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Friese, Abraham: Disce mori Paulinum. Liegnitz, 1618.

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kan/ wie der frome Keyser Fridericus auch geseufftzet/ Als
ein Seeliger sanffter Tod/ dessen sich denn gewis alle/ so der
SterbeKunst Pauli folgen/ zu trösten haben/ vnd allezeit
sagen können:

Christus vita mea est: Igitur mea mors mihi lucrum;
Vivo tibi, moriorq; tibi, Tua Mors, mihi vita est.

Leb ich/ so leb ich meinem GOTT/
Sterb ich/ so hört auff all mein Nott/
Dir Leb vnd Sterb ich JEsu Christ/
Dein Tod allein mein Leben ist.

Wie auch der Christliche Deutsche Poet Ringewalt
schöne betet:

O HErr gieb mir in Todes pein/
Ein Seuberlichs geberde:
Vnd hilff das mir das Hertze mein/
Fein sanfft gebrochen werde:
Vnd wie ein Liecht/ ohn vbriges weh/
Auff dein Vnschuldig Blutt vorgeh/
Das du vor mich vergossen.

Vnd das ist das erste praemium, so wir zugewarten/
Nemlich Sua vem & facilem resolutionem, daß ist/ Ein
Seuberliches sanfftes Seliges Ende.

II.

Darauff folget das Ander/ welches S. Paulus nach
seinem Exempel vns verheisset/ so fern wir seiner Sterbe-
kunst folgen/ Nemlich: Felicem ad Christum migrati-
onem,
Ein Selige hinfart zu vnserm HErrn JEsu Chri-
sto/ wie solches der Apostel im 18. Verß bezeuget/ Da Er
saget/ Der HErr wird mich versetzen/ in sein ewiges Reich
nicht in Campum Elysium der Heiden/ darvon sie getich-
tet/ das daselbs die allerleichteste vnd herrlichste weise zu le-

ben
F

kan/ wie der frome Keyſer Fridericus auch geſeufftzet/ Als
ein Seeliger ſanffter Tod/ deſſen ſich denn gewis alle/ ſo der
SterbeKunſt Pauli folgen/ zu troͤſten haben/ vnd allezeit
ſagen koͤnnen:

Chriſtus vita mea eſt: Igitur mea mors mihi lucrum;
Vivo tibi, moriorq̀; tibi, Tua Mors, mihi vita eſt.

Leb ich/ ſo leb ich meinem GOTT/
Sterb ich/ ſo hoͤrt auff all mein Nott/
Dir Leb vnd Sterb ich JEſu Chriſt/
Dein Tod allein mein Leben iſt.

Wie auch der Chriſtliche Deutſche Poet Ringewalt
ſchoͤne betet:

O HErr gieb mir in Todes pein/
Ein Seuberlichs geberde:
Vnd hilff das mir das Hertze mein/
Fein ſanfft gebrochen werde:
Vnd wie ein Liecht/ ohn vbriges weh/
Auff dein Vnſchuldig Blutt vorgeh/
Das du vor mich vergoſſen.

Vnd das iſt das erſte præmium, ſo wir zugewarten/
Nemlich Sua vem & facilem reſolutionem, daß iſt/ Ein
Seuberliches ſanfftes Seliges Ende.

II.

Darauff folget das Ander/ welches S. Paulus nach
ſeinem Exempel vns verheiſſet/ ſo fern wir ſeiner Sterbe-
kunſt folgen/ Nemlich: Felicem ad Chriſtum migrati-
onem,
Ein Selige hinfart zu vnſerm HErrn JEſu Chri-
ſto/ wie ſolches der Apoſtel im 18. Verß bezeuget/ Da Er
ſaget/ Der HErr wird mich verſetzen/ in ſein ewiges Reich
nicht in Campum Elyſium der Heiden/ darvon ſie getich-
tet/ das daſelbs die allerleichteſte vnd herrlichſte weiſe zu le-

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F
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[[41]/0041] kan/ wie der frome Keyſer Fridericus auch geſeufftzet/ Als ein Seeliger ſanffter Tod/ deſſen ſich denn gewis alle/ ſo der SterbeKunſt Pauli folgen/ zu troͤſten haben/ vnd allezeit ſagen koͤnnen: Chriſtus vita mea eſt: Igitur mea mors mihi lucrum; Vivo tibi, moriorq̀; tibi, Tua Mors, mihi vita eſt. Leb ich/ ſo leb ich meinem GOTT/ Sterb ich/ ſo hoͤrt auff all mein Nott/ Dir Leb vnd Sterb ich JEſu Chriſt/ Dein Tod allein mein Leben iſt. Wie auch der Chriſtliche Deutſche Poet Ringewalt ſchoͤne betet: O HErr gieb mir in Todes pein/ Ein Seuberlichs geberde: Vnd hilff das mir das Hertze mein/ Fein ſanfft gebrochen werde: Vnd wie ein Liecht/ ohn vbriges weh/ Auff dein Vnſchuldig Blutt vorgeh/ Das du vor mich vergoſſen. Vnd das iſt das erſte præmium, ſo wir zugewarten/ Nemlich Sua vem & facilem reſolutionem, daß iſt/ Ein Seuberliches ſanfftes Seliges Ende. II. Darauff folget das Ander/ welches S. Paulus nach ſeinem Exempel vns verheiſſet/ ſo fern wir ſeiner Sterbe- kunſt folgen/ Nemlich: Felicem ad Chriſtum migrati- onem, Ein Selige hinfart zu vnſerm HErrn JEſu Chri- ſto/ wie ſolches der Apoſtel im 18. Verß bezeuget/ Da Er ſaget/ Der HErr wird mich verſetzen/ in ſein ewiges Reich nicht in Campum Elyſium der Heiden/ darvon ſie getich- tet/ das daſelbs die allerleichteſte vnd herrlichſte weiſe zu le- ben F

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Zitationshilfe: Friese, Abraham: Disce mori Paulinum. Liegnitz, 1618, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524989/41>, abgerufen am 24.04.2024.