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Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609.

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hende Arbeit/ etc. Von vnterhaltung aber des Lehr vnd
WehrStandes findet man 1. Corinth. vnd Rom. 13. wei-
tern bericht.

Darnach können auch solche Centner ver-
standen werden von den Gaben/ die da zu verrichtung eines
jedern Standes nutz vnd nötig sein/ denselben Christlich vnd
Gottselig/ ehrlich/ nutzlich/ vnd wol zuführen. Soll ein Leh-
rer in der Kirchen mit nutz vnd frucht Predigen/ so bedarff Er
einen Centner darzu/ das er (1. Timoth. 3) Lehrhafftig sey/
Das ein Weltlicher Regent im Lande oder in der Stadt wol
regiere/ Das die Haußhaltung wol geführet werde/ das sind
alles Centner/ die der Herr seinen Knechten außtheilet/
Joan. 15. Jch habe euch erwehlet vnd gesetzt/ das
jhr hingehet vnd frucht bringet/ vnd ewre frucht
bleibe. Psal. 127. Wo der HERR nicht das Hauß
bawet/ etc.

Es können auch die Centner wol verstanden
werden von den dreyerley Bonis oder Güttern/ Als da erst-
lich sind Bona Animi, die Gütter des Gemüths/ als Weiß-
heit/ Verstand/ Geschickligkeit. Darnach Bona Corporis,
die Güter des Leibs/ das einer schön/ starck/ gesund von leibe
ist. Vnd endlich Bona Fortunae, die Güter des Glücks/ das
einer reich/ ansehenlich/ mächtig ist/ vnd dergleichen. Aber
wir haben so viel zeit nicht/ das wir jetzt davon weiter reden
köndten.

Durch die vngleiche Zahl der Centner/ da
einem fünff/ dem andern zween/ dem dritten nur einer gege-
ben wird/ wird bedeutet die vngleicheit der Stände vnd Em-
pter/ wie auch der Gaben/ so zu solchen ämptern gehören/
derer denn einem mehr als dem andern nach des Herrn
gefallen zugetheilet vnd gegeben werden 1. Cor. 12.

Wil

hende Arbeit/ etc. Von vnterhaltung aber des Lehr vnd
WehrStandes findet man 1. Corinth. vnd Rom. 13. wei-
tern bericht.

Darnach koͤnnen auch ſolche Centner ver-
ſtanden werden von den Gaben/ die da zu verrichtung eines
jedern Standes nutz vnd noͤtig ſein/ denſelben Chriſtlich vnd
Gottſelig/ ehrlich/ nutzlich/ vnd wol zufuͤhren. Soll ein Leh-
rer in der Kirchen mit nutz vnd frucht Predigen/ ſo bedarff Er
einen Centner darzu/ das er (1. Timoth. 3) Lehrhafftig ſey/
Das ein Weltlicher Regent im Lande oder in der Stadt wol
regiere/ Das die Haußhaltung wol gefuͤhret werde/ das ſind
alles Centner/ die der Herr ſeinen Knechten außtheilet/
Joan. 15. Jch habe euch erwehlet vnd geſetzt/ das
jhr hingehet vnd frucht bringet/ vnd ewre frucht
bleibe. Pſal. 127. Wo der HERR nicht das Hauß
bawet/ etc.

Es koͤnnen auch die Centner wol verſtanden
werden von den dreyerley Bonis oder Guͤttern/ Als da erſt-
lich ſind Bona Animi, die Guͤtter des Gemuͤths/ als Weiß-
heit/ Verſtand/ Geſchickligkeit. Darnach Bona Corporis,
die Guͤter des Leibs/ das einer ſchoͤn/ ſtarck/ geſund von leibe
iſt. Vnd endlich Bona Fortunæ, die Guͤter des Gluͤcks/ das
einer reich/ anſehenlich/ maͤchtig iſt/ vnd dergleichen. Aber
wir haben ſo viel zeit nicht/ das wir jetzt davon weiter reden
koͤndten.

Durch die vngleiche Zahl der Centner/ da
einem fuͤnff/ dem andern zween/ dem dritten nur einer gege-
ben wird/ wird bedeutet die vngleicheit der Staͤnde vnd Em-
pter/ wie auch der Gaben/ ſo zu ſolchen aͤmptern gehoͤren/
derer denn einem mehr als dem andern nach des Herrn
gefallen zugetheilet vnd gegeben werden 1. Cor. 12.

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Zitationshilfe: Trisner, Martin: Leichpredigt Auß dem 25. Capitel S. Matthaei. Thorn, 1609, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523595/12>, abgerufen am 25.04.2024.