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Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

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Salomonis am dritten.

Das meinet Salomon allhie auch/ das er spricht/
Die Gerechten werden helle scheinen vnd leuchten/ vnd
grosse Klarheit haben für den Gottlosen/ welche wer-
den wie Stoppeln vnd Stroh verbrennet werden. Von
solcher klarheit vnd hellem schein der Gerechten/ saget
der Prophet Daniel am zwölfften Capitel: Die Lerer
werden leuchten wie des Himmels Glantz/ vnd die/ so
viel zur Gerechtigkeit weisen wie die Sternen jmmer
vnd ewiglich. Vnd S. Paulus in der ersten Epistel an
die Corinther am funfftzehenden Capitel sagt: Ein an-
dere Klarheit hat die Sonne/ ein andere Klarheit hat
der Mond/ eine andere Klarheit haben die Sternen/
denn ein Stern vbertrifft den andern nach der Klarheit/
Also auch die Aufferstehung der Todten.

Das aber allhie stehet/ Die Gerechten werden da-
her fahren/ Damit wird angezeiget/ agilitas & subtili-
tas,
die Behendigkeit vnd Leichtfertigkeit der Leibe der
Gerechten in jenem Leben/ das sie in einem augenblick/
werden sein können wo sie wollen/ wie der heilige vnd
alter Lerer Augustinus dauon redet: Credere dehemus,
talia corpora nos habituros, ut ubi velimus quando
voluerimus, ibi simus. Vbi volueris eris sed a Deo non
recedes.
Wir sollen gleuben/ das wir solche Leibe ha-
ben werden/ das wo wir wollen/ wenn wir wollen/ wir
sein werden. Wo du wilst/ wirstu sein/ aber von Gott
wirstu nicht weichen.

Die sünffte dignitet vnd Herrligkeit der Gerechten
wird sein:

Sie werden die Heiden richten vnd herr-
schen vber alle Völcker/ Vnd der HErr wird
ewiglich vber sie herrschen.

Diese
D 3
Salomonis am dritten.

Das meinet Salomon allhie auch/ das er ſpricht/
Die Gerechten werden helle ſcheinen vnd leuchten/ vnd
groſſe Klarheit haben fuͤr den Gottloſen/ welche wer-
den wie Stoppeln vnd Stroh verbrennet werden. Von
ſolcher klarheit vnd hellem ſchein der Gerechten/ ſaget
der Prophet Daniel am zwoͤlfften Capitel: Die Lerer
werden leuchten wie des Himmels Glantz/ vnd die/ ſo
viel zur Gerechtigkeit weiſen wie die Sternen jmmer
vnd ewiglich. Vnd S. Paulus in der erſten Epiſtel an
die Corinther am funfftzehenden Capitel ſagt: Ein an-
dere Klarheit hat die Sonne/ ein andere Klarheit hat
der Mond/ eine andere Klarheit haben die Sternen/
denn ein Stern vbertrifft den andern nach der Klarheit/
Alſo auch die Aufferſtehung der Todten.

Das aber allhie ſtehet/ Die Gerechten werden da-
her fahren/ Damit wird angezeiget/ agilitas & ſubtili-
tas,
die Behendigkeit vnd Leichtfertigkeit der Leibe der
Gerechten in jenem Leben/ das ſie in einem augenblick/
werden ſein koͤnnen wo ſie wollen/ wie der heilige vnd
alter Lerer Auguſtinus dauon redet: Credere dehemus,
talia corpora nos habituros, ut ubi velimus quando
voluerimus, ibi ſimus. Vbi volueris eris ſed à Deo non
recedes.
Wir ſollen gleuben/ das wir ſolche Leibe ha-
ben werden/ das wo wir wollen/ wenn wir wollen/ wir
ſein werden. Wo du wilſt/ wirſtu ſein/ aber von Gott
wirſtu nicht weichen.

Die ſuͤnffte dignitet vnd Herrligkeit der Gerechten
wird ſein:

Sie werden die Heiden richten vnd herr-
ſchen vber alle Voͤlcker/ Vnd der HErr wird
ewiglich vber ſie herrſchen.

Dieſe
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[[29]/0029] Salomonis am dritten. Das meinet Salomon allhie auch/ das er ſpricht/ Die Gerechten werden helle ſcheinen vnd leuchten/ vnd groſſe Klarheit haben fuͤr den Gottloſen/ welche wer- den wie Stoppeln vnd Stroh verbrennet werden. Von ſolcher klarheit vnd hellem ſchein der Gerechten/ ſaget der Prophet Daniel am zwoͤlfften Capitel: Die Lerer werden leuchten wie des Himmels Glantz/ vnd die/ ſo viel zur Gerechtigkeit weiſen wie die Sternen jmmer vnd ewiglich. Vnd S. Paulus in der erſten Epiſtel an die Corinther am funfftzehenden Capitel ſagt: Ein an- dere Klarheit hat die Sonne/ ein andere Klarheit hat der Mond/ eine andere Klarheit haben die Sternen/ denn ein Stern vbertrifft den andern nach der Klarheit/ Alſo auch die Aufferſtehung der Todten. Das aber allhie ſtehet/ Die Gerechten werden da- her fahren/ Damit wird angezeiget/ agilitas & ſubtili- tas, die Behendigkeit vnd Leichtfertigkeit der Leibe der Gerechten in jenem Leben/ das ſie in einem augenblick/ werden ſein koͤnnen wo ſie wollen/ wie der heilige vnd alter Lerer Auguſtinus dauon redet: Credere dehemus, talia corpora nos habituros, ut ubi velimus quando voluerimus, ibi ſimus. Vbi volueris eris ſed à Deo non recedes. Wir ſollen gleuben/ das wir ſolche Leibe ha- ben werden/ das wo wir wollen/ wenn wir wollen/ wir ſein werden. Wo du wilſt/ wirſtu ſein/ aber von Gott wirſtu nicht weichen. Die ſuͤnffte dignitet vnd Herrligkeit der Gerechten wird ſein: Sie werden die Heiden richten vnd herr- ſchen vber alle Voͤlcker/ Vnd der HErr wird ewiglich vber ſie herrſchen. Dieſe D 3

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Zitationshilfe: Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/29>, abgerufen am 29.03.2024.