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Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1617.

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Sein Vater ist gewesen der Ehrbare vorsichtige Gre-
gorius Sebaldus
Mitbürger vnd Schmiedt daselbst.
Nach deme nun dieser vnser in Gott ruhender Herr/ in
seiner Kindheit vnd Jugend von seinen Eltern trewlich
vnnd Christlich gezogen worden/ hat er sonderlich lust
zur Schulen gehabt/ vnd demnach er daheim einen zim-
lichen anfang zum Studiren gemacht: Hat er zeitlich
darauff gedacht/ wie er weiter kommen möchte. Jst de-
rowegen ausgewandert vnnd inn etlichen fürnehmen
Schulen: Als sonderlich zu Cüstrin inn der Marck/ zu
Königsberg/ in Preussen/ vnd zum Hoff in Vogtlandt
seine Studia so weit continuiret, biß er wieder nach et-
lichen Jahren an heim gelanget/ vnnd von dannen auff
die Vniversitet nach Franckfurt sich begeben/ da er
denn die Studia Academica fleissig geübet/ so lang
vnnd weit sich seine geringe sumptus erstrecket. Von
Franckfurt ist er nach Breßlaw kommen/ vnd daselbst
bey S. Elisabeth Kyrchen ins Chor befördert worden/
auch bey S. Hyeronymus im Predigen sich gebrauchen
lassen. Wann er dann dahero wegen seines fleisses/ gut-
ten verhaltens/ sonderlich aber seines Ehrbaren vnnd
sitsamen wandels halben/ vielen Ehrlichen vornehmen
leuten/ sonderlich aber den Herren der Ehrwürdigen
Priesterschafft lieb vnd angenehmb worden/ das sie je-
derzeit auff sein bestes vnnd annemliche fürderung be-
dacht gewesen. Derowegen als ohn gefehr anno 1590.
zur Olaw das Cantorat sich erledigt/ haben jhne für
andern/ fürnehme Patroni zue Breßlaw/ darzue nach
der Olaw angegeben vnd commendiret. Jn ansehung
derselben ist er so bald von einem Ehrbaren Raht vnnd
Gemeine zue einem Cantore vnnd Schuldiener ange-

nommen
E iij

Sein Vater iſt geweſen der Ehrbare vorſichtige Gre-
gorius Sebaldus
Mitbuͤrger vnd Schmiedt daſelbſt.
Nach deme nun dieſer vnſer in Gott ruhender Herr/ in
ſeiner Kindheit vnd Jugend von ſeinen Eltern trewlich
vnnd Chriſtlich gezogen worden/ hat er ſonderlich luſt
zur Schulen gehabt/ vnd demnach er daheim einen zim-
lichen anfang zum Studiren gemacht: Hat er zeitlich
darauff gedacht/ wie er weiter kommen moͤchte. Jſt de-
rowegen ausgewandert vnnd inn etlichen fuͤrnehmen
Schulen: Als ſonderlich zu Cuͤſtrin inn der Marck/ zu
Koͤnigsberg/ in Preuſſen/ vnd zum Hoff in Vogtlandt
ſeine Studia ſo weit continuiret, biß er wieder nach et-
lichen Jahren an heim gelanget/ vnnd von dannen auff
die Vniverſitet nach Franckfurt ſich begeben/ da er
denn die Studia Academica fleiſſig geuͤbet/ ſo lang
vnnd weit ſich ſeine geringe ſumptus erſtrecket. Von
Franckfurt iſt er nach Breßlaw kommen/ vnd daſelbſt
bey S. Eliſabeth Kyrchen ins Chor befoͤrdert worden/
auch bey S. Hyeronymus im Predigen ſich gebrauchen
laſſen. Wann er dann dahero wegen ſeines fleiſſes/ gut-
ten verhaltens/ ſonderlich aber ſeines Ehrbaren vnnd
ſitſamen wandels halben/ vielen Ehrlichen vornehmen
leuten/ ſonderlich aber den Herren der Ehrwuͤrdigen
Prieſterſchafft lieb vnd angenehmb worden/ das ſie je-
derzeit auff ſein beſtes vnnd annemliche fuͤrderung be-
dacht geweſen. Derowegen als ohn gefehr anno 1590.
zur Olaw das Cantorat ſich erledigt/ haben jhne fuͤr
andern/ fuͤrnehme Patroni zue Breßlaw/ darzue nach
der Olaw angegeben vnd commendiret. Jn anſehung
derſelben iſt er ſo bald von einem Ehrbaren Raht vnnd
Gemeine zue einem Cantore vnnd Schuldiener ange-

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[[37]/0037] Sein Vater iſt geweſen der Ehrbare vorſichtige Gre- gorius Sebaldus Mitbuͤrger vnd Schmiedt daſelbſt. Nach deme nun dieſer vnſer in Gott ruhender Herr/ in ſeiner Kindheit vnd Jugend von ſeinen Eltern trewlich vnnd Chriſtlich gezogen worden/ hat er ſonderlich luſt zur Schulen gehabt/ vnd demnach er daheim einen zim- lichen anfang zum Studiren gemacht: Hat er zeitlich darauff gedacht/ wie er weiter kommen moͤchte. Jſt de- rowegen ausgewandert vnnd inn etlichen fuͤrnehmen Schulen: Als ſonderlich zu Cuͤſtrin inn der Marck/ zu Koͤnigsberg/ in Preuſſen/ vnd zum Hoff in Vogtlandt ſeine Studia ſo weit continuiret, biß er wieder nach et- lichen Jahren an heim gelanget/ vnnd von dannen auff die Vniverſitet nach Franckfurt ſich begeben/ da er denn die Studia Academica fleiſſig geuͤbet/ ſo lang vnnd weit ſich ſeine geringe ſumptus erſtrecket. Von Franckfurt iſt er nach Breßlaw kommen/ vnd daſelbſt bey S. Eliſabeth Kyrchen ins Chor befoͤrdert worden/ auch bey S. Hyeronymus im Predigen ſich gebrauchen laſſen. Wann er dann dahero wegen ſeines fleiſſes/ gut- ten verhaltens/ ſonderlich aber ſeines Ehrbaren vnnd ſitſamen wandels halben/ vielen Ehrlichen vornehmen leuten/ ſonderlich aber den Herren der Ehrwuͤrdigen Prieſterſchafft lieb vnd angenehmb worden/ das ſie je- derzeit auff ſein beſtes vnnd annemliche fuͤrderung be- dacht geweſen. Derowegen als ohn gefehr anno 1590. zur Olaw das Cantorat ſich erledigt/ haben jhne fuͤr andern/ fuͤrnehme Patroni zue Breßlaw/ darzue nach der Olaw angegeben vnd commendiret. Jn anſehung derſelben iſt er ſo bald von einem Ehrbaren Raht vnnd Gemeine zue einem Cantore vnnd Schuldiener ange- nommen E iij

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1617, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524965/37>, abgerufen am 29.03.2024.