Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Braun, Hartmann: Christlicher Leich Sermon. Gießen, 1618.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

der Welt Ende/ wie auch Matthaei am 13. da der HErr
Christus ein Gleichnuß gibt von dem Vnkraut/ das der
Feind vnter den Weitzen geseet hat/ welches der Haußherr
mit wachsen lesset/ biß zur Ernde/ vnnd legt das Gleichnuß
selber darnach auß/ deß Menschen Sohn ists/ der da guten
Samen seet/ der Acker ist die Welt/ der gute Same sind die
Kinder deß Reichs/ das Vnkraut sind die Kinder der Boß-
heit/ der Feind der sie seet/ ist der Teuffel. Die Ernde ist das
Ende der Welt/ die Schnitter sind die Engel. Gleich wie
man nun das Vnkraut außgetet/ vnd mit [verlorenes Material - 2 Zeichen fehlen]wer verbrennet/
so wirds auch am Ende dieser Welt gehen. Deß Menschen
Sohn wird seine Engel senden/ vnd sie werden samlen auß
seinem Reich alle Ergernusse/ vnd die da vnrecht thun/ vnd
werden sie in den Feweroffen werffen/ da wird sein heulen
vnd zeenklappen/ denn werden die Gerechten leuchten/ wie
die Sonne in jhres Vatters Reich.

Johannes der Teuffer gibt Christo dem Richter eine
scharpffe Axt in die Hand/ damit er die vnfruchtbaren Bäu-
me vmbhawen/ vnd eine Worffschauffel/ mit welcher er
seine Tenne fegen wird/ vnd den Weitzen in seine Schewern
samlen/ aber die Sprew mit ewigem Fewer verbrennen/
Matthaei 3. v. 10. vnd 12.

Nun dieser grossen Ernde vnd Jüngsten Tages frew-
en vnd trösten sich die Frommen vnd Gottoförchtigen/ die-
weil als denn sein wird dies liberationis, der Tag der Erlösung/
Lucae 21. da die Gleubigen gentzlichen vnnd volkomlichen
werden erlöset werden auß aller Noth/ darumb sie bitten/
Psalm. 25. Matth. 6. Luc. 11. dies congregationis, der Tag
der Versamblung/ da der HErr der Ernde/ Christus Jesus
zu seinen Schnittern/ den H. Engeln sprechen wird/ als ge-
schrieben stehet im 50. Psalm. v. 5. Congregate mihi sanctos

meos,

B 3

der Welt Ende/ wie auch Matthæi am 13. da der HErꝛ
Chriſtus ein Gleichnuß gibt von dem Vnkraut/ das der
Feind vnter den Weitzen geſeet hat/ welches der Haußherꝛ
mit wachſen leſſet/ biß zur Ernde/ vnnd legt das Gleichnuß
ſelber darnach auß/ deß Menſchen Sohn iſts/ der da guten
Samen ſeet/ der Acker iſt die Welt/ der gute Same ſind die
Kinder deß Reichs/ das Vnkraut ſind die Kinder der Boß-
heit/ der Feind der ſie ſeet/ iſt der Teuffel. Die Ernde iſt das
Ende der Welt/ die Schnitter ſind die Engel. Gleich wie
man nun das Vnkraut außgetet/ vñ mit [verlorenes Material – 2 Zeichen fehlen]wer verbrennet/
ſo wirds auch am Ende dieſer Welt gehen. Deß Menſchen
Sohn wird ſeine Engel ſenden/ vnd ſie werden ſamlen auß
ſeinem Reich alle Ergernuſſe/ vnd die da vnrecht thun/ vnd
werden ſie in den Feweroffen werffen/ da wird ſein heulen
vnd zeenklappen/ denn werden die Gerechten leuchten/ wie
die Sonne in jhres Vatters Reich.

