer Vaͤter. Vnd eben dieſes Glau-
bens Bekaͤndnuͤß hat Petrus fuͤr dem Raht zu Jeruſalem
gethan/ nemlich/ Es iſt in keinem andern Heyl/ iſt auch
kein ander Name den Menſchen gegeben/ darinnen
wir ſollen ſelig werden/ etc.

Vnd da Paulus von ſeinem Wirt in der Stadt Phi-
lippen gefragt wurde/ mit dieſen Worten: Was ſoll ich
thun/ daß ich ſelig werde/ gab Er jhme zur Antwort:
Glaͤube an den HErren JEſum/ ſo wirſtu vnnd dein
Hauß ſelig.

Vnd das iſt die Seligkeit/ das iſt/ vns zugerechne-
te Gerechtigkeit die Paulus faſt in allen ſeinen Epiſteln/Rom. 3, 4.
ſonderlich aber in der Epiſtel an die Roͤmer vnd Galater mitGal. 1, 3.
vnwidertreiblichen Argumenten vnd Gruͤnden dargethan
vnd bewieſen hat/ nemlich/ daß wir nicht durch deß Geſetzes
Werck/ die wir thun oder gethan haben (Tit. 3.) ſondernTit. 3.
allein durch den Glauben an JEſum Chriſtum ge-
recht vnd ſelig werden.

Deßwegen er dieſe Heupt Lehre vnd Schlußrede zun
Roͤm: am 3. Cap. mit dieſen Worten ſetzet: Wir haltenRom. 3.
(λογιζόμεϑα, collectis certis rationibus & argumentis
ſtatuimus.
) daß der Menſch Gerecht vnd Selig wer-
de/ Allein/ durch den Glauben/ ohne des Geſetzes
Werck/ etc. Vnd ob zwart das Woͤrtlin/ ALLEJN/
nicht außdruͤcklich inn der Original Sprach zu finden iſt/
deßwegen der Gottloſe Jeſuit Johannes Decumanus,Joh. Decu-
manus con
tra Polyc:
Leiſerum
Prag: Con:
1. pag.
29.

wieder Herꝛn D. Luthern grewlich donnert/ vnnd ſolches
Woͤrtleins Zuſatz nennet einen Lutheriſchen/ vermeſſenen/

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C
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[15/0017] Beſter Weiberſchmuck. Concilio zu Jeruſalem: Wir glaͤuben durch die Gna- de des HErren Jeſu Chriſti ſelig zu werden/ gleicher weiſe wie auch vnſer Vaͤter. Vnd eben dieſes Glau- bens Bekaͤndnuͤß hat Petrus fuͤr dem Raht zu Jeruſalem gethan/ nemlich/ Es iſt in keinem andern Heyl/ iſt auch kein ander Name den Menſchen gegeben/ darinnen wir ſollen ſelig werden/ etc. Act. 15. 16. Vnd da Paulus von ſeinem Wirt in der Stadt Phi- lippen gefragt wurde/ mit dieſen Worten: Was ſoll ich thun/ daß ich ſelig werde/ gab Er jhme zur Antwort: Glaͤube an den HErren JEſum/ ſo wirſtu vnnd dein Hauß ſelig. Vnd das iſt die Seligkeit/ das iſt/ vns zugerechne- te Gerechtigkeit die Paulus faſt in allen ſeinen Epiſteln/ ſonderlich aber in der Epiſtel an die Roͤmer vnd Galater mit vnwidertreiblichen Argumenten vnd Gruͤnden dargethan vnd bewieſen hat/ nemlich/ daß wir nicht durch deß Geſetzes Werck/ die wir thun oder gethan haben (Tit. 3.) ſondern allein durch den Glauben an JEſum Chriſtum ge- recht vnd ſelig werden. Rom. 3, 4. Gal. 1, 3. Tit. 3. Deßwegen er dieſe Heupt Lehre vnd Schlußrede zun Roͤm: am 3. Cap. mit dieſen Worten ſetzet: Wir halten (λογιζόμεϑα, collectis certis rationibus & argumentis ſtatuimus.) daß der Menſch Gerecht vnd Selig wer- de/ Allein/ durch den Glauben/ ohne des Geſetzes Werck/ etc. Vnd ob zwart das Woͤrtlin/ ALLEJN/ nicht außdruͤcklich inn der Original Sprach zu finden iſt/ deßwegen der Gottloſe Jeſuit Johannes Decumanus, wieder Herꝛn D. Luthern grewlich donnert/ vnnd ſolches Woͤrtleins Zuſatz nennet einen Lutheriſchen/ vermeſſenen/ Gotts- Rom. 3. Joh. Decu- manus con tra Polyc: Leiſerum Prag: Con: 1. pag. 29. C

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Zitationshilfe: Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523541/17>, abgerufen am 19.04.2024.