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Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638.

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Muste nur der arme dran/
König/ Fürst vnd Edelman/
Das sie möchten ewig leben
Würden Geld genung hergeben.

Were nur der Todt ein Heldt/
Wie Soldaten in dem Felt.
Hielte wol ein Cavallier
Sein Pistol dem Tode für:
Ja Cartaunen vnd Musqueten/
Hülffen viel in Todes Nöten.
Were auch die Schönheit gut
Vor das Sterben/ welch ein mutt
Wüchse schönen damen zu:
Liesse denn der Todt zu ruh/
Kleine Kinder hier auff Erden
Wolte keines älter werden.
Vnd dann so geschickligkeit
Diente vor die Sterbligkeit/
Würde mancher sein bedacht
Der die Kunst jetzt gar veracht;
Wie er auch durch Bücher lesen
Dörfft im Grabe nicht verwesen.
Nun

Muſte nur der arme dran/
Koͤnig/ Fuͤrſt vnd Edelman/
Das ſie moͤchten ewig leben
Wuͤrden Geld genung hergeben.

Were nur der Todt ein Heldt/
Wie Soldaten in dem Felt.
Hielte wol ein Cavallier
Sein Piſtol dem Tode fuͤr:
Ja Cartaunen vnd Muſqueten/
Huͤlffen viel in Todes Noͤten.
Were auch die Schoͤnheit gut
Vor das Sterben/ welch ein mutt
Wuͤchſe ſchoͤnen damen zu:
Lieſſe denn der Todt zu ruh/
Kleine Kinder hier auff Erden
Wolte keines aͤlter werden.
Vnd dann ſo geſchickligkeit
Diente vor die Sterbligkeit/
Wuͤrde mancher ſein bedacht
Der die Kunſt jetzt gar veracht;
Wie er auch durch Buͤcher leſen
Doͤrfft im Grabe nicht verweſen.
Nun
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[[86]/0086] Muſte nur der arme dran/ Koͤnig/ Fuͤrſt vnd Edelman/ Das ſie moͤchten ewig leben Wuͤrden Geld genung hergeben. Were nur der Todt ein Heldt/ Wie Soldaten in dem Felt. Hielte wol ein Cavallier Sein Piſtol dem Tode fuͤr: Ja Cartaunen vnd Muſqueten/ Huͤlffen viel in Todes Noͤten. Were auch die Schoͤnheit gut Vor das Sterben/ welch ein mutt Wuͤchſe ſchoͤnen damen zu: Lieſſe denn der Todt zu ruh/ Kleine Kinder hier auff Erden Wolte keines aͤlter werden. Vnd dann ſo geſchickligkeit Diente vor die Sterbligkeit/ Wuͤrde mancher ſein bedacht Der die Kunſt jetzt gar veracht; Wie er auch durch Buͤcher leſen Doͤrfft im Grabe nicht verweſen. Nun

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Zitationshilfe: Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638, S. [86]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539478/86>, abgerufen am 25.04.2024.