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Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

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Salomonis/ am dritten.
eintrechtigem vnd andechtigem Hertzen vnd Munde
beten das heilige Vater vnser.

Zu dieser jetzt vorstehenden Leichpredigt wollen wir
für vns nehmen einen Text aus dem anfang des dritten
Capitels/ im Buch der Weisheit Salomonis/ vnd lau-
ten die wort desselbigen also:

ABER der Gerechten Seelen
sind in Gottes Hand/ vnd kei-
ne Qual rhüret sie an. Für den
vnuerstendigen werden sie an-
gesehen/ als stürben sie/ vnd jr Abschied
wird für eine Pein gerechnet/ vnd jre hin-
farth für ein verderben/ Aber sie sind im
Friede. Ob sie wol für den Menschen viel
leidens haben/ So sind sie doch gewisser
hoffnung/ das sie nimmermehr sterben.
Sie werdeu ein wenig gesteupet/ Aber
viel gutes wird jnen widerfahren/ Denn
Gott versuchet sie/ vnd findet sie das sie
sein werd sind. Er prüfet sie wie Gold im
Ofen/ vnd nimpt sie an wie ein volliges
Opffer. Vnd zur zeit wenn Gott drein se-

hen

Salomonis/ am dritten.
eintrechtigem vnd andechtigem Hertzen vnd Munde
beten das heilige Vater vnſer.

Zu dieſer jetzt vorſtehenden Leichpredigt wollen wir
fuͤr vns nehmen einen Text aus dem anfang des dritten
Capitels/ im Buch der Weisheit Salomonis/ vnd lau-
ten die wort deſſelbigen alſo:

ABER der Gerechten Seelen
ſind in Gottes Hand/ vnd kei-
ne Qual rhuͤret ſie an. Fuͤr den
vnuerſtendigen werden ſie an-
geſehen/ als ſtuͤrben ſie/ vnd jr Abſchied
wird fuͤr eine Pein gerechnet/ vnd jre hin-
farth fuͤr ein verderben/ Aber ſie ſind im
Friede. Ob ſie wol fuͤr den Menſchen viel
leidens haben/ So ſind ſie doch gewiſſer
hoffnung/ das ſie nimmermehr ſterben.
Sie werdeu ein wenig geſteupet/ Aber
viel gutes wird jnen widerfahren/ Denn
Gott verſuchet ſie/ vnd findet ſie das ſie
ſein werd ſind. Er pruͤfet ſie wie Gold im
Ofen/ vnd nimpt ſie an wie ein volliges
Opffer. Vnd zur zeit wenn Gott drein ſe-

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[[7]/0007] Salomonis/ am dritten. eintrechtigem vnd andechtigem Hertzen vnd Munde beten das heilige Vater vnſer. Zu dieſer jetzt vorſtehenden Leichpredigt wollen wir fuͤr vns nehmen einen Text aus dem anfang des dritten Capitels/ im Buch der Weisheit Salomonis/ vnd lau- ten die wort deſſelbigen alſo: ABER der Gerechten Seelen ſind in Gottes Hand/ vnd kei- ne Qual rhuͤret ſie an. Fuͤr den vnuerſtendigen werden ſie an- geſehen/ als ſtuͤrben ſie/ vnd jr Abſchied wird fuͤr eine Pein gerechnet/ vnd jre hin- farth fuͤr ein verderben/ Aber ſie ſind im Friede. Ob ſie wol fuͤr den Menſchen viel leidens haben/ So ſind ſie doch gewiſſer hoffnung/ das ſie nimmermehr ſterben. Sie werdeu ein wenig geſteupet/ Aber viel gutes wird jnen widerfahren/ Denn Gott verſuchet ſie/ vnd findet ſie das ſie ſein werd ſind. Er pruͤfet ſie wie Gold im Ofen/ vnd nimpt ſie an wie ein volliges Opffer. Vnd zur zeit wenn Gott drein ſe- hen

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Zitationshilfe: Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/7>, abgerufen am 28.03.2024.