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Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.

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mahlet stehen/ Edele Bluhmen sind/ ist abzunehmen aus dem
Hohenliede Salomons 7. da die Lilien mit den Edlen FrüchtenHohelied 7.
verß 13.

zusammen gesetzet werden/ in dem die geistliehe Braut spricht:
Die Lilien geben den Ruch/ und für unser Thür sind allerley
Edle Früchte.
Das die Weinreben Edle Zweige sind/ ist
gnugsam bekand aus den Worten Jacobs/ da er im 1. Buch Mo-1. B. Mos.
49. v. 11.

se am 49. von dem Meßia weissaget/ daß derselbe werde sein Fül-
len an den Weinstock binden/ und seiner Eselin Füllen an den
Edlen Reben. Jtem aus dem Esaia am 5. da der Prophet dasEsaia 5.
v. 1. 2. 7.

Hauß Jsrael vergleichet einem Weinberge/ darin Edle Reben
sind. Mein lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort/
und er hat jhn verzäunet/ und mit Steinhauffen verwahret/
und Edle Reben drein gesencket.
Von Rosenstöcken und Ro-
senzweigen
ist gleicher massen zu halten/ das sie wegen der schö-
nen zierde/ liebliches geruches und herrlichen nutzes in der artz-
ney/ die bey denen durch sie hervorgebrachten Rosen sich ereig-Sirach 40.
(39) v. 17.

nen/ vor ein Edles Gewächs zu achten sind. Traun Sirach
brauchet in vermahnung der Kinder zu Gott/ Ehr und Tu-
gendliebenden Wandel eben hiervon die Gleichnis-rede: Ge-
horchet mir/ jhr heiligen Kinder/ und wachset/ wie die Rosen
cap. 50. v. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
an den Bächlein gepftantzet. im 49. Capittel. Vnd im 50.
Capittel sagt er in beschreibung der herrlichen zierde des Hohen-
priesters/ das derselbe gewesen/ wie eine schöne Rose im Len-
tzen.
Die auffgerichtete Getreide-ähre/ welche in dem letzten
Felde des Langischen Wapens abgebildet/ ist gehörig unter die
Edlen Früchte/ als wir schon aus dem 5. Buch Mose am 33. ge-5. B. Mof,
33. v. 15.

höret haben/ wie vom guten Getreide-boden des Stammes Jo-
sephs gesaget wird/ es seyen darin Edle Früchte von der Erden/
und was darinnen ist.

Fassen wir nun zusammen die in solchen Wapen begriffe-
ne Stücke/ so finden wir gleichsam bey einander abgebildet/ was
ingesambt/ dem Weltlichen Stande nach/ einer Edlen Person
wohl anstehet. An der Krone ist abgebildet die Ehre; An den

gespie-
B iij

mahlet ſtehen/ Edele Bluhmen ſind/ iſt abzunehmen aus dem
Hohenliede Salomons 7. da die Lilien mit den Edlen FruͤchtenHohelied 7.
verß 13.

zuſammen geſetzet werden/ in dem die geiſtliehe Braut ſpricht:
Die Lilien geben den Ruch/ und fuͤr unſer Thuͤr ſind allerley
Edle Fruͤchte.
Das die Weinreben Edle Zweige ſind/ iſt
gnugſam bekand aus den Worten Jacobs/ da er im 1. Buch Mo-1. B. Moſ.
49. v. 11.

ſe am 49. von dem Meßia weiſſaget/ daß derſelbe werde ſein Fuͤl-
len an den Weinſtock binden/ und ſeiner Eſelin Fuͤllen an den
Edlen Reben. Jtem aus dem Eſaia am 5. da der Prophet dasEſaia 5.
v. 1. 2. 7.

Hauß Jſrael vergleichet einem Weinberge/ darin Edle Reben
ſind. Mein lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort/
und er hat jhn verzaͤunet/ und mit Steinhauffen verwahret/
und Edle Reben drein geſencket.
Von Roſenſtoͤcken und Ro-
ſenzweigen
iſt gleicher maſſen zu halten/ das ſie wegen der ſchoͤ-
nen zierde/ liebliches geruches und herrlichen nutzes in der artz-
ney/ die bey denen durch ſie hervorgebrachten Roſen ſich ereig-Sirach 40.
(39) v. 17.

nen/ vor ein Edles Gewaͤchs zu achten ſind. Traun Sirach
brauchet in vermahnung der Kinder zu Gott/ Ehr und Tu-
gendliebenden Wandel eben hiervon die Gleichnis-rede: Ge-
horchet mir/ jhr heiligen Kinder/ und wachſet/ wie die Roſen
cap. 50. v. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
an den Baͤchlein gepftantzet. im 49. Capittel. Vnd im 50.
Capittel ſagt er in beſchreibung der herrlichen zierde des Hohen-
prieſters/ das derſelbe geweſen/ wie eine ſchoͤne Roſe im Len-
tzen.
Die auffgerichtete Getreide-aͤhre/ welche in dem letzten
Felde des Langiſchen Wapens abgebildet/ iſt gehoͤrig unter die
Edlen Fruͤchte/ als wir ſchon aus dem 5. Buch Moſe am 33. ge-5. B. Mof,
33. v. 15.

hoͤret haben/ wie vom guten Getreide-boden des Stammes Jo-
ſephs geſaget wird/ es ſeyen darin Edle Fruͤchte von der Erden/
und was darinnen iſt.

Faſſen wir nun zuſammen die in ſolchen Wapen begriffe-
ne Stuͤcke/ ſo finden wir gleichſam bey einander abgebildet/ was
ingeſambt/ dem Weltlichen Stande nach/ einer Edlen Perſon
wohl anſtehet. An der Krone iſt abgebildet die Ehre; An den

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Zitationshilfe: Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/13>, abgerufen am 28.03.2024.