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Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602.

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Predigt/ gehalten bey der Leich
ben lieber die Ehr bey den Menschen/ dann bey Gott
haben wöllen. Das ist/ sie haben dessen bey GOtt kein
Ehrgehabt.

Matth. 10.Entgegen spricht Christus: Wer mich bekennet für
den Menschen/ den will ich auch bekennen für mei-
nem himlischen Vatter. Jst es aber nicht ein grosse
Ehr vnd herrlich ding/ wann dich Christus der herr
selbst für seinem himlischen Vatter erkennet/ bekennet/
vnd der herr Himmels vnd der Erden/ sich dei-
ner/ vmb deiner Bekanntnus willen nicht schämet?

Sonderlich aber ist es ein werder/ herrlicher vnd
köstlicher Tod/ vnd Marter/ die man vmm solliche Glau-
bens Bekanntnus willen leidet vnd außstehet/ so der
Jch werde sehr ge-
plagt.
Prophet in diesem Psalmen ein Plag nennet.

Actor. 5.Die Apostel Christi frewen sich/ daß sie Gott wür-
dig vnd werth achtet/ daß sie vmb des Namens Chri-
sti willen schmach leiden solten. Dann sie wußten/ daß
es jhnen vor Gott nicht zur Schand/ sondern zur Ehr
gerechnet wurde.

Joan. 21.So sagt Christus Petro selbs/ daß er mit dem
Tod des Creutzes gemartert/ Gott preisen werde.

Darumb so ist der Heiligen Tod/ ein herrlicher
vnd werder Tod/ vmb jhres Bekänntnus willen im
leben vnd sterben/ in vnd ausserhalb der Gefahr Leibs
vnd Lebens. Dann wie GOtt durch sollich Glau-
bens Bekänntnus geehret/ also werden sie durch solchs
leiden des Tods/ mit Preiß vnd Ehr gekrönet. Vnd
Hebr. 2.würdt jhnen vmb dieses guten Kampffs willen/ die
2. Tim. 4.Cron der Gerechtigkeit vnd des Lebens bey gelegt vnd
Ayoc. 2.vbergeben.

Darnach

Pꝛedigt/ gehalten bey der Leich
ben lieber die Ehꝛ bey den Menſchen/ dann bey Gott
haben woͤllen. Das iſt/ ſie haben deſſen bey GOtt kein
Ehꝛgehabt.

Matth. 10.Entgegen ſpꝛicht Chꝛiſtus: Wer mich bekeñet fuͤr
den Menſchen/ den will ich auch bekennen fuͤr mei-
nem himliſchen Vatter. Jſt es aber nicht ein groſſe
Ehꝛ vnd herꝛlich ding/ wañ dich Chꝛiſtus der herr
ſelbſt fuͤr ſeinem himliſchen Vatter erkeñet/ bekennet/
vnd der herr Himmels vnd der Erden/ ſich dei-
ner/ vmb deiner Bekanntnus willen nicht ſchaͤmet?

Sonderlich aber iſt es ein werder/ herꝛlicher vnd
koͤſtlicher Tod/ vñ Marter/ die man vm̃ ſolliche Glau-
bens Bekanntnus willen leidet vnd außſtehet/ ſo der
Jch werde ſehꝛ ge-
plagt.
Prophet in dieſem Pſalmen ein Plag nennet.

Actor. 5.Die Apoſtel Chꝛiſti frewen ſich/ daß ſie Gott wuͤr-
dig vnd werth achtet/ daß ſie vmb des Namens Chꝛi-
ſti willen ſchmach leiden ſolten. Dann ſie wußten/ daß
es jhnen voꝛ Gott nicht zur Schand/ ſondern zur Ehꝛ
gerechnet wurde.

Joan. 21.So ſagt Chꝛiſtus Petro ſelbs/ daß er mit dem
Tod des Creutzes gemartert/ Gott pꝛeiſen werde.

Darumb ſo iſt der Heiligen Tod/ ein herꝛlicher
vnd werder Tod/ vmb jhꝛes Bekaͤnntnus willen im
leben vnd ſterben/ in vnd auſſerhalb der Gefahꝛ Leibs
vnd Lebens. Dann wie GOtt durch ſollich Glau-
bens Bekaͤnntnus geehꝛet/ alſo werden ſie durch ſolchs
leiden des Tods/ mit Pꝛeiß vnd Ehꝛ gekroͤnet. Vnd
Hebr. 2.wuͤrdt jhnen vmb dieſes guten Kampffs willen/ die
2. Tim. 4.Cꝛon der Gerechtigkeit vnd des Lebens bey gelegt vñ
Ayoc. 2.vbergeben.

Darnach
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[8/0010] Pꝛedigt/ gehalten bey der Leich ben lieber die Ehꝛ bey den Menſchen/ dann bey Gott haben woͤllen. Das iſt/ ſie haben deſſen bey GOtt kein Ehꝛgehabt. Entgegen ſpꝛicht Chꝛiſtus: Wer mich bekeñet fuͤr den Menſchen/ den will ich auch bekennen fuͤr mei- nem himliſchen Vatter. Jſt es aber nicht ein groſſe Ehꝛ vnd herꝛlich ding/ wañ dich Chꝛiſtus der herr ſelbſt fuͤr ſeinem himliſchen Vatter erkeñet/ bekennet/ vnd der herr Himmels vnd der Erden/ ſich dei- ner/ vmb deiner Bekanntnus willen nicht ſchaͤmet? Matth. 10. Sonderlich aber iſt es ein werder/ herꝛlicher vnd koͤſtlicher Tod/ vñ Marter/ die man vm̃ ſolliche Glau- bens Bekanntnus willen leidet vnd außſtehet/ ſo der Prophet in dieſem Pſalmen ein Plag nennet. Jch werde ſehꝛ ge- plagt. Die Apoſtel Chꝛiſti frewen ſich/ daß ſie Gott wuͤr- dig vnd werth achtet/ daß ſie vmb des Namens Chꝛi- ſti willen ſchmach leiden ſolten. Dann ſie wußten/ daß es jhnen voꝛ Gott nicht zur Schand/ ſondern zur Ehꝛ gerechnet wurde. Actor. 5. So ſagt Chꝛiſtus Petro ſelbs/ daß er mit dem Tod des Creutzes gemartert/ Gott pꝛeiſen werde. Joan. 21. Darumb ſo iſt der Heiligen Tod/ ein herꝛlicher vnd werder Tod/ vmb jhꝛes Bekaͤnntnus willen im leben vnd ſterben/ in vnd auſſerhalb der Gefahꝛ Leibs vnd Lebens. Dann wie GOtt durch ſollich Glau- bens Bekaͤnntnus geehꝛet/ alſo werden ſie durch ſolchs leiden des Tods/ mit Pꝛeiß vnd Ehꝛ gekroͤnet. Vnd wuͤrdt jhnen vmb dieſes guten Kampffs willen/ die Cꝛon der Gerechtigkeit vnd des Lebens bey gelegt vñ vbergeben. Hebr. 2. 2. Tim. 4. Ayoc. 2. Darnach

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Zitationshilfe: Aubelin, David: Leichpredigt. Tübingen, 1602, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526976/10>, abgerufen am 29.03.2024.