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Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.

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Christliche Leichpredigt.
Sende dein Licht und deine Warheit/ daß sie
mich leiten/ und bringen zu deinem H. Berge/
und zu deiner Wohnunge/ daß ich hienein gehe
zum Altar Gottes/ zu dem GOtt/ der meine
Freude und Wonne ist/ und dir Gott auf der
Harfen dancke/ mein Gott.

Dieses haben zu einer treuhertzigen Warnung die
jenigen Maul-Christen zu mercken/ die zwar auch in
die Gemeine des HERREN kommen/ aber denselben
schlecht in der Gemeine rühmen/ sondern in ihrem gantzen
Leben des HERREN Nahmen/ und seine Wercke
mißbrauchen zum Fluchen/ Gotteslästern/ leichtfertigem
Schweren/ muthwilliger Ungerechtigkeit/ Fleisches Lust/
Augenlust/ und hoffertigem Leben/ und allen andern greu-
lichen Schandlastern; die verkündigen nicht die Wer-
cke des HERREN/ sondern des leidigen Teuffels/ von
deme sie gefangen sind zu seinem Willen/ II. Tim. II.2. Tim. 2.
v.
26.

und sind lebendig tod/ I. Tim. V. Und eine unnütze
Last des Erdbodems/ wenn sie sich gleich noch für so grosse1. Tim. 5.
v.
6.

Lichter der Welt/ und Seulen der Kirchen/ und Gemeinen
Nutzes schätzen und halten.

Anders hat es gemacht unser Seeliger Herr Senior und
Probst/ der hat sein Ambt dergestalt in acht genommen/
daß er ihme angelegen sein lassen/ des HERREN
Werck zuverkündigen/ hat solches auch mit grossem Fleiß
und ernst gethan/ und solches an unterschiedenen Orten/ da-
hin ihn der HERR beruffen/ insonderheit zum Jawer/
Reichenbach/ und denn alhier in der Fürstlichen Re-
sidentz Stadt Olssen/ und dieses so viel und lange Jahre/
massen mit mehrem unsers Herren Senioris Ehrenzeugnüß

erwei-
D

Chriſtliche Leichpredigt.
Sende dein Licht und deine Warheit/ daß ſie
mich leiten/ und bringen zu deinem H. Berge/
und zu deiner Wohnunge/ daß ich hienein gehe
zum Altar Gottes/ zu dem GOtt/ der meine
Freude und Wonne iſt/ und dir Gott auf der
Harfen dancke/ mein Gott.

Dieſes haben zu einer treuhertzigen Warnung die
jenigen Maul-Chriſten zu mercken/ die zwar auch in
die Gemeine des HERREN kommen/ aber denſelben
ſchlecht in der Gemeine ruͤhmen/ ſondern in ihrem gantzen
Leben des HERREN Nahmen/ und ſeine Wercke
mißbrauchen zum Fluchen/ Gotteslaͤſtern/ leichtfertigem
Schweren/ muthwilliger Ungerechtigkeit/ Fleiſches Luſt/
Augenluſt/ und hoffertigem Leben/ und allen andern greu-
lichen Schandlaſtern; die verkuͤndigen nicht die Wer-
cke des HERREN/ ſondern des leidigen Teuffels/ von
deme ſie gefangen ſind zu ſeinem Willen/ II. Tim. II.2. Tim. 2.
v.
26.

und ſind lebendig tod/ I. Tim. V. Und eine unnuͤtze
Laſt des Erdbodems/ wenn ſie ſich gleich noch fuͤr ſo groſſe1. Tim. 5.
v.
6.

Lichter der Welt/ und Seulen der Kirchen/ und Gemeinen
Nutzes ſchaͤtzen und halten.

Anders hat es gemacht unſer Seeliger Herr Senior und
Probſt/ der hat ſein Ambt dergeſtalt in acht genommen/
daß er ihme angelegen ſein laſſen/ des HERREN
Werck zuverkuͤndigen/ hat ſolches auch mit groſſem Fleiß
und ernſt gethan/ und ſolches an unterſchiedenen Orten/ da-
hin ihn der HERR beruffen/ inſonderheit zum Jawer/
Reichenbach/ und denn alhier in der Fuͤrſtlichen Re-
ſidentz Stadt Olſſen/ und dieſes ſo viel und lange Jahre/
maſſen mit mehrem unſers Herren Senioris Ehrenzeugnuͤß

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[[25]/0025] Chriſtliche Leichpredigt. Sende dein Licht und deine Warheit/ daß ſie mich leiten/ und bringen zu deinem H. Berge/ und zu deiner Wohnunge/ daß ich hienein gehe zum Altar Gottes/ zu dem GOtt/ der meine Freude und Wonne iſt/ und dir Gott auf der Harfen dancke/ mein Gott. Dieſes haben zu einer treuhertzigen Warnung die jenigen Maul-Chriſten zu mercken/ die zwar auch in die Gemeine des HERREN kommen/ aber denſelben ſchlecht in der Gemeine ruͤhmen/ ſondern in ihrem gantzen Leben des HERREN Nahmen/ und ſeine Wercke mißbrauchen zum Fluchen/ Gotteslaͤſtern/ leichtfertigem Schweren/ muthwilliger Ungerechtigkeit/ Fleiſches Luſt/ Augenluſt/ und hoffertigem Leben/ und allen andern greu- lichen Schandlaſtern; die verkuͤndigen nicht die Wer- cke des HERREN/ ſondern des leidigen Teuffels/ von deme ſie gefangen ſind zu ſeinem Willen/ II. Tim. II. und ſind lebendig tod/ I. Tim. V. Und eine unnuͤtze Laſt des Erdbodems/ wenn ſie ſich gleich noch fuͤr ſo groſſe Lichter der Welt/ und Seulen der Kirchen/ und Gemeinen Nutzes ſchaͤtzen und halten. 2. Tim. 2. v. 26. 1. Tim. 5. v. 6. Anders hat es gemacht unſer Seeliger Herr Senior und Probſt/ der hat ſein Ambt dergeſtalt in acht genommen/ daß er ihme angelegen ſein laſſen/ des HERREN Werck zuverkuͤndigen/ hat ſolches auch mit groſſem Fleiß und ernſt gethan/ und ſolches an unterſchiedenen Orten/ da- hin ihn der HERR beruffen/ inſonderheit zum Jawer/ Reichenbach/ und denn alhier in der Fuͤrſtlichen Re- ſidentz Stadt Olſſen/ und dieſes ſo viel und lange Jahre/ maſſen mit mehrem unſers Herren Senioris Ehrenzeugnuͤß erwei- D

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Zitationshilfe: Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/25>, abgerufen am 25.04.2024.