Johannes der Teuffer gibt Chriſto dem Richter eine
ſcharpffe Axt in die Hand/ damit er die vnfruchtbaren Baͤu-
me vmbhawen/ vnd eine Worffſchauffel/ mit welcher er
ſeine Tenne fegen wird/ vnd den Weitzen in ſeine Schewern
ſamlen/ aber die Sprew mit ewigem Fewer verbrennen/
Matthæi 3. v. 10. vnd 12.

Nun dieſer groſſen Ernde vnd Juͤngſten Tages frew-
en vnd troͤſten ſich die Frommen vnd Gottofoͤrchtigen/ die-
weil als deñ ſein wird dies liberationis, der Tag der Erloͤſung/
Lucæ 21. da die Gleubigen gentzlichen vnnd volkomlichen
werden erloͤſet werden auß aller Noth/ darumb ſie bitten/
Pſalm. 25. Matth. 6. Luc. 11. dies congregationis, der Tag
der Verſamblung/ da der HErꝛ der Ernde/ Chriſtus Jeſus
zu ſeinen Schnittern/ den H. Engeln ſprechen wird/ als ge-
ſchrieben ſtehet im 50. Pſalm. v. 5. Congregate mihi ſanctos

meos,

B 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0013" n="[13]"/>
der Welt Ende/ wie auch Matth<hi rendition="#aq">æ</hi>i am 13. da der HEr&#xA75B;<lb/>
Chri&#x017F;tus ein Gleichnuß gibt von dem Vnkraut/ das der<lb/>
Feind vnter den Weitzen ge&#x017F;eet hat/ welches der Haußher&#xA75B;<lb/>
mit wach&#x017F;en le&#x017F;&#x017F;et/ biß zur Ernde/ vnnd legt das Gleichnuß<lb/>
&#x017F;elber darnach auß/ deß Men&#x017F;chen Sohn i&#x017F;ts/ der da guten<lb/>
Samen &#x017F;eet/ der Acker i&#x017F;t die Welt/ der gute Same &#x017F;ind die<lb/>
Kinder deß Reichs/ das Vnkraut &#x017F;ind die Kinder der Boß-<lb/>
heit/ der Feind der &#x017F;ie &#x017F;eet/ i&#x017F;t der Teuffel. Die Ernde i&#x017F;t das<lb/>
Ende der Welt/ die Schnitter &#x017F;ind die Engel. Gleich wie<lb/>
man nun das Vnkraut außgetet/ vn&#x0303; mit <gap reason="lost" unit="chars" quantity="2"/>wer verbrennet/<lb/>
&#x017F;o wirds auch am Ende die&#x017F;er Welt gehen. Deß Men&#x017F;chen<lb/>
Sohn wird &#x017F;eine Engel &#x017F;enden/ vnd &#x017F;ie werden &#x017F;amlen auß<lb/>
&#x017F;einem Reich alle Ergernu&#x017F;&#x017F;e/ vnd die da vnrecht thun/ vnd<lb/>
werden &#x017F;ie in den Feweroffen werffen/ da wird &#x017F;ein heulen<lb/>
vnd zeenklappen/ denn werden die Gerechten leuchten/ wie<lb/>
die Sonne in jhres Vatters Reich.</p><lb/>
            <p>Johannes der Teuffer gibt Chri&#x017F;to dem Richter eine<lb/>
&#x017F;charpffe Axt in die Hand/ damit er die vnfruchtbaren Ba&#x0364;u-<lb/>
me vmbhawen/ vnd eine Worff&#x017F;chauffel/ mit welcher er<lb/>
&#x017F;eine Tenne fegen wird/ vnd den Weitzen in &#x017F;eine Schewern<lb/>
&#x017F;amlen/ aber die Sprew mit ewigem Fewer verbrennen/<lb/>
Matth<hi rendition="#aq">æ</hi>i 3. v. 10. vnd 12.</p><lb/>
            <p>Nun die&#x017F;er gro&#x017F;&#x017F;en Ernde vnd Ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tages frew-<lb/>
en vnd tro&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;ich die Frommen vnd Gottofo&#x0364;rchtigen/ die-<lb/>
weil als den&#x0303; &#x017F;ein wird <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">dies liberationis,</hi></hi> der Tag der Erlo&#x0364;&#x017F;ung/<lb/>
Luc<hi rendition="#aq">æ</hi> 21. da die Gleubigen gentzlichen vnnd volkomlichen<lb/>
werden erlo&#x0364;&#x017F;et werden auß aller Noth/ darumb &#x017F;ie bitten/<lb/>
P&#x017F;alm. 25. Matth. 6. Luc. 11. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">dies congregationis,</hi></hi> der Tag<lb/>
der Ver&#x017F;amblung/ da der HEr&#xA75B; der Ernde/ Chri&#x017F;tus Je&#x017F;us<lb/>
zu &#x017F;einen Schnittern/ den H. Engeln &#x017F;prechen wird/ als ge-<lb/>
&#x017F;chrieben &#x017F;tehet im 50. P&#x017F;alm. v. 5. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Congregate mihi &#x017F;anctos</hi></hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">B</hi> 3</hi></fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">meos,</hi></hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[13]/0013] der Welt Ende/ wie auch Matthæi am 13. da der HErꝛ Chriſtus ein Gleichnuß gibt von dem Vnkraut/ das der Feind vnter den Weitzen geſeet hat/ welches der Haußherꝛ mit wachſen leſſet/ biß zur Ernde/ vnnd legt das Gleichnuß ſelber darnach auß/ deß Menſchen Sohn iſts/ der da guten Samen ſeet/ der Acker iſt die Welt/ der gute Same ſind die Kinder deß Reichs/ das Vnkraut ſind die Kinder der Boß- heit/ der Feind der ſie ſeet/ iſt der Teuffel. Die Ernde iſt das Ende der Welt/ die Schnitter ſind die Engel. Gleich wie man nun das Vnkraut außgetet/ vñ mit __wer verbrennet/ ſo wirds auch am Ende dieſer Welt gehen. Deß Menſchen Sohn wird ſeine Engel ſenden/ vnd ſie werden ſamlen auß ſeinem Reich alle Ergernuſſe/ vnd die da vnrecht thun/ vnd werden ſie in den Feweroffen werffen/ da wird ſein heulen vnd zeenklappen/ denn werden die Gerechten leuchten/ wie die Sonne in jhres Vatters Reich. Johannes der Teuffer gibt Chriſto dem Richter eine ſcharpffe Axt in die Hand/ damit er die vnfruchtbaren Baͤu- me vmbhawen/ vnd eine Worffſchauffel/ mit welcher er ſeine Tenne fegen wird/ vnd den Weitzen in ſeine Schewern ſamlen/ aber die Sprew mit ewigem Fewer verbrennen/ Matthæi 3. v. 10. vnd 12. Nun dieſer groſſen Ernde vnd Juͤngſten Tages frew- en vnd troͤſten ſich die Frommen vnd Gottofoͤrchtigen/ die- weil als deñ ſein wird dies liberationis, der Tag der Erloͤſung/ Lucæ 21. da die Gleubigen gentzlichen vnnd volkomlichen werden erloͤſet werden auß aller Noth/ darumb ſie bitten/ Pſalm. 25. Matth. 6. Luc. 11. dies congregationis, der Tag der Verſamblung/ da der HErꝛ der Ernde/ Chriſtus Jeſus zu ſeinen Schnittern/ den H. Engeln ſprechen wird/ als ge- ſchrieben ſtehet im 50. Pſalm. v. 5. Congregate mihi ſanctos meos, B 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523615
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523615/13
Zitationshilfe:	Braun, Hartmann: Christlicher Leich Sermon. Gießen, 1618, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523615/13>, abgerufen am 23.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.